Datei:Bayer Wasserburg Flyer VI6043.jpg

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Hugo Bayer, Titelblatt eines Werbeprospekts für Wasserburg.
Da für die Fremdenverkehrswerbung der Stadt die Herstellung eines neuen Ortsprospekts notwendig geworden sei, wurde von der Stadt Wasserburg eine Ausschreibung durchgeführt, an der sich auch Hugo Bayer beteiligte. Er konkurrierte mit dem Wasserburger Grafiker Grodziki und dem Mühldorfer Grafiker Prähofer, der bereits erfolgreich für den Landesverband Oberbayern sowie die Stadt Burghausen Werbeprospekte gefertigt hatte. Bei einer Stadtratssitzung wurden die eingereichten Entwürfe begutachtet. Dabei wurden Bayers und Prähofers Konzept zum Vorschlag gebracht und nach ihren Wirkungen bewertet. Dabei stellte man die Gleichwertigkeit in der künstlerischen Gestaltung fest, allerdings schätzte man den Entwurf Prähofers durch die auffälligere Farbgebung sowie lebhaftere Ausführung als werbewirksamer ein. Bayers Entwurf beurteilte man hingegen mit feiner harmonischer Wirkung. Da sich der Stadtrat nicht auf eine Ausführung einigen konnte, entschloss man sich eine Kommission in der Sache zu bilden. Mitglieder waren Bürgermeister Neumeier, die Stadträte Neuburger, Zambelli und Stoklassa sowie Museumsleiter und Bildhauer Willi Ernst und Stadtarchivar Kirmayer. Diese überprüften die Vor- und Nachteile beider Entwürfe und stellten ihre Ergebnisse bei der nächsten Stadtratssitzung vor. Anscheinend entbrannte daraufhin eine heftige Debatte hinsichtlich der einzuschlagenden Richtung der Gestaltungsweise. Prähofers Entwurf wurde dabei sogar als marktschreierisch und entartet bezeichnet. Die Unterstützer seines Entwurfs wiesen hingegen darauf hin, dass für das moderne Auge farbenfrohere Schriften von Nöten seien. Schließlich ergab die Abstimmung (...) entgegen der Meinung der Fachleute ein Ergebnis von 10:6 für den Entwurf von Bayer.[1]
Das Titelblatt des nun fertig gedruckten Werbeflyers von Bayer zeigt eine Ansicht der Wasserburger Innschleife, wobei diese aus einer Kombination einer Zeichnung und eines Fotos besteht. Die Farbgebung ist in der Tat zurückhaltend: Die Schwarz-Weiß-Fotografie fügt sich in eine Umgebung aus hellen Grün- und Blautönen ein. Die Schriftsetzung in Frakturart folgt ebenfalls einer konventionellen Gestaltungsweise. Der Innenteil besteht aus Schwarz-Weiß-Fotografien auf weißem Grund, die Schrift ist teilweise in Hellblau gehalten, zudem sind grafische Elemente in derselben Farbe eingebettet. Erwähnenswert ist, dass Bayer nicht nur die grafische Gestaltung übernahm, sondern auch den Text verfasste. Dabei ist unverkennbar, dass Bayer nicht nur ein leidenschaftlicher Wasserburger war, sondern auch in der Lage dies in einem poetischen Text zu vermitteln. So heißt es etwa in dem Flyer: Wasserburg ist nicht nur eine Stadt mit schönen Bauten – Wasserburg ist eine Stadt des Gemüts und Es ist ein wunderbares Erlebnis, wenn man auf den hohen Ufern, hoch über den Häusern, bei Tannen, Blumen und scheuen Rehen eine Stunde lang die Stadt umkreist.[2]

StadtA Wasserburg a. Inn, VI6043.
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  1. Zeitungsartikel Neuer Ortsprospekt stellt Stadtrat Wasserburg vor und Entscheidung über den neuen Ortsprospekt gefallen, StadtA Wasserburg a. Inn, VI6043.
  2. Ortsprospekt Wasserburg am Inn - Die Stadt des Mittelalters, StadtA Wasserburg a. Inn, VI6043.

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