Erster Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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(Die Lage in Europa 1914)
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In Europa sprach man lange von einer Pentarchie, weil es fünf Großmächte gab, die sich alle in Europa befanden und die Welt zu beherrschen suchten. Es handelte sich um das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland, die französische Republik, das zaristische Russland, das deutsche Kaiserreich und das Kaiserreich Österreich-Ungarn. Die USA, China und Japan wurden in dieser Sichtweise noch nicht als Großmächte im engeren Sinne angesehen.
 
In Europa sprach man lange von einer Pentarchie, weil es fünf Großmächte gab, die sich alle in Europa befanden und die Welt zu beherrschen suchten. Es handelte sich um das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland, die französische Republik, das zaristische Russland, das deutsche Kaiserreich und das Kaiserreich Österreich-Ungarn. Die USA, China und Japan wurden in dieser Sichtweise noch nicht als Großmächte im engeren Sinne angesehen.
  
Die Politik des deutschen Kaiserreichs unter Bismarck, jenes „Spiel mit den fünf Bällen“<ref>Diese Bezeichnung hatte sich im Deutschen Kaiserreich für Bismarcks Europapolitik eingebürgert und bezeichnete das Bemühen, die fünf Großmächte in Europa in einem Gleichgewicht zu halten, damit der brüchige Friede gewahrt werden konnte. Bismarck hatte immer wieder betont, dass sich Deutschland in einer „Mittellage“ befinde und es daher ein ureigenes deutsches Interesse sei, dieses Gleichgewicht zu erhalten. </ref> , war in den siebziger und achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts im Grunde recht erfolgreich, da das kaiserliche Deutschland keine Kolonialpolitik betreiben wollte.  
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Die Politik des deutschen Kaiserreichs unter Bismarck, jenes „Spiel mit den fünf Bällen“<ref>Diese Bezeichnung hatte sich im Deutschen Kaiserreich für Bismarcks Europapolitik eingebürgert und bezeichnete das Bemühen, die fünf Großmächte in Europa in einem Gleichgewicht zu halten, damit der brüchige Friede gewahrt werden konnte. Bismarck hatte immer wieder betont, dass sich Deutschland in einer „Mittellage“ befinde und es daher ein ureigenes deutsches Interesse sei, dieses Gleichgewicht zu erhalten. </ref> , war in den siebziger und achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts im Grunde recht erfolgreich, da das kaiserliche Deutschland keine Kolonialpolitik betreiben wollte. Bismarcks Credo, Deutschland sei saturiert <ref>Bei der Reichsgründung 1871 soll Bismarck dies verkündet haben, um die anderen europäischen Mächte dahingehend zu beruhigen, dass Deutschland keinen Kolonialbesitz anstrebe.</ref>  , hatte also zumindest in dieser Hinsicht friedenssichernde Qualität. Mit dem Tode Kaiser Wilhelm I. 1888, der kurz darauf erfolgten Inthronisierung von Wilhelm II. und dem Rücktritt des Reichskanzlers Otto von Bismarck 1890 änderte sich die deutsche Außenpolitik aber grundlegend.
  
 
== Zur Situation in Wasserburg 1914 ==
 
== Zur Situation in Wasserburg 1914 ==

Version vom 24. Mai 2023, 16:48 Uhr

Autor: Peter Rink

Der Erste Weltkrieg und seine Auswirkungen auf Wasserburg

Die Lage in Europa 1914

In den Jahren vor 1914 dürfte Europa wohl auf dem Höhepunkt seiner globalen Dominanz gestanden haben. Durch die industrielle Revolution und die Bevölkerungsexplosion war es den Staaten in Europa zusammen mit den ebenfalls seit Ende des 19. Jahrhunderts imperial agierenden Mächten Japan und USA gelungen, eine globale politische Herrschaft zu etablieren. Der Erwerb von Kolonien in Afrika und Asien dokumentierte diese Dominanz.

In Europa sprach man lange von einer Pentarchie, weil es fünf Großmächte gab, die sich alle in Europa befanden und die Welt zu beherrschen suchten. Es handelte sich um das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland, die französische Republik, das zaristische Russland, das deutsche Kaiserreich und das Kaiserreich Österreich-Ungarn. Die USA, China und Japan wurden in dieser Sichtweise noch nicht als Großmächte im engeren Sinne angesehen.

Die Politik des deutschen Kaiserreichs unter Bismarck, jenes „Spiel mit den fünf Bällen“[1] , war in den siebziger und achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts im Grunde recht erfolgreich, da das kaiserliche Deutschland keine Kolonialpolitik betreiben wollte. Bismarcks Credo, Deutschland sei saturiert [2] , hatte also zumindest in dieser Hinsicht friedenssichernde Qualität. Mit dem Tode Kaiser Wilhelm I. 1888, der kurz darauf erfolgten Inthronisierung von Wilhelm II. und dem Rücktritt des Reichskanzlers Otto von Bismarck 1890 änderte sich die deutsche Außenpolitik aber grundlegend.

Zur Situation in Wasserburg 1914

Anfängliche Begeisterung beider Rekrutierung - und die sich daran anschließende Ernüchterung

Spionagehysterie

Kriegsverwaltung und Beschäftigungssituation

Reichswollwoche - Vaterländischer Hilfsdienst

Geldbedarf - Nagelung am Rathaustor

Der Umgang mit Hunger und Mangel und die Errichtung einer "Volksküche"

Giftgas

Verdeutschung ausländischer Begriffe

Schweinemord 1915

Kriegsgefangene

Opfer des Krieges (Bildsammlung im Archiv)

Die "Spanische Grippe"

Parlamentarisierung und Kriegsende

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Empfohlene Zitierweise:

Peter Rink, Erster Weltkrieg, publiziert am 24.05.2023 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Erster_Weltkrieg (02.05.2024)
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  1. Diese Bezeichnung hatte sich im Deutschen Kaiserreich für Bismarcks Europapolitik eingebürgert und bezeichnete das Bemühen, die fünf Großmächte in Europa in einem Gleichgewicht zu halten, damit der brüchige Friede gewahrt werden konnte. Bismarck hatte immer wieder betont, dass sich Deutschland in einer „Mittellage“ befinde und es daher ein ureigenes deutsches Interesse sei, dieses Gleichgewicht zu erhalten.
  2. Bei der Reichsgründung 1871 soll Bismarck dies verkündet haben, um die anderen europäischen Mächte dahingehend zu beruhigen, dass Deutschland keinen Kolonialbesitz anstrebe.