Grabdenkmal, Nr. 1, Von Grimming, 1775: Unterschied zwischen den Versionen

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Maria Franziska von Grimming auf Niederrain, geb. von Plank auf Haidenkofen<br>
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Höhe 112 cm, Breite 58 cm, Tiefe 9,5 cm
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==Transkription/Übersetzung==
 
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''Hier liegt begraben<br> Die wohlgebohrne Frau Maria Franciska<br> gebohrne von Plank auf Haidenkofen des<br> wohlgebohrnen Herrn Felix von Grim̅ing<br> auf Niederrain St. Churfrtl. Drlt. in Baiern<br> wirklichen Hofkam̅er Raths, dann Pfleg und<br> Kastenamts Kom̅issair zu Wasserburg geweste<br> Ehefrau seelig gebohren den 30. Xber. 1753 vermahlt<br> den 10. August 1772 und nach einem 14. Wochen<br> angedaurten schmerzhaften Krankenlager in einer<br> Abzöhrung gestorben den 25. Oct:<br> 1775.''<br><br>''Wer findet wohl ein starkes Weib Eccles. hier liegt sie jung von Jahren<br> War allen gut, hart ihrem Leib wie Rachl und Sara waren.<br> Der Eltern Trost des Ehegatts Freud. steh Leser und schik Ihr zu<br> Den seelen wunsch, sonst hilft kein Leid, gott geb ihr die ewig Ruh.''<br>
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==Erläuterung==
 
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Maria Franziska von Plank, * 30.10.1753, † 25.10.1775, war Tochter des Geheimen Rates und Hofkammervizedirektors Joseph Hermann von Plank (später Generallandesdirektionsdirektor, gest. 1801). Dieser erhielt 1772 die Pflege zu Wasserburg. Joseph Hermann von Plank hatte 12 Kinder. Er starb 1804.
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Maria Franziska von Plank, * 30.10.1753, † 25.10.1775, war Tochter des Geheimen Rates und Hofkammervizedirektors Joseph Hermann von Plank (später Generallandesdirektionsdirektor, 1801). Dieser erhielt 1772 die Pflege zu Wasserburg. Joseph Hermann von Plank hatte 12 Kinder. Er starb 1804.
Felix von Grimming (geb. ''aus Salzburg''<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch|Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch]], Nr. 38.</ref>, Studium der Rechte, Einsatz in Wolfratshausen und Landau) erhielt die Pflege und Kastenamtsverwaltung in Wasserburg durch Heirat. War von 1779 bis 1786 Stadtrichter mit Blutbann, 1779 wirklicher Kastner. Heiratete nach dem Tod von Maria Franziska die Walburga von Paur<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Steffan, Schlacht Hohenlinden|Steffan, Schlacht Hohenlinden]], 208-210.</ref>. War von 1799-1803 Landrichter (Auflösung des Pflegamts), 1803 pensioniert, 1804 Kirchenadministrationsrat in München, Klosteraufhebungskommissar für Attel (früher Lehrer von Abt Dominikus II. Weinberger in Verwaltungsangelegenheiten), gest. 1806 in München.
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Felix von Grimming (geboren ''aus Salzburg''<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch|Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch]], Nr. 38.</ref>, Studium der Rechte, Einsatz in Wolfratshausen und Landau) erhielt die Pflege und Kastenamtsverwaltung in Wasserburg durch Heirat. War von 1779 bis 1786 Stadtrichter mit Blutbann, 1779 wirklicher Kastner. Heiratete nach dem Tod von Maria Franziska die Walburga von Paur<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Steffan, Schlacht Hohenlinden|Steffan, Schlacht Hohenlinden]], 208-210.</ref>. War von 1799-1803 Landrichter (Auflösung des Pflegamts), 1803 pensioniert, 1804 Kirchenadministrationsrat in München, Klosteraufhebungskommissar für Attel (früher Lehrer von Abt Dominikus II. Weinberger in Verwaltungsangelegenheiten), 1806 in München.
 
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Niederrain, Gemeinde Mariapfarr, Bezirk Tamsweg, Land Salzburg, Stammsitz der Grimming.
Niederrain, Gde. Mariapfarr, Bez. Tamsweg, Land Salzburg, Stammsitz der Grimming.
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Haidenkofen, Landkreis Regensburg, Regierungsbezirk Oberpfalz, zwischen Sünching und Aufhausen, Stammsitz der Plank.
Haidenkofen, Ldkr. Regensburg, Reg.bez. Oberpfalz, zwischen Sünching und Aufhausen, Stammsitz der Plank.
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Die in kleinen Buchstaben angegebene Bibelstelle ''Eccles.'' (Ecclesiasticus=Prediger) ist falsch. Das Zitat findet sich im Buch der Sprüche Kapitel 31, Vers 10. Die Wiedergabe von ''Eccles.'' als ''Ecce'' bei Höckmayr<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler|Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler]], 16, Nr. 2.</ref> gibt zwar einen Sinn, ist aber definitiv falsch.
 
 
Die in kleinen Buchstaben angegebene Bibelstelle ''Eccles.'' (Ecclesiasticus=Prediger) ist falsch. Das Zitat findet sich im Buch der Sprüche Kap. 31, Vers 10. Die Wiedergabe von ''Eccles.'' als ''Ecce'' bei Höckmayr<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler|Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler]], 16, Nr. 2.</ref> gibt zwar einen Sinn, ist aber definitiv falsch.
 
 
 
 
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File:01 Grabdenkmal, Nr. 1 Skizze Springer.jpg|mini|Grabdenkmal, Nr. 1, Von Grimming, 1775, Skizze Springer.
 
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==Wappen==
 
==Wappen==
von Grimming:<br>
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Von Grimming: quadriert; 1/4 eigentlich drei rote Pfähle überdeckt von einem schwarzen Balken auf silbernem Grund.<ref>Die Tinkturen bei Springer, Zeichnung, in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, VI1943|StadtA Wasserburg a. Inn, VI1943]], Nr. 33 sind ebenfalls unkorrekt.</ref> Am Epitaph ist nur der schwarze Balken erkennbar. 2/3 abgewinkelter Arm einen Streitkolben haltend, zwei Spangenhelme mit Adlerflug und Wiederholung der Bilder.<br>
quadriert; 1/4 eigentlich drei rote Pfähle überdeckt von einem schwarzen Balken auf silbernem Grund.<ref>Die Tinkturen bei Springer, Zeichnung, in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch|Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch]], zu Nr. 38 sind ebenfalls unkorrekt.</ref> Am Epitaph ist nur der schwarze Balken erkennbar.
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Von Plank: halb gespalten und halb geteilt; oben rechts in Halbfigur Ritter mit erhobenem Schwert und links Ritter in Halbfigur mit Feder; unten Zaun/Gatter. Spangenhelm bekrönt mit Straußenfedern.
2/3 abgewinkelter Arm einen Streitkolben haltend, zwei Spangenhelme mit Adlerflug und Wiederholung der Bilder<br>
 
 
 
von Plank:<br>
 
halb gespalten und halb geteilt; oben rechts in Halbfigur Ritter mit erhobenem Schwert und links Ritter in Halbfigur mit Feder; unten Zaun/Gatter. Spangenhelm bekrönt mit Straußenfedern.
 
  
 
==Erhaltung==
 
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[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi|Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi]], Nr. 136.<br>
 
[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi|Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi]], Nr. 136.<br>
 
[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch|Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch]], Nr. 38.<br>
 
[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch|Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch]], Nr. 38.<br>
 
[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler|Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler]], 16, Nr. 2.<br>
 
[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler|Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler]], 16, Nr. 2.<br>
Zu Personen: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Ferchl, Behörden und Beamte 2|Ferchl, Behörden und Beamte 2]], 1252 f.; 1265.<br>
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Zu den Personen:<br>
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[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Ferchl, Behörden und Beamte 2|Ferchl, Behörden und Beamte 2]], 1252 f.; 1265.<br>
 
[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Steffan, Schlacht Hohenlinden|Steffan, Schlacht Hohenlinden]], 208-210.<br>
 
[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Steffan, Schlacht Hohenlinden|Steffan, Schlacht Hohenlinden]], 208-210.<br>
 
[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Schinagl, Die Abtei Attel|Schinagl, Die Abtei Attel]], (hier zahlreiche Erwähnungen, vgl. Register, 425).
 
[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Schinagl, Die Abtei Attel|Schinagl, Die Abtei Attel]], (hier zahlreiche Erwähnungen, vgl. Register, 425).
  
  
 
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Aktuelle Version vom 28. April 2020, 08:28 Uhr

Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
 

Grabdenkmal, Nr. 1, Von Grimming, 1775, Gesamtansicht.
Grabdenkmal, Nr. 1, Von Grimming, 1775 Gesamtansicht.

Personen

Maria Franziska von Grimming auf Niederrain, geborene von Plank auf Haidenkofen
Felix von Grimming auf Niederrain

Funktion

Grabdenkmal.

Standort

Pfarrkirche St. Jakob (Außen)
Westseite von St. Jakob, links vom Hauptportal.

Früherer Standort

In der Gruftkirche an der Mauer links beim Eingang.[1]

Beschreibung

In spätbarocker Manier, oberer Abschluss geschwungen, unten gerader Abschluss. Schriftteil in der unteren Hälfte sich verbreiternd und einziehend. Allianzwappen als Bekrönung separat aufgesetzt (anderes Material). Ursprünglich mit Sockel, Weihbrunnbecken in Form eines Totenkopfes, seitlich und als Bekrönung Draperie mit drei Putten, die Todessymbole halten.

Material

Grauer Marmor für den Schriftteil[2], weißer Marmor für die Wappen.

Maße

Höhe: 112 cm   Breite: 58 cm   Tiefe: 9,5 cm

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original
Hier liegt begraben
Die wohlgebohrne Frau Maria Franciska
gebohrne von Plank auf Haidenkofen des
wohlgebohrnen Herrn Felix von Grim̅ing
auf Niederrain St. Churfrtl. Drlt. in Baiern
wirklichen Hofkam̅er Raths, dann Pfleg und
Kastenamts Kom̅issair zu Wasserburg geweste
Ehefrau seelig gebohren den 30. Xber. 1753 vermahlt
den 10. August 1772 und nach einem 14. Wochen
angedaurten schmerzhaften Krankenlager in einer
Abzöhrung gestorben den 25. Oct:
1775.


Wer findet wohl ein starkes Weib Eccles. hier liegt sie jung von Jahren
War allen gut, hart ihrem Leib wie Rachl und Sara waren.
Der Eltern Trost des Ehegatts Freud. steh Leser und schik Ihr zu
Den seelen wunsch, sonst hilft kein Leid, gott geb ihr die ewig Ruh.

Erläuterung

Maria Franziska von Plank, * 30.10.1753, † 25.10.1775, war Tochter des Geheimen Rates und Hofkammervizedirektors Joseph Hermann von Plank (später Generallandesdirektionsdirektor, † 1801). Dieser erhielt 1772 die Pflege zu Wasserburg. Joseph Hermann von Plank hatte 12 Kinder. Er starb 1804. Felix von Grimming (geboren aus Salzburg[3], Studium der Rechte, Einsatz in Wolfratshausen und Landau) erhielt die Pflege und Kastenamtsverwaltung in Wasserburg durch Heirat. War von 1779 bis 1786 Stadtrichter mit Blutbann, 1779 wirklicher Kastner. Heiratete nach dem Tod von Maria Franziska die Walburga von Paur[4]. War von 1799-1803 Landrichter (Auflösung des Pflegamts), 1803 pensioniert, 1804 Kirchenadministrationsrat in München, Klosteraufhebungskommissar für Attel (früher Lehrer von Abt Dominikus II. Weinberger in Verwaltungsangelegenheiten), † 1806 in München. Niederrain, Gemeinde Mariapfarr, Bezirk Tamsweg, Land Salzburg, Stammsitz der Grimming. Haidenkofen, Landkreis Regensburg, Regierungsbezirk Oberpfalz, zwischen Sünching und Aufhausen, Stammsitz der Plank. Die in kleinen Buchstaben angegebene Bibelstelle Eccles. (Ecclesiasticus=Prediger) ist falsch. Das Zitat findet sich im Buch der Sprüche Kapitel 31, Vers 10. Die Wiedergabe von Eccles. als Ecce bei Höckmayr[5] gibt zwar einen Sinn, ist aber definitiv falsch.

Wappen

Von Grimming: quadriert; 1/4 eigentlich drei rote Pfähle überdeckt von einem schwarzen Balken auf silbernem Grund.[6] Am Epitaph ist nur der schwarze Balken erkennbar. 2/3 abgewinkelter Arm einen Streitkolben haltend, zwei Spangenhelme mit Adlerflug und Wiederholung der Bilder.
Von Plank: halb gespalten und halb geteilt; oben rechts in Halbfigur Ritter mit erhobenem Schwert und links Ritter in Halbfigur mit Feder; unten Zaun/Gatter. Spangenhelm bekrönt mit Straußenfedern.

Erhaltung

Schriftteil fleckig, Rostspuren durch die Eisenklammern am Schriftteil und auf den Wappen.

Literatur

Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi, Nr. 136.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 38.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, 16, Nr. 2.
Zu den Personen:
Ferchl, Behörden und Beamte 2, 1252 f.; 1265.
Steffan, Schlacht Hohenlinden, 208-210.
Schinagl, Die Abtei Attel, (hier zahlreiche Erwähnungen, vgl. Register, 425).


Empfohlene Zitierweise:

Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 1, Von Grimming, 1775, publiziert am 28.04.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._1,_Von_Grimming,_1775 (28.03.2024)
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  1. Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi, Nr. 136.
  2. Bei Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 38 hellroter Marmor in anderer Schrift hinzugefügt.
  3. Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 38.
  4. Steffan, Schlacht Hohenlinden, 208-210.
  5. Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, 16, Nr. 2.
  6. Die Tinkturen bei Springer, Zeichnung, in: StadtA Wasserburg a. Inn, VI1943, Nr. 33 sind ebenfalls unkorrekt.