Hafenhamer Straße

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Oberständiges Lappenbeil

Autor: Matthias Haupt

Hafenhamer Straße Straßennamen (Gemeindeverbindungsstraße, Wasserburg a. Inn, statistischer Ortsteil Wuhr/Tegernau)

Richtungsbezeichnung ohne urkundlichen Beleg (wohl aber althergebracht, früheste amtliche Eintragungsverfügung von 1961) – Straße, die zum Weiler Hafenham in der Gemeinde Eiselfing führt. Das Bestimmungswort Hafen, wohl von Hafo – Rufname, somit das Heim des Hafo. Als Bestimmungswörter Hafen – vielleicht in der ursprünglichen germ. Bedeutung für einen Ort, wo etwas bewahrt oder geborgen wird - oder das süddt. Wort Hafen (mhd. Haven) – ursprünglich Gefäß – anzunehmen, kommt eher nicht in Frage, da es für solche Vermutungen keine Quellen-Belege gibt.

Besitzung und Gut Hafenham bereits im 11. Jahrhundert den Grafen von Kling zugehörig,[1] 1487 Erwerb von Äckern durch das Heilig-Geist-Spital, im 16. Jahrhundert gehört auch das Gut dem Spital in Wasserburg.[2] Am Ende des 18. Jahrhhunderts (1795-1802) gehörten gemäß Zehentbuch des Klosters mit 1/3 Zehent nach Attel der Kastl, Schöberl und Amann.[3] Der Weiler hatte 1876 24 Einwohner. Archäologisch von Bedeutung: 1943 fand man u.a. ein Lappenbeil zwischen Hafenham und Spielberg (bronzezeitlicher Hort/Depotfund, heute im Museum Wasserburg verwahrt). Das Depot befand sich an einer Quelle in 2 m Tiefe in stark verbrannter Erde – das Lappenbeil wurde zusammen mit Holzresten gefunden, so die Forschungsliteratur.[4]

Empfohlene Zitierweise:

Matthias Haupt, Hafenhamer Straße, publiziert am 24.07.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Hafenhamer_Stra%C3%9Fe (19.03.2024)
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  1. Tertulina Burkhard, Landgericht Wasserburg und Kling (Historischer Atlas Bayern), 1965, 71.
  2. Cristan Aman bestätigt den Empfang des ihm von den Spitalmeistern Andre Furtter und Hans Vischpacher zu Freistift verliehenen Gutes in Hafenham, Pfarrei Eiselfing, Gericht Kling, Urkunde vom 25.11.1535, StadtA Wasserburg a. Inn, I2a95.
  3. Schinagl, Die Abtei Attel, 296, 304.
  4. Katharine Pászthory, Eugen Friedrich Mayer, Die Äxte und Beile in Bayern. (Prähistorische Bronzefunde, Abt. IX, Band 20), 1998, 130.