Brucktor: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Brucktor, auch Turm bei dem Fleischhaus (1415/16) und Inntor (1703) ist ein quadratischer, viergeschossiger Torturm mit Zinnen, der von den leicht zurückgesetzten, breiten Gebäudeblöcken des ehemaligen Spitals (westlich) und des ehemaligen Fleischhauses (östlich) flankiert wird. An der Außenseite ... An der Innenseite ...
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1338 datiert die erste Erwähnung der Innbrücke, damit ist wohl vom Vorhandensein des Brucktors auszugehen.<ref> Kirmayer Chronik Bd. 1 zum Jahr 1841; Kirmayer Chronik Bd. 1 zum Jahr 1338: In Urkunden im StadtA Wasserburg vom 24.8.1338 und vom 17.9.1338 wird nur die Brücke erwähnt. Das Tor wird somit aus der Existenz der Brücke abgeleitet.</ref>
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1374 erfolgte angeblich ein Neubau des Brucktors (Denkmalliste), es kann sich aber auch nur um eine Erwähnung handeln.
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In den Jahren ab 1415 wurde es im Rahmen der Neubefestigung Wasserburgs durch Herzog Ludwig den Gebarteten von den Bürgern der Stadt neu errichtet: „den Turr(n)n bej dem fleischauß“.<ref> StadtA Wasserburg a. Inn, I1c1, Kopialbuch der Stadt Wasserburg. </ref>
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1568 erfolgte eine Renovierung des Brucktores (Malereien an der Südfassade).<ref> Nach Geiger 1980, 58 durch Christoph Schwarz und Johann Bocksberger.</ref>
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1793 kam es vielleicht zu einer Renovierung des Brucktors (Jahreszahl an der Nordseite).<ref> Nach Geiger 1980, 58 fand in diesem Jahr der letzte bayerische Kreistag in Wasserburg statt. Die Jahreszahl könnte somit auch an dieses Ereignis erinnern.</ref>
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1827/28 wurde das Brucktor renoviert. Dabei wurde die Durchfahrt auf 3,80 m erweitert und erhöht und das gotische Gewölbe durch ein neues „flaches Kuppelgewölbe“ ersetzt.
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1890 restaurierte bzw. erneuerte der Wasserburger Maler Heinrich Dendl die Malereien an der Südseite des Brucktors. „Zwei abgenommene Köpfe der alten Fresken“ wurden in das städtische Museum verbracht.<ref> Schnepf 1898, 6. Die beiden Freskenreste hatten nach Auskunft des früheren Museumsleiters, Herrn Ferdinand Steffan, durch schlechte Lagerung ihre Malschicht vollständig eingebüßt und wurden deshalb nach Rücksprache mit Restauratoren und dem damaligen Bürgermeister Dr. Geiger entsorgt (mail vom 16.7.2018).</ref>
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1929 erweiterte man im Zuge der Erneuerung der Innbrücke nach deren Zerstörung durch einen Eisstoß die Tordurchfahrt ein weiteres Mal, von 3,80 auf 5,05 bzw. 4,75 m (Stadtseite), baute ein neues Betongewölbe ein und legte die seitlichen Fußgängerdurchgänge an. Die Fassadenbemalung erfuhr eine Instandsetzung.<ref> StadtA Wasserburg a. Inn, II962.</ref>
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Version vom 5. Oktober 2019, 16:28 Uhr

Autor: Gerald Dobler

Brucktor

Diese Seite wird derzeit erstellt. Wir bitten noch um etwas Geduld

Einführung

Inhalt

Beschreibung

Das Brucktor, auch Turm bei dem Fleischhaus (1415/16) und Inntor (1703) ist ein quadratischer, viergeschossiger Torturm mit Zinnen, der von den leicht zurückgesetzten, breiten Gebäudeblöcken des ehemaligen Spitals (westlich) und des ehemaligen Fleischhauses (östlich) flankiert wird. An der Außenseite ... An der Innenseite ...

Baugeschichte

1338 datiert die erste Erwähnung der Innbrücke, damit ist wohl vom Vorhandensein des Brucktors auszugehen.[1]

1374 erfolgte angeblich ein Neubau des Brucktors (Denkmalliste), es kann sich aber auch nur um eine Erwähnung handeln.

In den Jahren ab 1415 wurde es im Rahmen der Neubefestigung Wasserburgs durch Herzog Ludwig den Gebarteten von den Bürgern der Stadt neu errichtet: „den Turr(n)n bej dem fleischauß“.[2]

1470/71 erfolgte der Neubau des Brucktors durch Meister Wolfgang [Wiser] und Meister Steffan, Stadtmeister, Zimmermann. [3]

1568 erfolgte eine Renovierung des Brucktores (Malereien an der Südfassade).[4]

1793 kam es vielleicht zu einer Renovierung des Brucktors (Jahreszahl an der Nordseite).[5]

1827/28 wurde das Brucktor renoviert. Dabei wurde die Durchfahrt auf 3,80 m erweitert und erhöht und das gotische Gewölbe durch ein neues „flaches Kuppelgewölbe“ ersetzt.

1856 wurde die Innbrücke für die Innschiffahrt um 5 Fuß (ca. 1,50 m) erhöht und der Boden der Durchfahrt angehoben.[6]

1890 restaurierte bzw. erneuerte der Wasserburger Maler Heinrich Dendl die Malereien an der Südseite des Brucktors. „Zwei abgenommene Köpfe der alten Fresken“ wurden in das städtische Museum verbracht.[7]

1921 wurde das Stadtwappen von 1793 an der Nordseite des Brucktors durch Malermeister Breit erneuert.[8]

1929 erweiterte man im Zuge der Erneuerung der Innbrücke nach deren Zerstörung durch einen Eisstoß die Tordurchfahrt ein weiteres Mal, von 3,80 auf 5,05 bzw. 4,75 m (Stadtseite), baute ein neues Betongewölbe ein und legte die seitlichen Fußgängerdurchgänge an. Die Fassadenbemalung erfuhr eine Instandsetzung.[9]

Quellen

Literatur

Empfohlene Zitierweise:
Gerald Dobler, Brucktor, publiziert am 05.10.2019 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Brucktor (03.05.2024)

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  1. Kirmayer Chronik Bd. 1 zum Jahr 1841; Kirmayer Chronik Bd. 1 zum Jahr 1338: In Urkunden im StadtA Wasserburg vom 24.8.1338 und vom 17.9.1338 wird nur die Brücke erwähnt. Das Tor wird somit aus der Existenz der Brücke abgeleitet.
  2. StadtA Wasserburg a. Inn, I1c1, Kopialbuch der Stadt Wasserburg.
  3. Stadtkammerrechnung 1470.
  4. Nach Geiger 1980, 58 durch Christoph Schwarz und Johann Bocksberger.
  5. Nach Geiger 1980, 58 fand in diesem Jahr der letzte bayerische Kreistag in Wasserburg statt. Die Jahreszahl könnte somit auch an dieses Ereignis erinnern.
  6. Heiserer 1860, 274.
  7. Schnepf 1898, 6. Die beiden Freskenreste hatten nach Auskunft des früheren Museumsleiters, Herrn Ferdinand Steffan, durch schlechte Lagerung ihre Malschicht vollständig eingebüßt und wurden deshalb nach Rücksprache mit Restauratoren und dem damaligen Bürgermeister Dr. Geiger entsorgt (mail vom 16.7.2018).
  8. Notiz des 1. Bürgermeisters Winter vom 27.7.1921, loses Blatt in Heiserer 1857
  9. StadtA Wasserburg a. Inn, II962.