Salzsenderzeile: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Urkundliche Gewerbebezeichnung, bereits 1476 als ''an der Salzsenderzeil'', als ''Saliszent Zeyl'' in der Kirchenrechnung der Pfarr- und Frauenkirche 1492 nachweisbar. Die bürgerlichen Salzsender, die in dieser Straße u.a. ansässig waren, beförderten und verfrachteten das Salz (Salz, aus dem indogermanischen Erbwortschatz ''sal'' – schmutzig/grau; das Salz, das in alter Zeit ungereinigt in den Handel kam, ist also als das Schmutziggraue benannt; mhd. ''senden'' – verschicken, aussenden, Grundbedeutung: Reisen machen) und handelten damit. Die Salzsender waren zünftisch organisiert und hatten eine eigene Bruderschaft samt Seitenkapelle in St. Jakob. Der [[Salzrecht|Salzhandel]] gehörte zu den ''vier Händeln'', d.h. zu den ganz besonders privilegierten Gewerben der Stadt (außer dem Salzhandel – der Wein-, Getreide- und Tuchhandel). In der ''Salzsenderzeile 4'' erinnert heute noch eine Gedenktafel an die Familie Kulbinger, die im 16. Jahrhundert den Getreide-, Wein- und Salzhandel betrieb.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Haupt, Straßennamen|Haupt, Straßennamen]], 62-63.</ref>
 
Urkundliche Gewerbebezeichnung, bereits 1476 als ''an der Salzsenderzeil'', als ''Saliszent Zeyl'' in der Kirchenrechnung der Pfarr- und Frauenkirche 1492 nachweisbar. Die bürgerlichen Salzsender, die in dieser Straße u.a. ansässig waren, beförderten und verfrachteten das Salz (Salz, aus dem indogermanischen Erbwortschatz ''sal'' – schmutzig/grau; das Salz, das in alter Zeit ungereinigt in den Handel kam, ist also als das Schmutziggraue benannt; mhd. ''senden'' – verschicken, aussenden, Grundbedeutung: Reisen machen) und handelten damit. Die Salzsender waren zünftisch organisiert und hatten eine eigene Bruderschaft samt Seitenkapelle in St. Jakob. Der [[Salzrecht|Salzhandel]] gehörte zu den ''vier Händeln'', d.h. zu den ganz besonders privilegierten Gewerben der Stadt (außer dem Salzhandel – der Wein-, Getreide- und Tuchhandel). In der ''Salzsenderzeile 4'' erinnert heute noch eine Gedenktafel an die Familie Kulbinger, die im 16. Jahrhundert den Getreide-, Wein- und Salzhandel betrieb.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Haupt, Straßennamen|Haupt, Straßennamen]], 62-63.</ref>
  
Namensverwandtschaft zum Wasserburger Straßennamen Salzburger Straße.
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Namensverwandtschaft zum Wasserburger <nowiki>Straßennamen</nowiki> Salzburger Straße.
 
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Aktuelle Version vom 12. Juni 2020, 09:31 Uhr

Autor: Matthias Haupt
Salzsenderzeile Straßennamen

Gedenktafel Salzhandel der Kulbinger.

Urkundliche Gewerbebezeichnung, bereits 1476 als an der Salzsenderzeil, als Saliszent Zeyl in der Kirchenrechnung der Pfarr- und Frauenkirche 1492 nachweisbar. Die bürgerlichen Salzsender, die in dieser Straße u.a. ansässig waren, beförderten und verfrachteten das Salz (Salz, aus dem indogermanischen Erbwortschatz sal – schmutzig/grau; das Salz, das in alter Zeit ungereinigt in den Handel kam, ist also als das Schmutziggraue benannt; mhd. senden – verschicken, aussenden, Grundbedeutung: Reisen machen) und handelten damit. Die Salzsender waren zünftisch organisiert und hatten eine eigene Bruderschaft samt Seitenkapelle in St. Jakob. Der Salzhandel gehörte zu den vier Händeln, d.h. zu den ganz besonders privilegierten Gewerben der Stadt (außer dem Salzhandel – der Wein-, Getreide- und Tuchhandel). In der Salzsenderzeile 4 erinnert heute noch eine Gedenktafel an die Familie Kulbinger, die im 16. Jahrhundert den Getreide-, Wein- und Salzhandel betrieb.[1]

Namensverwandtschaft zum Wasserburger Straßennamen Salzburger Straße.

Empfohlene Zitierweise:
Matthias Haupt, Salzsenderzeile, publiziert am 12.06.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Salzsenderzeile (24.04.2024)