Arnold Weiss-Rüthel: Unterschied zwischen den Versionen

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Der als Arnold Weiss geborene Münchner studierte ab 1918 nach dem Besuch der Real- und Oberschule einige Semester an der Universität und war anschließend als Spielleiter und Dramaturg an ''Theatern in der Provinz'' tätig<ref>Protokoll der Zeugenvernehmung vom 21.4.1948, [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#IfZ, ZS 1661|IfZ, ZS 1661]], 11</ref> Ab 1925 verdingte er sich in seiner Heimatstadt als freier Schriftsteller und schrieb für demokratische Blätter wie ''Die Weltbühne'' und den ''Simplicissimus''.<ref>Weiss-Rüthel, [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Weiss-Rüthel, Nacht und Nebel|Weiss-Rüthel, Nacht und Nebel]], 9</ref> In den 1920er Jahren verkehrte der junge Künstler in der Münchner Boheme und legte sich in Verehrung zur Schauspielerin und Dichterin Else Rüthel den zweiten Nachnamen zu.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Dittmann, Oskar Maria Graf „nimmt fiebernd teil“ an dem „zu entgiftenden“ Nachkriegs-Deutschland, 28</ref> Bereits 1929 erregte er als ''in München gefeierter und geachteter Autor''<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Dittmann, Oskar Maria Graf „nimmt fiebernd teil“ an dem „zu entgiftenden“ Nachkriegs-Deutschland, 30</ref> von Satiren, Glossen oder der pazifistischen Erzählung ''Musketier Reue'' das ''Missfallen der Nazis''<ref>Lebenslauf des Verfassers in [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Weiss-Rüthel, Die Herzensuhr|Weiss-Rüthel, Die Herzensuhr]], 70</ref>
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Der als Arnold Weiss geborene Münchner studierte ab 1918 nach dem Besuch der Real- und Oberschule einige Semester an der Universität und war anschließend als Spielleiter und Dramaturg an ''Theatern in der Provinz'' tätig<ref>Protokoll der Zeugenvernehmung vom 21.4.1948, [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#IfZ, ZS 1661|IfZ, ZS 1661]], 11</ref> Ab 1925 verdingte er sich in seiner Heimatstadt als freier Schriftsteller und schrieb für demokratische Blätter wie ''Die Weltbühne'' und den ''Simplicissimus''.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Weiss-Rüthel, Nacht und Nebel|Weiss-Rüthel, Nacht und Nebel]], 9</ref> In den 1920er Jahren verkehrte der junge Künstler in der Münchner Boheme und legte sich in Verehrung zur Schauspielerin und Dichterin Else Rüthel den zweiten Nachnamen zu.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Dittmann, Oskar Maria Graf „nimmt fiebernd teil“ an dem „zu entgiftenden“ Nachkriegs-Deutschland, 28</ref> Bereits 1929 erregte er als ''in München gefeierter und geachteter Autor''<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Dittmann, Oskar Maria Graf „nimmt fiebernd teil“ an dem „zu entgiftenden“ Nachkriegs-Deutschland, 30</ref> von Satiren, Glossen oder der pazifistischen Erzählung ''Musketier Reue'' das ''Missfallen der Nazis''<ref>Lebenslauf des Verfassers in [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Weiss-Rüthel, Die Herzensuhr|Weiss-Rüthel, Die Herzensuhr]], 70</ref>
  
 
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Version vom 16. Januar 2024, 18:21 Uhr

Kurzbiografie Arnold Weiss-Rüthel

Lebensdaten

Arnold Weiss-Rüthel * 21. Februar 1900 in München, † 26. Juni 1949 in München

Der Autor und Publizist lebte nach Kriegsende 1945 in Soyen und Wasserburg und bekleidete für ein Jahr das Amt des Klägers in der Spruchkammer Wasserburg.

Vor 1933

Der als Arnold Weiss geborene Münchner studierte ab 1918 nach dem Besuch der Real- und Oberschule einige Semester an der Universität und war anschließend als Spielleiter und Dramaturg an Theatern in der Provinz tätig[1] Ab 1925 verdingte er sich in seiner Heimatstadt als freier Schriftsteller und schrieb für demokratische Blätter wie Die Weltbühne und den Simplicissimus.[2] In den 1920er Jahren verkehrte der junge Künstler in der Münchner Boheme und legte sich in Verehrung zur Schauspielerin und Dichterin Else Rüthel den zweiten Nachnamen zu.[3] Bereits 1929 erregte er als in München gefeierter und geachteter Autor[4] von Satiren, Glossen oder der pazifistischen Erzählung Musketier Reue das Missfallen der Nazis[5]

NS-Zeit

Im März 1934, gut ein Jahr nach der Machtübernahme Hitlers, übernahm Arnold Weiss-Rüthel die Hauptschriftleitung der Zeitschrift „Jugend“.[6] Da es nicht möglich war, offene Opposition gegen das Regime zu betreiben, versuchte er die Gratwanderung, die Zeitschrift redaktionell zwischen Anpassung und Freiraum zu manövrieren[7] Er macht taktisch gebotene Zugeständnisse, bringt aber auch karikaturistische Beiträgen, in denen der Widerstand manifest wird, wo er etwas wagt, was damals kein anderer Redakteur gewagt hat.[8] Zunächst, im Juli 1934, wurde die NS-Wochenschrift Die Bewegung auf ihn aufmerksam und zwei Jahre später das Schwarze Korps, eine Zeitschrift der SS, dessen Angriffe er mit spitzer Feder parierte[9] Es folgten erste Hausdurchsuchungen durch die Gestapo und als sich Goebbels' Propagandaministerium einschaltete, musste er im Herbst 1937 die Schriftleitung der Jugend aufgeben (Nacht und Nebel, 14

nach Kriegsende 1945

Werke

  1. Protokoll der Zeugenvernehmung vom 21.4.1948, IfZ, ZS 1661, 11
  2. Weiss-Rüthel, Nacht und Nebel, 9
  3. [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Dittmann, Oskar Maria Graf „nimmt fiebernd teil“ an dem „zu entgiftenden“ Nachkriegs-Deutschland, 28
  4. [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Dittmann, Oskar Maria Graf „nimmt fiebernd teil“ an dem „zu entgiftenden“ Nachkriegs-Deutschland, 30
  5. Lebenslauf des Verfassers in Weiss-Rüthel, Die Herzensuhr, 70
  6. Schlawe, Arnold Weiß-Rüthel, 168.
  7. Wagner, Arnold Weiß-Rüthel (1900-1949), 44
  8. Schlawe, Arnold Weiß-Rüthel, 168.
  9. Schlawe, Arnold Weiß-Rüthel, 173.