Grabdenkmal, Nr. 155, Zintgraf, 1810: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Autor: Ferdinand Steffan'''Kategorie:Themen/EpochenKategorie: Artikel A-ZKategorie: Ferdinand Steffan/''':Kat…“)
 
(Transkription/Übersetzung)
Zeile 32: Zeile 32:
 
! Inschrift Original
 
! Inschrift Original
 
|-
 
|-
|''Der Asche<br>Des Heinrich Zintgraf<br>und seiner Gattin Veronika<br>gebohrene Hauner<br>von ihm<br>den 31<sup>ten</sup>Okt. 1757 gebohren<br>den 15<sup>ten</sup>April 1813 gestorben<br>von ihr<br>den 31<sup>ten</sup>Okt. 1775 gebohren<br>den 4<sup>ten</sup>April 1810<br>hier zur Ruhe gelegt.<br><br>Die letzte Reise<br>Ist Abschied nur vom Irrdische<br>Ja wiedersehn sich wiedersehn<br>wird Vater Mutter Freund u̅. Waise<br>Am großen Aernte Fest.<br><br>Fünf trauernde Waise̅<br>setzen ihren zu früh<br>verblichenen unvergeß-<br>lichen Aeltern dieß<br>kleine Denkmall ihrer Liebe(.)<br><br>Dem<br>kundigen Geburtshelfer<br>Mütter weihen stille [Trän]<br>nen dem Entschlummerten.<br>Nim̅er fordert seine Kunst<br>aus Der Jam̅ernden Schoos<br>ein Säugling an der [stillenden]<br>Brust (.)
+
|''Der Asche<br>Des Heinrich Zintgraf<br>und seiner Gattin Veronika<br>gebohrene Hauner<br>von ihm<br>den 31<sup>ten</sup>Okt. 1757 gebohren<br>den 15<sup>ten</sup>April 1813 gestorben<br>von ihr<br>den 31<sup>ten</sup>Okt. 1775 gebohren<br>den 4<sup>ten</sup>April 1810<br>hier zur Ruhe gelegt.<br><br>Die letzte Reise<br>Ist Abschied nur vom Irrdischen<br>Ja wiedersehn sich wiedersehn<br>wird Vater Mutter Freund u̅. Waise<br>Am großen Aernte Fest.<br><br>Fünf trauernde Waise̅<br>setzen ihren zu früh<br>verblichenen unvergeß-<br>lichen Aeltern dieß<br>kleine Denkmall ihrer Liebe(.)<br><br>Dem<br>kundigen Geburtshelfer<br>Mütter weihen stille [Trän]<br>nen dem Entschlummerten.<br>Nim̅er fordert seine Kunst<br>aus Der Jam̅ernden Schoos<br>ein Säugling an der [stillenden]<br>Brust (.)
 
|}
 
|}
  

Version vom 24. November 2020, 16:37 Uhr

Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
 

Diese Seite wird derzeit erstellt. Wir bitten um etwas Geduld.

Personen

Heinrich Zintgraf, Arzt und Geburtshelfer
Veronika Zintgraf, geb. Hauner, Ehefrau

Standort

Friedhof im Hag/Innen/Unter den Arkaden / in der Vierung der Hauptwege

Früherer Standort

Der ursprüngliche Standort lässt sich nicht mehr ermitteln. Vermutlich hat man bei der Neugestaltung des Friedhofs 1835 vier besondere Grabmäler herausgegriffen und als Betonung des Friedhofsmittelpunktes jeweils an einer Ecke der Wegkreuzung sekundär aufgestellt.

Beschreibung

Auf einem quadratischen Sockel aus grauem Stein erhebt sich ein hochrechteckiger Quader mit vertieften Feldern auf allen Seiten, die Inschriften tragen. Zwischen Quader und Urne profilierter runder Wulst. Bekrönt wird das Grabmal von einer Urne aus Granit, die auf einem Zwischensockel steht.

Material

Untersberger Rotmarmor, grauer Granit.

Maße

Höhe des Quaders: 89 cm
Seitenlänge: 43,5 cm
Höhe der Urne: 55 cm
Seitenlänge des Sockels: 55 cm
Höhe des Sockels: 29 cm

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original
Der Asche
Des Heinrich Zintgraf
und seiner Gattin Veronika
gebohrene Hauner
von ihm
den 31tenOkt. 1757 gebohren
den 15tenApril 1813 gestorben
von ihr
den 31tenOkt. 1775 gebohren
den 4tenApril 1810
hier zur Ruhe gelegt.

Die letzte Reise
Ist Abschied nur vom Irrdischen
Ja wiedersehn sich wiedersehn
wird Vater Mutter Freund u̅. Waise
Am großen Aernte Fest.

Fünf trauernde Waise̅
setzen ihren zu früh
verblichenen unvergeß-
lichen Aeltern dieß
kleine Denkmall ihrer Liebe(.)

Dem
kundigen Geburtshelfer
Mütter weihen stille [Trän]
nen dem Entschlummerten.
Nim̅er fordert seine Kunst
aus Der Jam̅ernden Schoos
ein Säugling an der [stillenden]
Brust (.)

Erläuterung

Heinrich Zintgraf, geb. am 31.10.1757 in Bruchsal, gest. am 15. 04.1813, muss ein gerühmter Geburtshelfer und Wundarzt gewesen sein. Seine Frau Veronika, geb. Hauner, Tochter des örtlichen Posthalters und Weinwirts Simon Hauner, soll laut Inschrift am 31.10.1775 geboren sein. Das Familienbuch im Pfarrarchiv gibt jedoch den 29. Nov. 1775 an. Das Todesdatum ist auf der Inschrift und in der Urkunde korrekt. Die Altersangaben bei Höckmayr – 54 Jahre -ist falsch. Das Ehepaar hinterließ 5 Kinder. Die Mutter starb kurz nach der Geburt des 5. Kindes.
Der Arzt wohnte wie sein Amtsvorgänger, dessen Witwe Anna Fuchs Heinrich Zintgraf geheiratet hatte, in einem Teil des heutigen Rathauses, damals Nr. 36 b = der Bereich des Seiteneingangs zur Frauengasse hin. Neben den üblichen Angaben vermerken die Kinder, dass sie das Grabmal haben setzen lassen. Ein Schriftfeld enthält die Hoffnung auf ein Wiedersehen im Jenseits, das andere den Dank der Frauen, denen der Arzt geholfen hat.
Typisches Grabmal im Empirestil. Identische hochrechteckige Quader mit vertieften Schriftflächen finden sich an mehreren Orten.

Wappen

Keines.

Erhaltung

Tiefe Risse und Ausbrüche sowie Erosion durch Windschliff erschweren die Lesung.

Literatur

Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, 15.

Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 155, Zintgraf, 1810, publiziert am 24.11.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._155,_Zintgraf,_1810 (28.03.2024)
Creative Commons Lizenzvertrag. Lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.