Kobl
Autor: Matthias Haupt
Kobl Straßennamen (Ortsstraße, Wasserburg a. Inn, Ortsteil Kobl)
Der 'Straßenname' entspricht dem Ortsnamen. Kein urkundlicher Beleg für eine Straßennamenvergabe oder amtliche Benennungspraxis.
Der Wasserburger Ortsteil Kobl gehörte ehemals zur Gemeinde Attel und wird im 19. Jahrhundert als Einöde beschrieben. Von hier führt eine Straße in Richtung Nordosten den Koblberg hinauf in die gleichnamige jüngere Siedlung. Der Kobler aus Kobl gehörte laut Stiftbuch des Klosters Attel (1657-1681) zu den Grundholden des Klosters. Er wurde zur sogenannten ersten Attler sifft ausser der hofmarch gezählt.[1] Am Ende des 18. Jahrhhunderts wird der Kobler zu Kobl als Schuldner des ganzen Zehents im Zehentbuch Attels aufgeführt.[2] Ein Hof Kobl wird weiterhin 1811 erwähnt[3], gemäß Ortsverzeichnis Bayern hatte die Einöde Kobl 1876 fünf Einwohner, das jüngere Koblberg wird dort noch nicht aufgeführt.[4]
Kobl oder Kobel bezeichnet im Bayerischen einen Holzverschlag oder einen Stall für Schweine und Geflügel; auch eine schlechte Hütte kann gemeint sein, die ein Kobler besitzt - ein Kleinbauer, der kein eigenes Gut, sondern nur einen kleinen Besitz mit einigen Feldern hat.[5] Gemäß der Zuteilung Kobls zum ganzen Zehent im Attler Zehentbuch, gehörte der Hof zu denjenigen Getreidebauern, welche Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Erbsen, Linsen, Bohnen und ähnliches anbauten.[6]
Empfohlene Zitierweise:
Matthias Haupt, Kobl, publiziert am 18.09.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Kobl (11.10.2024)
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- ↑ Schinagl, Die Abtei Attel, 105.
- ↑ Schinagl, Die Abtei Attel, 296, 300.
- ↑ Kirmayer, Chronik, Eintrag 1811a.
- ↑ Vilsmeier, Ortsverzeichnis von Bayern 1876.
- ↑ Riepl, Wörterbuch Heimatforschung, 210
- ↑ Schinagl, Die Abtei Attel, 296.