Grabdenkmal, Nr. 131, Perkhofer, 1503
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
Personen
Han(n)s Perkhofer, Pfleger zu Rosenheim. († 10.8.1503)
Standort
Friedhofsportal (Südseite)
Friedhofsportal, am rechten Pfeiler unten.
Früherer Standort
ausserhalb dasiger Pfarrkirche ligt nächst dem Haubt Portal auf dem Boden unter freyem Himmel diser sehr schöne Grabstein[1]
Beschreibung
In den Pfeiler eingelassen wie die übrigen Epitaphe. Auf einem dreiseitig vorspringenden Postament, das mit Spruchband, Kielbögen und Wappen gefüllt ist, erhebt sich der Wappenschild des Verstorbenen mit Helmdecke und Kleinod. Das Ganze ist in eine spätgotische Nische komponiert[2], wobei die Zwickel hier durch zwei weitere Sippschaftswappen gefüllt sind. Gewölberippen ohne Schlussstein.
Material
Rotmarmor.
Maße
Höhe: 229 cm Breite: 113 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original |
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anno . domini .m . ccccc . und . in . dem dritten . jar . an . sant . larenzen . tag . ist . gestorben . der . Edel . u̅d . vest . hanns . perckhofer . pfleger . zw . rosenhaim . dem . got . genedig . und . parmherzig . sey . amen . |
Erläuterung
Die Perkhofer zählen zur bayerischen Ritterschaft und altem Adel.[3] Hans Perkhofer war vom 4.5.1472 bis 16.3.1486 Rentmeister des Rentamts vor dem Gebirg. In diese Zeit fällt ein Spruchbrief zwischen den Bewohnern von Kundl und Rattenberg.[4] Von 1493 bis 10.1.1503 war er Pfleger von Rosenheim. Die Angabe des Todesdatums 10.1.1503 bei Geiß[5] ist falsch. Sein Sohn Sigmund Perkhofer ist Richter/Landrichter zu Wasserburg vom 7.7.1519 – 19.2.1523, anschließend bis 1527 Pfleger.[6] Er war in 2. Ehe mit Afra Fröschl (Tochter von Albrecht Fröschl) verheiratet. Siehe Grabdenkmal, Nr. 47, Perkhofer, 1515. Zuschreibung durch Hager[7] / Leonhardt[8] an Wolfgang Leb, wiederholt bei Liedke,[9] Steffan[10] und Lengl[11].
Wappen
Wappen der Perkhofer: halbes Einhorn aufrecht nach rechts stehend, (teilweise mit durchtrenntem Rumpf, aus dem Blut tropft).
In den Zwickeln: rechts Wappen der Perkhofer, links springender Hund. Am Sockel Wappen und Spruchband All Hernach.
Wappen der Soyer: Drei Seerosenblätter, an den Stielen verbunden. Siehe auch Grabdenkmal, Nr. 82, Schrettl, 1540.
Erhaltung
Oberfläche stumpf, einige Ausbrüche.
Literatur
Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 120.
Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2107.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 11.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, Nr. 9.
Steffan, Spätgotische Sepulkralplastik zu St. Jakob, 94f, 110.
Leonhardt, Spätgotische Grabdenkmäler, 150f.
Halm, Wolfgang Leb, 150-151.
Geiß, Verwaltungs-Beamte Altbayerns, 126, 146.
Dempf, Pergkhoferischer Spruchbrief, 5f.
Siebmacher, Wappenbuch von 1605, Nr. 100.
Eckgher, Grabsteine in Bayern, 1, Blatt 51 (Seite 55), Bild 5.
Kirmayer, Der Rentmeister Hans Baumgartner, 19.
Lengl, Rotmarmorgrabmäler Wolfgang Leb, 76 - 78.
Liedke, Wolfgang Leb.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 131, Perkhofer, 1503, publiziert am 01.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._131,_Perkhofer,_1503 (11.09.2024)
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- ↑ Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 120.
- ↑ o.V., Der Rentmeister Hans Baumgartner, 19.
- ↑ Siebmacher, Wappenbuch von 1605, Nr. 100.
- ↑ Dempf, Pergkhoferischer Spruchbrief, 5f.
- ↑ Geiß, Verwaltungs-Beamte Altbayerns, 126.
- ↑ Geiß, Verwaltungs-Beamte Altbayerns, 146.
- ↑ Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2107.
- ↑ Leonhardt, Spätgotische Grabdenkmäler, 150f.
- ↑ Liedke, Wolfgang Leb.
- ↑ Steffan, Spätgotische Sepulkralplastik zu St. Jakob, 94f, 110.
- ↑ Lengl, Rotmarmorgrabmäler Wolfgang Leb, 76 - 78.