Kobl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Autor: Matthias Haupt'''<br /> Kategorie:Themen/EpochenKategorie: Artikel A-ZKategorie: Matthias Haupt '''Kobl'''…“)
 
 
Zeile 8: Zeile 8:
 
Der <nowiki>'Straßenname'</nowiki> entspricht dem Ortsnamen. Kein urkundlicher Beleg für eine <nowiki>Straßennamenvergabe</nowiki> oder amtliche Benennungspraxis.
 
Der <nowiki>'Straßenname'</nowiki> entspricht dem Ortsnamen. Kein urkundlicher Beleg für eine <nowiki>Straßennamenvergabe</nowiki> oder amtliche Benennungspraxis.
  
Der Wasserburger Ortsteil Kobl gehört ehemals zur Gemeinde Attel und wird im 19. Jahrhundert als Einöde beschrieben. Von hier führt eine [[Koblberger Straße|Straße]] in Richtung Nordosten den Koblberg hinauf in die gleichnamige jüngere Siedlung. Der ''Kobler aus Kobl'' gehörte laut Stiftbuch des Klosters Attel (1657-1681) zu den Grundholden ds Klosters. Er wurde zur sogenannten ''ersten Attler sifft ausser der hofmarch'' gezählt.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Schinagl, Die Abtei Attel|Schinagl, Die Abtei Attel]], 105.</ref> Am Ende des 18. Jahrhhunderts wird der ''Kobler zu Kobl'' als Schuldner des ''ganzen Zehents'' im Zehentbuch Attels aufgeführt.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Schinagl, Die Abtei Attel|Schinagl, Die Abtei Attel]], 296, 300.</ref> Ein Hof ''Kobl'' wird weiterhin 1811 erwähnt<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Kirmayer, Chronik|Kirmayer, Chronik]], Eintrag 1811a.</ref>, gemäß Ortsverzeichnis Bayern 1876 hatte die Einöde Kobl fünf Einwohner, das jüngere Koblberg wird dort noch nicht aufgeführt.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Vilsmeier, Ortsverzeichnis von Bayern 1876|Vilsmeier, Ortsverzeichnis von Bayern 1876]].</ref>
+
Der Wasserburger Ortsteil Kobl gehörte ehemals zur Gemeinde Attel und wird im 19. Jahrhundert als Einöde beschrieben. Von hier führt eine [[Koblberger Straße|Straße]] in Richtung Nordosten den Koblberg hinauf in die gleichnamige jüngere Siedlung. Der ''Kobler aus Kobl'' gehörte laut Stiftbuch des Klosters Attel (1657-1681) zu den Grundholden des Klosters. Er wurde zur sogenannten ''ersten Attler sifft ausser der hofmarch'' gezählt.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Schinagl, Die Abtei Attel|Schinagl, Die Abtei Attel]], 105.</ref> Am Ende des 18. Jahrhhunderts wird der ''Kobler zu Kobl'' als Schuldner des ''ganzen Zehents'' im Zehentbuch Attels aufgeführt.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Schinagl, Die Abtei Attel|Schinagl, Die Abtei Attel]], 296, 300.</ref> Ein Hof ''Kobl'' wird weiterhin 1811 erwähnt<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Kirmayer, Chronik|Kirmayer, Chronik]], Eintrag 1811a.</ref>, gemäß Ortsverzeichnis Bayern hatte die Einöde Kobl 1876 fünf Einwohner, das jüngere Koblberg wird dort noch nicht aufgeführt.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Vilsmeier, Ortsverzeichnis von Bayern 1876|Vilsmeier, Ortsverzeichnis von Bayern 1876]].</ref>
  
 
''Kobl'' oder ''Kobel'' bezeichnet im Bayerischen einen Holzverschlag oder einen Stall für Schweine und Geflügel; auch eine schlechte Hütte kann gemeint sein, die ein ''Kobler'' besitzt - ein Kleinbauer, der kein eigenes Gut, sondern nur einen kleinen Besitz mit einigen Feldern hat.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Riepl, Wörterbuch Heimatforschung|Riepl, Wörterbuch Heimatforschung]], 210</ref> Gemäß der Zuteilung Kobls zum ''ganzen Zehent'' im Attler Zehentbuch, gehörte der Hof zu denjenigen Getreidebauern, welche ''Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Erbsen, Linsen, Bohnen und ähnliches'' anbauten.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Schinagl, Die Abtei Attel|Schinagl, Die Abtei Attel]], 296.</ref>
 
''Kobl'' oder ''Kobel'' bezeichnet im Bayerischen einen Holzverschlag oder einen Stall für Schweine und Geflügel; auch eine schlechte Hütte kann gemeint sein, die ein ''Kobler'' besitzt - ein Kleinbauer, der kein eigenes Gut, sondern nur einen kleinen Besitz mit einigen Feldern hat.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Riepl, Wörterbuch Heimatforschung|Riepl, Wörterbuch Heimatforschung]], 210</ref> Gemäß der Zuteilung Kobls zum ''ganzen Zehent'' im Attler Zehentbuch, gehörte der Hof zu denjenigen Getreidebauern, welche ''Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Erbsen, Linsen, Bohnen und ähnliches'' anbauten.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Schinagl, Die Abtei Attel|Schinagl, Die Abtei Attel]], 296.</ref>

Aktuelle Version vom 21. Juli 2020, 16:20 Uhr

Autor: Matthias Haupt

Kobl Straßennamen (Ortsstraße, Wasserburg a. Inn, Ortsteil Kobl)

Der 'Straßenname' entspricht dem Ortsnamen. Kein urkundlicher Beleg für eine Straßennamenvergabe oder amtliche Benennungspraxis.

Der Wasserburger Ortsteil Kobl gehörte ehemals zur Gemeinde Attel und wird im 19. Jahrhundert als Einöde beschrieben. Von hier führt eine Straße in Richtung Nordosten den Koblberg hinauf in die gleichnamige jüngere Siedlung. Der Kobler aus Kobl gehörte laut Stiftbuch des Klosters Attel (1657-1681) zu den Grundholden des Klosters. Er wurde zur sogenannten ersten Attler sifft ausser der hofmarch gezählt.[1] Am Ende des 18. Jahrhhunderts wird der Kobler zu Kobl als Schuldner des ganzen Zehents im Zehentbuch Attels aufgeführt.[2] Ein Hof Kobl wird weiterhin 1811 erwähnt[3], gemäß Ortsverzeichnis Bayern hatte die Einöde Kobl 1876 fünf Einwohner, das jüngere Koblberg wird dort noch nicht aufgeführt.[4]

Kobl oder Kobel bezeichnet im Bayerischen einen Holzverschlag oder einen Stall für Schweine und Geflügel; auch eine schlechte Hütte kann gemeint sein, die ein Kobler besitzt - ein Kleinbauer, der kein eigenes Gut, sondern nur einen kleinen Besitz mit einigen Feldern hat.[5] Gemäß der Zuteilung Kobls zum ganzen Zehent im Attler Zehentbuch, gehörte der Hof zu denjenigen Getreidebauern, welche Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Erbsen, Linsen, Bohnen und ähnliches anbauten.[6]

Empfohlene Zitierweise:

Matthias Haupt, Kobl, publiziert am 21.07.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Kobl (29.03.2024)
Creative Commons Lizenzvertrag. Lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.