Otto-Geigenberger-Weg

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Matthias Haupt
Otto-Geigenberger-Weg (Skulpturenweg) Straßennamen

Otto Geigenberger, musizierend, um 1910.

1958 ehrend nach dem Wasserburger Landschaftsmaler Otto Geigenberger (* 6.6.1881 in Wasserburg a. Inn † 6.7.1946 in Ulm) amtlich benannt. 1948 bereits mit der Bebauung des Burgerfeldes in Vorschlag gebracht. 1958 Umbenennung der Innallee (bis 1945 Adolf-Hitler-Allee) als Promenade am Inn, entlang der Wasserburger Halbinsel in Otto-Geigenberger-Weg. Als Sohn des Steinmetzmeisters und Bildhauers Heinrich Geigenberger und Bruder des August Geigenberger geboren – seine Vorfahren waren Bildhauer und Steinmetze – absolvierte Geigenberger die Realschule in Wasserburg, studierte an der Kunstgewerbeschule unter Dasio und an der Technischen Hochschule in München. Nach Lehrtätigkeit war Geigenberger freischaffender Künstler. Viele Studienreisen ins Ausland (u.a. Frankreich, Italien, Holland, Schweiz, Österreich) zeichnen seine Tätigkeit aus: Dabei Entstehung des Hauptwerkes mit Gemälden und Aquarellen europäischer Landschaften im spätimpressionistischen Stil. Geigenberger wurde weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt, in vielen großen deutschen Ausstellungen und verschiedenen des Auslandes wurden seine Werke präsentiert (beispielsweise Biennale in Venedig, Buenos Aires, Sao Paulo, Athen, Oslo). Viele Gemälde und Aquarelle befinden sich im staatlichen und städtischen Besitz, in Museen, Galerien und bei privaten Sammlern. Otto Geigenberger hat internationalen Ruf und galt einem großen Teil der jüngeren Malergeneration als Vorbild und Bahnbrecher. Geigenberger erhielt u.a. den Rom-Preis und den Albrecht-Dürer-Preis. Er gehörte der Münchner- und Berliner Sezession, der Preussischen Akademie und dem Verein Berliner Künstler an. Der Otto-Geigenberger-Weg stellt heute als Skulpturenweg Werke bildender Künstler der Region aus und kann als Stadtpark am Inn bezeichnet werden. Es gab einige Gedächtnisausstellungen für Otto Geigenberger in Wasserburg; 1981 wurde eine Gedenktafel am Kaspar-Aiblinger-Platz eingeweiht. 2001 wurde die ursprüngliche Weglage in gesamter Länge der Ortsstraße Untere Innstraße zugeschlagen und mit der Umbenennung des Inndammweges (entspricht der heutigen Lage) der Otto-Geigenberger-Weg – um beinahe die gesamte Halbinsel herum – deutlich erweitert.[1]

Die ehrende Benennung wurde dem Stadtrat 1958 durch die Witwe des Kunstmalers vorgeschlagen und im Gremium für mehrere Möglichkeiten diskutiert: Die Umbenennung des Ziehweg in Otto-Geigenberger-Weg stand zur Diskussion, was aus historischen Gründen und mit Rücksicht auf das Heimatspiel abgelehnt wurde. Die Umbenennung der Landwehrstraße in Otto Geigenberger-Straße käme, obwohl sich dort das Geburtshaus befände, ebenfalls nicht in Frage, da die Lage nicht die gebührende Ehrung für die Person mit sich bringe. Somit böte sich die Innallee für eine Umbenennung an, was in Anerkennung seiner besonderen Verdienste für die Stadt einstimmig beschlossen wurde.[2]


Empfohlene Zitierweise:
Matthias Haupt, Otto-Geigenberger-Weg, publiziert am 23.03.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Otto-Geigenberger-Weg (28.03.2024)


  1. Haupt, Straßennamen, 58-59.
  2. Beschluss des Stadtrats vom 23.7.1958, StadtA Wasserburg a. Inn, III1287, 199.