Dr. Willi Moos: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Biografie Dr. Willi Moos'''<br>
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'''Kurzbiografie Dr. Willi Moos'''<br>
 
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'''Einführung'''<br>
 
Dr. Willi Moos war in der Zeit von Februar 1942 bis 10. Mai 1945 Landrat des Landkreises Wasserburg am Inn und Mitglied der NSDAP. In den letzten Tagen des 2. Weltkriegs beteiligte er sich am Widerstand und veröffentlichte mit weiteren Wasserburgern einen Aufruf zur Nichtverteidigung der Stadt.
 
  
 
==Lebensdaten==
 
==Lebensdaten==
 
Dr. jur. Wilhelm Moos, genannt Willi, * 18.04.1900 in Speyer, † 13.07.1981 in Rosenheim
 
Dr. jur. Wilhelm Moos, genannt Willi, * 18.04.1900 in Speyer, † 13.07.1981 in Rosenheim
  
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==Wirken in der NS-Zeit==
 
Dr. jur. Wilhelm Moos, genannt Willi, war in der Zeit von 10.02.1942 bis 10.05.1945 Landrat des Landkreises Wasserburg am Inn. Seit 15. September 1941 übte er das Amt bereits kommissarisch aus.  
 
Dr. jur. Wilhelm Moos, genannt Willi, war in der Zeit von 10.02.1942 bis 10.05.1945 Landrat des Landkreises Wasserburg am Inn. Seit 15. September 1941 übte er das Amt bereits kommissarisch aus.  
Der gebürtige Speyrer war seit 1937 Mitglied der NSDAP und stand im Rang eines SS-Obersturmbannführers. Als oberster Polizeichef des Kreises Wasserburg gab er von 1943 bis 1945 mehrmals Anzeigen gegen regimekritische Bürger an die Gestapo weiter, was für einige von ihnen Gefängnisstrafen oder Lagerhaft zur Folge hatte.
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Der gebürtige Speyrer war seit 1937 Mitglied der NSDAP und stand im Rang eines SS-Obersturmbannführers. Als oberster Polizeichef des Kreises Wasserburg gab er von 1943 bis 1945 mehrmals Anzeigen gegen regimekritische Bürger an die Gestapo weiter, was für einige von ihnen Gefängnisstrafen oder Lagerhaft zur Folge hatte.
Im Spruchkammerverfahren 1948 wurde er in letzter Instanz und nach verbüßter Internierung als „entlastet“ eingestuft. Zur Begründung hieß es, er sei stets nur „in Erfüllung seiner Dienstpflicht“ und nicht aus eigenem Antrieb tätig geworden. In mehreren Fällen von Denunziation habe er als Landrat Haftbefehle nicht durchgeführt oder Straftaten bagatellisiert und die Betroffenen somit vor schwerwiegenden Folgen bewahrt.  
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Im Spruchkammerverfahren 1948 wurde er in letzter Instanz und nach verbüßter Internierung als „entlastet“ eingestuft. Zur Begründung hieß es, er sei stets nur „in Erfüllung seiner Dienstpflicht“ und nicht aus eigenem Antrieb tätig geworden. In mehreren Fällen von Denunziation habe er als Landrat Haftbefehle nicht durchgeführt oder Straftaten bagatellisiert und die Betroffenen somit vor schwerwiegenden Folgen bewahrt. Nicht zuletzt wurde sein Beitrag zur Nichtverteidigung Wasserburgs als später, aber aktiver Widerstand gewertet, für den er sein Leben riskierte.
(Spruch der Berufungskammer für Oberbayern vom 03.12..1948)
 
Nicht zuletzt wurde sein Beitrag zur Nichtverteidigung Wasserburgs als später, aber aktiver Widerstand gewertet, für den er sein Leben riskierte.
 
 
Nach dem Aufruf der Freiheitsaktion Bayern am 28. April 1945 veröffentlichte er mit weiteren Wasserburgern einen Aufruf zur Nichtverteidigung der Stadt und schrieb hierzu den Text auf einem Flugblatt nieder.  
 
Nach dem Aufruf der Freiheitsaktion Bayern am 28. April 1945 veröffentlichte er mit weiteren Wasserburgern einen Aufruf zur Nichtverteidigung der Stadt und schrieb hierzu den Text auf einem Flugblatt nieder.  
Als Verwaltungsjurist begann Dr. Moos seine Laufbahn schon vor dem Zweiten Welt in den Bezirksämtern
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==Weitere Betätigung nach 1945==
Pirmasens und Ludwigshafen sowie bei der Kriminalpolizei Ludwigshafen. Nach seiner Entlastung im Entnazifizierungsverfahren konnte er seine Beamtenlaufbahn fortsetzen und wurde im November 1964 zum  
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Als Verwaltungsjurist begann Dr. Moos seine Laufbahn schon vor dem Zweiten Welt in den Bezirksämtern Pirmasens und Ludwigshafen sowie bei der Kriminalpolizei Ludwigshafen. Nach seiner Entlastung im Entnazifizierungsverfahren konnte er 1951 seine Beamtenlaufbahn fortsetzen und wurde im November 1964 zum Vizepräsidenten der Regierung von Oberbayern ernannt. Dr. Moos leitete ehrenamtlich als Erster Vorsitzender den "Landesverband der Pfälzer im rechtsrheinischen Bayern" und war am Aufbau der Münchner „Stiftung Pfennigparade“ beteiligt.
Vizepräsidenten der Regierung von Oberbayern ernannt. Der im linksrheinischen Bayern geborene Dr. Moos leitete als Erster Vorsitzender den Landesverband der Pfälzer im rechtsrheinischen Bayern und war am Aufbau der Münchner „Stiftung Pfennigparade“ beteiligt.
 

Version vom 6. November 2021, 18:49 Uhr


Kurzbiografie Dr. Willi Moos
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Lebensdaten

Dr. jur. Wilhelm Moos, genannt Willi, * 18.04.1900 in Speyer, † 13.07.1981 in Rosenheim

Wirken in der NS-Zeit

Dr. jur. Wilhelm Moos, genannt Willi, war in der Zeit von 10.02.1942 bis 10.05.1945 Landrat des Landkreises Wasserburg am Inn. Seit 15. September 1941 übte er das Amt bereits kommissarisch aus. Der gebürtige Speyrer war seit 1937 Mitglied der NSDAP und stand im Rang eines SS-Obersturmbannführers. Als oberster Polizeichef des Kreises Wasserburg gab er von 1943 bis 1945 mehrmals Anzeigen gegen regimekritische Bürger an die Gestapo weiter, was für einige von ihnen Gefängnisstrafen oder Lagerhaft zur Folge hatte. Im Spruchkammerverfahren 1948 wurde er in letzter Instanz und nach verbüßter Internierung als „entlastet“ eingestuft. Zur Begründung hieß es, er sei stets nur „in Erfüllung seiner Dienstpflicht“ und nicht aus eigenem Antrieb tätig geworden. In mehreren Fällen von Denunziation habe er als Landrat Haftbefehle nicht durchgeführt oder Straftaten bagatellisiert und die Betroffenen somit vor schwerwiegenden Folgen bewahrt. Nicht zuletzt wurde sein Beitrag zur Nichtverteidigung Wasserburgs als später, aber aktiver Widerstand gewertet, für den er sein Leben riskierte. Nach dem Aufruf der Freiheitsaktion Bayern am 28. April 1945 veröffentlichte er mit weiteren Wasserburgern einen Aufruf zur Nichtverteidigung der Stadt und schrieb hierzu den Text auf einem Flugblatt nieder.

Weitere Betätigung nach 1945

Als Verwaltungsjurist begann Dr. Moos seine Laufbahn schon vor dem Zweiten Welt in den Bezirksämtern Pirmasens und Ludwigshafen sowie bei der Kriminalpolizei Ludwigshafen. Nach seiner Entlastung im Entnazifizierungsverfahren konnte er 1951 seine Beamtenlaufbahn fortsetzen und wurde im November 1964 zum Vizepräsidenten der Regierung von Oberbayern ernannt. Dr. Moos leitete ehrenamtlich als Erster Vorsitzender den "Landesverband der Pfälzer im rechtsrheinischen Bayern" und war am Aufbau der Münchner „Stiftung Pfennigparade“ beteiligt.