Grabdenkmal, Nr. 167, Lapidarium, Treleano, 1899: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf Grund des in der Stadt bekannten Malers Treleano wurde der Grabstein nach Auflösung der Grabstelle in das Städtische Museum übernommen. Max Treleano ist der Sohn des Wasserburger Fragners (Krämer) und Bataillonstambours der örtlichen Landwehr (undatiertes Porträt von der Hand seines Sohnes). Er erhielt seine Ausbildung am Münchner Polytechnikum und bei Simon Quaglio (Mitglied der bekannten Künstlerfamilie). Der fremdländisch klingende Name gehört zusammen mit Del Moro und Deliano zu jenen italienischen Einwanderern, die im 18. Jahrhundert nach Wasserburg gelangten und sich hier niederließen. Der Familientradition nach sollen es drei Brüder aus Zenodia im Veneto gewesen sein. Angeblich existiere auch ein Familienwappen mit drei (= tre) Tannen auf blauem oder rotem Grund, doch hat sich hiervon nichts erhalten. Auf fünfjährigen Wanderungen durch Österreich, die Schweiz und Oberitalien fertigte Max Treleano Studien zur Landschaftsmalerei an. 1849 kaufte sich Treleano ein Anwesen am Gries, 1872 siedelte er in die Tränkgasse 3 um. Am 18.11.1851 heiratete er die Bräuerstochter Josepha Bichler.
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Auf Grund des in der Stadt bekannten Malers Treleano wurde der Grabstein nach Auflösung der Grabstelle in das Städtische Museum übernommen. Max Treleano ist der Sohn des Wasserburger Fragners (Krämer) und Bataillonstambours der örtlichen Landwehr (undatiertes Porträt von der Hand seines Sohnes)<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 1757|Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 1757]]</ref>. Er erhielt seine Ausbildung am Münchner Polytechnikum und bei Simon Quaglio (Mitglied der bekannten Künstlerfamilie). Der fremdländisch klingende Name gehört zusammen mit Del Moro und Deliano zu jenen italienischen Einwanderern, die im 18. Jahrhundert nach Wasserburg gelangten und sich hier niederließen. Der Familientradition nach sollen es drei Brüder aus Zenodia im Veneto gewesen sein. Angeblich existiere auch ein Familienwappen mit drei (= tre) Tannen auf blauem oder rotem Grund, doch hat sich hiervon nichts erhalten. Auf fünfjährigen Wanderungen durch Österreich, die Schweiz und Oberitalien fertigte Max Treleano Studien zur Landschaftsmalerei an. 1849 kaufte sich Treleano ein Anwesen am Gries, 1872 siedelte er in die Tränkgasse 3 um. Am 18.11.1851 heiratete er die Bräuerstochter Josepha Bichler.
  
 
==Wappen==
 
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Version vom 25. April 2021, 15:21 Uhr

Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
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Grabdenkmal, Nr. 167, Lapidarium, Treleano, 1899.

Personen

Max und Josefa Treleano,
deren Kinder Franz und Anna Treleano sowie
letzterer Tochter Josefa Treleano.
Louise Treleano, verh. Obermaier,
deren Gatte Josef Obermaier sowie
deren Kinder Theresia, Josef und Maria

Standort

Städtisches Museum (Herrengasse 15), Innenhof, freistehend.

Früherer Standort

Altstadtfriedhof im Hag.

Beschreibung

Ein aus verschiedenen Elementen und Materialien zusammengesetztes Grabdenkmal, das typisch für das Ende des 19./den Beginn des 20. Jh. ist. Die Inschrift enthält (fast) den gesamten Stammbaum der Familie vom Beginn des 19. Jh. bis 1969. Die Anzahl von sieben früh verstorbenen Kindern belegt die hohe Säuglings-/Kindersterblichkeit jener Zeit.
Auf einem rechteckigen Sockel aus grauem Stein sitzt ein Block mit überstehendem Unter- und Oberteil, aus dem eine Weihwasserschale herausgearbeitet ist. Darauf erhebt sich der eigentliche Grabstein in Form einer Pyramide mit zwei geringen Auskragungen in der Mitte, die gleichsam den (verkürzten) Querbalken eines Kreuzes andeuten. Als Bekrönung sitzt auf dem flachen Ende der Pyramide eine Urne.
Einziger Schmuck ist ein Kreuz am Beginn des Textes. Am Sockel ist eine separate Tafel mit den Namen von sieben Kindern des Ehepaares Treleano, die bei der Geburt oder im frühkindlichen Alter verstorben sind.

Material

Rotmarmor, heller Marmor, Granit.

Maße

Höhe: 182 cm; 41 cm   Breite: 68 cm; 53 cm; 43,5 cm; 21 cm   Stärke: 39 cm; 24 cm; 15 cm; 10,5 cm

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original
Hier
ruhen in Gott
Herr
Max Treleano
b(ür)g(er)l(icher) Malermeister i(m).
36. Jahr. Jubilarbürger
der Stadt Wasserburg.
gest. 19. Juni 1899. im 76 Jahre
seines Lebens. Seine Gattin
Frau
Josefa Treleano,
geb. Bichler.
gest. 7. Okt(o)b(e)r. 1899. 70 Jahre alt.
Herr Franz Treleano,
b(ür)g(er)l(icher. Fragner dah(ier), gest. 20. Feb.
1882. 35 Jahre alt. Seine Gattin.
Frau Anna Treleano
gest. 21. Jan. 1862. 64 Jahre alt.
Obiger Tochter Jungfrau
Josefa Treleano,
Malerstochter. * 26.6.55. † 7.11.73.
Unsere liebe Gattin und Mutter
Frau Louise Obermaier,
geb. Treleano
*18.4.1871 † 31.10.1939
Frl. Theresia Obermaier,
*6.1.1905 † 18.5.1961
Herr Josef Obermaier
*10.8.1877 †17.2.1962
Herr Josef Obermaier
*26.2.1901 †11.5.1963
Frau Maria Obermaier
*6.1.1905 †31.12.1969
R(equiescant). I(n). P(ace).

Treleanoische Kinder:
Max. Anna. Marie. Anna.
Franz. Anna. Louise.

Erläuterung

Der Gedenkstein ist ein Objekt des Städtischen Museums: Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 5351.
Auf Grund des in der Stadt bekannten Malers Treleano wurde der Grabstein nach Auflösung der Grabstelle in das Städtische Museum übernommen. Max Treleano ist der Sohn des Wasserburger Fragners (Krämer) und Bataillonstambours der örtlichen Landwehr (undatiertes Porträt von der Hand seines Sohnes)[1]. Er erhielt seine Ausbildung am Münchner Polytechnikum und bei Simon Quaglio (Mitglied der bekannten Künstlerfamilie). Der fremdländisch klingende Name gehört zusammen mit Del Moro und Deliano zu jenen italienischen Einwanderern, die im 18. Jahrhundert nach Wasserburg gelangten und sich hier niederließen. Der Familientradition nach sollen es drei Brüder aus Zenodia im Veneto gewesen sein. Angeblich existiere auch ein Familienwappen mit drei (= tre) Tannen auf blauem oder rotem Grund, doch hat sich hiervon nichts erhalten. Auf fünfjährigen Wanderungen durch Österreich, die Schweiz und Oberitalien fertigte Max Treleano Studien zur Landschaftsmalerei an. 1849 kaufte sich Treleano ein Anwesen am Gries, 1872 siedelte er in die Tränkgasse 3 um. Am 18.11.1851 heiratete er die Bräuerstochter Josepha Bichler.

Wappen

Keines.

Erhaltung

Gut, Schrift nachgezogen.


Empfohlene Zitierweise:

Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 167, Lapidarium, Treleano, 1899, publiziert am 25.04.2021 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._167,_Lapidarium,_Treleano,_1899 (28.03.2024)
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