Grabdenkmal, Nr. 92, Martein, 15. Jh: Unterschied zwischen den Versionen

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Vor dem Eingang zur Gruftkirche/Werktagskapelle.
  
 
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In der Gottesackerkirche, auf der Evangeliumseite neben dem Hochaltar auf dem Boden liegend.
  
 
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Oberes linkes Eck einer schmalen, hochrechteckigen Grabplatte mit bschließenden Wappen der Verstorbenen.
  
 
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Rotmarmor.
  
 
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Die Todesdaten von Barbara und Michael Martein sind mangels genealogischer Unterlagen unbekannt. Die von Lobming<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi|Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi]], Nr. 138</ref> wiedergegebene Jahreszahl 1400 ist zwar theoretisch möglich, da bereits 1388 ein ''Martein der Kramer'' urkundlich in Wasserburg erwähnt ist. Das Todesjahr 1400 lässt sich jedoch nicht mit der Standortangabe von Lobming, dass das Grabmal in der Gottesackerkirche am neuen Friedhof am Boden gelegen habe, in Einklang bringen, da diese erst 1543/44 gebaut und um den 5. oder 6. Sonntag nach Ostern 1544 geweiht worden war. Wenn, dann hätte man damals bereits nicht mehr benötigte, ältere Grabmäler einer Sekundärverwendung zugeführt und von der Pfarrkirche bzw. dem Friedhof um St. Jakob in die neue Friedhofskirche übertragen. Sicher dagegen dürfte sein, dass beim Abbruch der Gottesackerkirche 1849 Grabsteine von dort als Baumaterial für den Eingangssockel der profanierten Gruftkirche verwendet wurden (d.h., dass unter dem Sockel zum Ausgleich des Höhenunterschieds zwischen ehemaligem Friedhof und dem Portal der Gruftkirche weitere Fragmente liegen könnten).
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Der Sterbetag des Michael Martein ist nicht zu ermitteln, da es unter den geläufig(er)en Heiligenfesten einen Bischof Konrad von Konstanz (Fest am 26.11.) und einen Franziskaner-Einsiedler von Piacenza (Fest am 19.2.) gibt.
  
 
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Wappen der Martein rechts, Wappen der Ehefrau Barbara NN links in Form eines doppelten Rahmens mit Füllung in der Mitte, möglicherweise das Wappen der Estermann.
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Seit 1981 hat die Zerstörung durch Frosteinwirkung, Begehung und Verschmutzung stark zugenommen.
  
 
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Version vom 22. Januar 2020, 09:37 Uhr

Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
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Grabdenkmal, Nr. 92, Martein, 15. Jh, Gesamtansicht.
Datei:Grabdenkmal, Nr. 92, Martein, 15. Jh, Gesamtansicht 1981.
Grabdenkmal, Nr. 92, Martein, 15. Jh, Skizze Lobming.

Personen

Michael Martein
Barbara Martein

Standort

Vor dem Eingang zur Gruftkirche/Werktagskapelle.

Früherer Standort

In der Gottesackerkirche, auf der Evangeliumseite neben dem Hochaltar auf dem Boden liegend.

Beschreibung

Oberes linkes Eck einer schmalen, hochrechteckigen Grabplatte mit bschließenden Wappen der Verstorbenen.

Material

Rotmarmor.

Maße

Höhe: 50 cm   Breite: 36 cm

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original
Hie ligt we[gra]
bn der Ersa[m]
weys Mich[ael]
marte[in Barb]
ar[a sein hausfr]
[aw Ist gestorbn]
[an sand Kun]
[rats tag …]
[herlist an m. cccc.]

Erläuterung

Die Todesdaten von Barbara und Michael Martein sind mangels genealogischer Unterlagen unbekannt. Die von Lobming[1] wiedergegebene Jahreszahl 1400 ist zwar theoretisch möglich, da bereits 1388 ein Martein der Kramer urkundlich in Wasserburg erwähnt ist. Das Todesjahr 1400 lässt sich jedoch nicht mit der Standortangabe von Lobming, dass das Grabmal in der Gottesackerkirche am neuen Friedhof am Boden gelegen habe, in Einklang bringen, da diese erst 1543/44 gebaut und um den 5. oder 6. Sonntag nach Ostern 1544 geweiht worden war. Wenn, dann hätte man damals bereits nicht mehr benötigte, ältere Grabmäler einer Sekundärverwendung zugeführt und von der Pfarrkirche bzw. dem Friedhof um St. Jakob in die neue Friedhofskirche übertragen. Sicher dagegen dürfte sein, dass beim Abbruch der Gottesackerkirche 1849 Grabsteine von dort als Baumaterial für den Eingangssockel der profanierten Gruftkirche verwendet wurden (d.h., dass unter dem Sockel zum Ausgleich des Höhenunterschieds zwischen ehemaligem Friedhof und dem Portal der Gruftkirche weitere Fragmente liegen könnten). Der Sterbetag des Michael Martein ist nicht zu ermitteln, da es unter den geläufig(er)en Heiligenfesten einen Bischof Konrad von Konstanz (Fest am 26.11.) und einen Franziskaner-Einsiedler von Piacenza (Fest am 19.2.) gibt.

Wappen

Wappen der Martein rechts, Wappen der Ehefrau Barbara NN links in Form eines doppelten Rahmens mit Füllung in der Mitte, möglicherweise das Wappen der Estermann.

Erhaltung

Seit 1981 hat die Zerstörung durch Frosteinwirkung, Begehung und Verschmutzung stark zugenommen.

Literatur

Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 138.
Steffan, Die Friedhofskirche, 33-39.
Steffan, Spätgotische Sepulkralplastik zu St. Jakob, 84, Nr. 3, 102.
Skrabal, Zwölf alte Ratsbürgergeschlechter, 545.

Empfohlene Zitierweise:

Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 92, Martein, 15. Jh, publiziert am 22.01.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._92,_Martein,_15._Jh (29.03.2024)
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