Ponschabaustraße

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Matthias Haupt

Ponschabaustraße Straßennamen (Ortsstraße, Wasserburg a. Inn, statistischer Ortsteil Burgerfeld)

Bei dem Straßennamen Ponschabaustraße handelt es sich um eine traditionsbewahrende, an den ursprünglichen Flurnamen erinnernde Richtungsanzeige. Der Flurname bezeichnete die Au - das Gebiet/die Grundstücke im Umfeld des heutigen Innwerk- und Staustufenbereichs mit Innwerksiedlung und Berufsschule -, welches dem/den [Brauern] Ponschab gehörte.

Die planmäßige Erschließung des unteren Burgerfeldes mit Innwerk und Innwerksiedlung, welches von der Rosenheimer Straße aus über die Ponschabaustraße erschlossen wurde und somit im Gefolge auch der Straßenausbau des Burgerfeldes, erfolgten zwischen 1918 und 1939. Für die amtliche Straßennamenfestsetzung gibt es keinen urkundlichen Beleg. Im Zuge der Siedlungserschließung sah der Stadtrat jedoch offensichtlich nur den Bedarf, die hier neu herzustellenden Verbindungsstraßen zu benennen und respektierte somit stillschweigend die bereits geprägte und überlieferte Bezeichnung der Ponschabau.[1]

Vor dem Siedlungsbau existierte bereits der unbefestigte Weg, der von der Rosenheimer Straße in die Ponschabau führte. Der Wegname Ponschabauerweg lässt sich 1917 nachweisen. Der Name geht auf die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse zurück. Die Brauerfamilie Ponschab hatte hier im 19. Jahrhundert zahlreiche Grundstücke im Besitz, welche unterschiedlich landwirtschaftlich genutzt wurden oder verpachtet waren. Spätere Besitzer (vor dem Innwerkbau 1938) waren die Brauerfamilien Meyer, womit sich jedoch ein umgangssprachlich geänderter Namengebrauch, etwa in Meyer-Au, nicht einstellte.

Die dem Familiennamen angefügte Bezeichnung Au verweist jedenfalls auf das nahe am Inn gelegene Gebiet als wasserreiches, flussnahes Land. Die Brauerei Ponschab wurde in der Altstadt, der Salzsenderzeile bis 1872 betrieben. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts (1855) beantragte Andreas Ponschab Arbeiten zur Trockenlegung der innnahen Gebiete der Ponschabau, durch Abtrennung von Altwässern.

Heute sind die ehemals freien landwirtschaftlichen Flächen nördlich und südlich der Ponschabaustraße dicht bebaut. Von der Siedlungslage nördlich der Ponschabaustraße leitet sich die umgangssprachliche Bezeichnung des unteren Burgerfeldes ab, südlich der Ponschabaustraße heißt es oberes Burgerfeld.

Empfohlene Zitierweise:

Matthias Haupt, Ponschabaustraße, publiziert am 09.06.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Ponschabaustra%C3%9Fe (29.03.2024)
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  1. Die Straße zwischen den beiden Reihenhäusern am Burgerfeld soll mit Rücksicht auf die an dieser Stelle einsetzende Bautätigkeit bis zum Verbindungssträßchen zwischen Ponschabau und Rosenheimerstraße verlängert […] werden. Stadtratssitzung vom 27.3.1924, StadtA Wasserburg a. Inn, II3104, Beschluss-Nr. 23.