Grabdenkmal, Nr. 122, Stiftungsinschrift, 1513

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
 

Grabdenkmal, Nr. 122, Stiftungsinschrift, 1513, Gesamtansicht.
Grabdenkmal, Nr. 122, Stiftungsinschrift, 1513, Christus.

Personen

Stiftungsinschrift des St. Anna-Benefiziums

Standort

Kirche St. Achatz (Innen)
Im Chorbereich an die Nordwand gelehnt – neuer Standort unbekannt.

Früherer Standort

An der Rückseite der Mensa des Choraltares.

Beschreibung

Querformatiger Stein mit der Darstellung eines Erbärmde-Christus in einer Rundbogennische in der Mitte.

Material

Rotmarmor.

Maße

Höhe: 89 cm   Breite: 169 cm

Transkription/Übersetzung

Inschrift Original Deutsche Übersetzung[1]
[Hono(rabi)lis d(ominus). Georgi pullugk de kirchdorff Comitat(us). Hag(ensis)
Quonda̅ eccle(sia)e op(p)idi hallis vallis eni Rector hic sub
inferiori saxo sepultus ad laudem om̅ (n)ip(o)t(entis) dei
totiusqu(e) curi(a)e c(a)elestis et ob a(n)i(ma)e su(a)e salute(m) illud
altare erexit ip(su)m̅ cum missa p(er)p(e)tua decorans
pro quo ut deo vivat orate anno 1513
octa die mensis Aprilis
Der ehrenhafte Herr Georg Pullungk von Kirchdorf in der Grafschaft Haag,
einst Vorsteher der Kirche in der Stadt Hall im Inntal, hier
unter dem unteren Stein begraben, hat zum Lob des allmächtigen Gottes
und des ganzen himmlischen Hofes und wegen seines Seelenheils ebendiesen
Altar, mit einer ewigen Messe schmückend, errichtet.
Betet für ihn, dass er in Gott lebe - Im Jahre des Herrn am 8. April 1513

Erläuterung

Nach Urkunden-Regesten Nr. 131[2] stiftete Pillungk am 23.06.1517 das Benefizium. Der Stein bildet die steinerne Urkunde zur Stiftung des Anna-Benefiziums, wobei die Daten auf dem Stein und in der Urkunde differieren. Nach Volker Liedke (mündliche Auskunft) dürfte der Stein auf der Vorderseite des Altartisches angebracht gewesen sein, sodass die Gläubigen sie jederzeit sehen konnten. Zum spätgotischen Schreinaltar gehörte die Anna-Selbdritt-Gruppe im Städt. Museum (Inv. Nr. XXX), die mit 1512 datiert ist. Der Altar dürfte im Zuge der Barockisierung um 1620/24 abgebrochen worden sein, wobei die Figurengruppe weiter verwendet wurde.

Wappen

Keines.

Erhaltung

An den Kanten bestoßen, schwer zu entziffern.

Literatur

Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2097.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 15, ohne Text.
Heiserer, Geschichte Wasserburg, 295.
Maier, Lateinische Grabinschriften, 42.
Dempf, Urkundenregesten Wasserburg, 8.

Empfohlene Zitierweise:

Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 122, Stiftungsinschrift, 1513, publiziert am 29.04.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._122,_Stiftungsinschrift,_1513 (20.04.2024)
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