Grabdenkmal, Nr. 47, Perkhofer, 1515

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
 

Grabdenkmal, Nr. 47, Perkhofer, 1515, Gesamtansicht.
Grabdenkmal, Nr. 47, Perkhofer, 1515, Skizze Springer.
Grabdenkmal, Nr. 47, Perkhofer, 1515, Skizze Geigenberger.

Personen

Sigmund Perkhofer zu Holzhausen
Afra Fröschl (Ehefrau, Tochter von Albrecht Fröschl)
Albrecht Fröschl (Vater von Afra Fröschl)

Standort

Pfarrkirche St. Jakob (Innen)
An der Südwand der Sakristei zum Chor hin.

Früherer Standort

Am Friedhof von St. Jakob unterhalb einer Stiegen, wo man vom Freithof in das Schloss hinaufgeht.[1]

Beschreibung

Mächtiger, querformatiger Rotmarmorstein, ohne Umrahmung, zwischen den letzten beiden Zeilen Totengerippe mit Schlange (aus dem Mund) und Kröte im Schambereich. Seitlich davon Wappenschilde der Perkhofer und Fröschl, einfacher, halbrunder Schild ohne Helm. Noch vor 1528 geschaffen.

Material

Rotmarmor.

Maße

Höhe: 108 cm   Breite: 222 cm   Stärke: 26 cm
Gotische Minuskeln.

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original
diese begrebnis hat gestift der Ed-l vest sigmund
perckhoffer zw holczhausn̅ Jm und seie̅r hausfraw
affra fröschlin weylent albrecht fröschl eliche tocht
und ier payder erbn̅ ist gestorbn̅ als man zelt x ve
und im […] jar und sein hausfraw affra fröschlī
ist Ge                                  im [….]
storbn̅                             jar

Erläuterung

Zuschreibung von Halm an Leb[2]; diese Zuschreibung ist wohl nicht haltbar, da Leb 1514 letztmals urkundlich erwähnt wird und das Epitaph kaum zwei Jahrzehnte vor dem Tod der Eheleute in Auftrag gegeben wurde. Die Wappen entsprechen nicht dem Stil Lebs. Die Todesjahre sind ausgespart und nicht nachgetragen. Die Entstehung nach 1500 bei Lehner[3] ist zu vage. Zur Darstellung des verwesenden Leichnams vergleiche auch Grabdenkmal, Nr. 48, Steinhauff, 1575 und den Stein für Hans Baumgartner († 1493) in der Pfarrkirche. Kufstein (früher an der Außenseite[4]) und eine weitere Transi-Darstellung in St. Zeno, Reichenhall.
Zu den Personen: Die Perkhofer sind nach den Fröschl Eigentümer des Sitzes Penzing. Sigmund Perkhofer war von 1519 - 1520 herzoglicher Pfleger und Landrichter zu Wasserburg und ebenso von 23.12.1523 - 20.6.1527,[5] von 1519 - 1523 Stadtrichter. Perkhofer ist 1528 noch am Leben. Zu den Fröschl siehe Skrabal, Ratsgeschlechter[6], wo allerdings Afra Fröschl keine Erwähnung findet. Afra Fröschl war in erster Ehe mit Wolfgang von Pienzenau verheiratet. Siehe auch Epitaph für Hans Perkhofer am Friedhofsportal Grabdenkmal, Nr. 131, Perkhofer, 1503 sowie für Peter Fröschl Grabdenkmal, Nr. 57, Fröschl, 1475 und Simon Fröschl Grabdenkmal, Nr. 75, Fröschl, 1441.

Wappen

Rechts unten: Perkhofer = halbes Einhorn nach links.
Links unten: Fröschl = Frosch (redendes Wappen).


Erhaltung

Gut.

Literatur

Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 112.
Geiß, Verwaltungs-Beamte Altbayerns, 146.
Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2082.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 10.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, Nr. 28.
Halm, Süddeutsche Plastiken, 12.
Skrabal, Zwölf alte Ratsbürgergeschlechter, 551.
Lohse, Die Schlange im Schädel, 291-306.


Empfohlene Zitierweise:

Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 47, Perkhofer, 1515, publiziert am 28.04.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._47,_Perkhofer,_1515 (28.03.2024)
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