Grabdenkmal, Nr. 127, Kulbinger, 1575

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
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Personen

Johanna Kulbinger († 28.02.1575)
Ehefrau des Georg Weiler zu Garazhausen (Weyler/Weiller zu Garetshausen)

Standort

Friedhofsportal – Südseite, Mittelstück über dem Torbogen.

Früherer Standort

ausserhalb dasiger Pfarrkirche ist unter dem Bogen, wo mann von dem freithof in das Schloss hinauf geht[1], d. h. am alten Jakobsfriedhof im Bereich der Westseite.

Beschreibung

Querrechteckiges großes Epitaph mit der Darstellung der Grablegung Jesu. In den unteren Ecken die Wappen des Ehepaares. Schrift in Antiqua Großbuchstaben umlaufend. Diese Szene der Grablegung ist bewusst als Eingangsmotiv für den Friedhof gewählt. Dieses Flachrelief hält den dramatischen Moment fest, in dem Joseph von Arimathäa und Nikodemus den Leichnam Jesu, der auf einem Leinentuch liegt, vorsichtig in das Grab, in diesem Fall in einen reich verzierten Sarkophag, absenken. Die Mutter Maria sinkt in Ohnmacht und wird vom jugendlichen Johannes aufgefangen, während Maria von Magdala noch einmal die Hand Jesu ergreift. Die andere Maria steht trauernd im Hintergrund. Dass der Künstler Schwierigkeiten bei der Wiedergabe der anatomischen Verhältnisse und der Durchführbarkeit der Grablegung auf diese Weise hatte, fällt kaum auf. Immerhin ist es das einzige Grabmal von den ca. 120 erhaltenen Denkmälern vor 1800, das diese Szene des späten Karfreitag zeigt.

Material

Rotmarmor.

Maße

Exakte Maße konnten nicht genommen werden. Am ehesten dürften die Maße bei Bezold[2] stimmen.
Nach Lehner:[3] Höhe: 140 cm   Breite: 210 cm
Nach Höckmayr:[4] Höhe: 80 cm   Breite: 180 cm
Nach Bezold:[5] Höhe: 100 cm   Breite: 210 cm
Nach Lobming:[6] Höhe: 3 Schuh 8 Zoll    Breite: 7 ½ Schuh

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original
DE LEZTE FEBRVARI AN̅O 1575 IST IN GOT VERSCHYDEN
DIE EHRNVEST
FRAV IOHANNA KHVLBINGERI DES
EDLE VND VESTE GEORGE WEILERS ZV GARAZHAVSE ERST
GEW
ESTE HAVSFRAV DER GOT GNADA

Erläuterung

Wappen

Meister

Erhaltung

Literatur

Ferchl, Behörden und Beamte 2, 1261.
Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 115.
Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2107.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 89.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, Nr. 9.
Grau, Lebzelter Surauer, 22.
Steffan, Maria in Ohnmacht, 22.



Empfohlene Zitierweise:

Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 127, Kulbinger, 1575, publiziert am 20.04.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._127,_Kulbinger,_1575 (19.04.2024)
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