Der Kampf um die Eisenbahn: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Eisenbahn und Eisenbahngeschichte bis 1945'''
 
'''Eisenbahn und Eisenbahngeschichte bis 1945'''
  
Die Eröffnung der privaten Bahnstrecke Nürnberg - Fürth im Jahr 1835 führte Bayern und das Deutsche Reich in eine neue Epoche, die des sog. "Eisenbahnzeitalters". Da sich ein Erfolg dieses neuen Verkehrswegs bereits früh abzeichnete, setzte der Staat bereits zeitnah (1836) rechtliche Grundlagen für den Bahnbau und beeinflusste maßgeblich die Streckenführung durch die Konzessionspflicht, 1843 folgte die Einrichtung von Staatsbahnen zur Erschließung kostenintensiver Hauptstrecken. Ein Anschluss an das Eisenbahnnetz versprach den Orten anhaltenden wirtschaftlichen Nutzen durch den kontinuierlichen Durchgangsverkehr von Personen und Waren.<ref>Handbuch der Bayerischen Geschichte. Bd. 4: Das Neue Bayern, Von 1800 bis zur Gegenwart, 223 f. 2. Teilband: Die innere und kulturelle Entwicklung, München 2007,</ref>
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Die Eröffnung der privaten Bahnstrecke Nürnberg - Fürth im Jahr 1835 führte Bayern und das Deutsche Reich in eine neue Epoche, die des sog. "Eisenbahnzeitalters". Da sich ein Erfolg dieses neuen Verkehrswegs bereits früh abzeichnete, setzte der Staat bereits zeitnah (1836) rechtliche Grundlagen für den Bahnbau und beeinflusste maßgeblich die Streckenführung durch die Konzessionspflicht, 1843 folgte die Einrichtung von Staatsbahnen zur Erschließung kostenintensiver Hauptstrecken. Ein Anschluss an das Eisenbahnnetz versprach den Orten anhaltenden wirtschaftlichen Nutzen durch den kontinuierlichen Durchgangsverkehr von Personen und Waren.<ref> Rainer Gömmel, Die Bildung des Modernen Bayern und seine Wirtschaftsverwaltung, in: Alois Schmid (Hg.): Handbuch der Bayerischen Geschichte. Bd. IV,2, 2007, 216 -228, 223 f.</ref>
  
  
 
== Das Ringen um einen Anschluss an das Hauptbahnnetz 1837 - 1875 ==
 
== Das Ringen um einen Anschluss an das Hauptbahnnetz 1837 - 1875 ==
Gleichzeitig mit dem Ausbau des bayerischen Eisenbahnnetzes war in Wasserburg die Furcht vor einem allgemeinen und wirtschaftlichen Niedergang der Stadt gegenwärtig. Eingeläutet sah man die Entwicklung der Stadt durch die ''schrittweise Auflösung "auf alten Rechten beruhender Bindungen und Zusammenhänge"'', sichtbar zunächst in der Errichtung der Saline Rosenheim 1816
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Gleichzeitig mit dem Ausbau des bayerischen Eisenbahnnetzes war in Wasserburg die Furcht vor einem allgemeinen und wirtschaftlichen Niedergang der Stadt gegenwärtig. Eingeläutet sah man die Entwicklung der Stadt durch die schrittweise Auflösung ''"auf alten Rechten beruhender Bindungen und Zusammenhänge"'', sichtbar zunächst in der Errichtung der Saline Rosenheim 1816 und der allmählichen Verlagerung der Handelswege.<ref>Martin Geiger, Wasserburg am Inn. Geschichtlicher Abriss (Heimat am Inn 1), 1980, 40.</ref> Bereits 1837 hob Wasserburger Stadtschreiber Josef Heiserer in einer Denkschrift die Bedeutung der Eisenbahn als Transportmittel hervor, in der er sich entsprechend kritisch über die seit 1835 projektiere Eisenbahnstrecke von München nach Salzburg über Rosenheim äußerte. Diese hatte bereits 1836 eine Konzession erhalten; Heiserer befürchtete dadurch eine weitere Marginalisierung Wasserburgs als Handelsplatz.<ref>Martin Geiger, Dampfroß ohne Feuer. Ein Eisenbahnbau in Oberbayern (Heimat am Inn 2), 1982, 54 - 56.</ref> Waren diese ersten Untersuchungen aus wirtschaftlichen Gründen früh wieder eingestellt worden, bemühte sich der Magistrat Wasserburgs nachdem 1848 eine weitere Konzession für den Bau der Strecke über Rosenheim erteilt worden war um eine Veränderung der Streckenführung über Wasserburg. Die Trassenführung über Rosenheim stand jedoch bereits fest; der Bau der Strecke über Rosenheim nach Salzburg wurde 1850 genehmigt. Gleichzeitig hatte der Wasserburger Stadtmagistrat ein Gesuch an das bayerische Landgericht gerichtet.<ref>Geiger, Dampfroß (wie Anm. 3), 54 - 59. Gleichzeitig mit der Konzession der Streckenführung über Rosenheim hatte Joseph Anton von Maffei eine weitere für eine Schifffahrtslinie von Rosenheim nach Passau beantragt.</ref>
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Version vom 13. November 2018, 11:25 Uhr

Autor: Angelika Oettl

Eisenbahn und Eisenbahngeschichte bis 1945

Die Eröffnung der privaten Bahnstrecke Nürnberg - Fürth im Jahr 1835 führte Bayern und das Deutsche Reich in eine neue Epoche, die des sog. "Eisenbahnzeitalters". Da sich ein Erfolg dieses neuen Verkehrswegs bereits früh abzeichnete, setzte der Staat bereits zeitnah (1836) rechtliche Grundlagen für den Bahnbau und beeinflusste maßgeblich die Streckenführung durch die Konzessionspflicht, 1843 folgte die Einrichtung von Staatsbahnen zur Erschließung kostenintensiver Hauptstrecken. Ein Anschluss an das Eisenbahnnetz versprach den Orten anhaltenden wirtschaftlichen Nutzen durch den kontinuierlichen Durchgangsverkehr von Personen und Waren.[1]


Das Ringen um einen Anschluss an das Hauptbahnnetz 1837 - 1875

Gleichzeitig mit dem Ausbau des bayerischen Eisenbahnnetzes war in Wasserburg die Furcht vor einem allgemeinen und wirtschaftlichen Niedergang der Stadt gegenwärtig. Eingeläutet sah man die Entwicklung der Stadt durch die schrittweise Auflösung "auf alten Rechten beruhender Bindungen und Zusammenhänge", sichtbar zunächst in der Errichtung der Saline Rosenheim 1816 und der allmählichen Verlagerung der Handelswege.[2] Bereits 1837 hob Wasserburger Stadtschreiber Josef Heiserer in einer Denkschrift die Bedeutung der Eisenbahn als Transportmittel hervor, in der er sich entsprechend kritisch über die seit 1835 projektiere Eisenbahnstrecke von München nach Salzburg über Rosenheim äußerte. Diese hatte bereits 1836 eine Konzession erhalten; Heiserer befürchtete dadurch eine weitere Marginalisierung Wasserburgs als Handelsplatz.[3] Waren diese ersten Untersuchungen aus wirtschaftlichen Gründen früh wieder eingestellt worden, bemühte sich der Magistrat Wasserburgs nachdem 1848 eine weitere Konzession für den Bau der Strecke über Rosenheim erteilt worden war um eine Veränderung der Streckenführung über Wasserburg. Die Trassenführung über Rosenheim stand jedoch bereits fest; der Bau der Strecke über Rosenheim nach Salzburg wurde 1850 genehmigt. Gleichzeitig hatte der Wasserburger Stadtmagistrat ein Gesuch an das bayerische Landgericht gerichtet.[4]


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Eine neue Möglichkeit: Der Ausbau des Lokalbahnnetzes

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Empfohlene Zitierweise:
Angelika Oettl, Der Kampf um die Eisenbahn, publiziert am 13.11.2018 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Der_Kampf_um_die_Eisenbahn (24.05.2024)


  1. Rainer Gömmel, Die Bildung des Modernen Bayern und seine Wirtschaftsverwaltung, in: Alois Schmid (Hg.): Handbuch der Bayerischen Geschichte. Bd. IV,2, 2007, 216 -228, 223 f.
  2. Martin Geiger, Wasserburg am Inn. Geschichtlicher Abriss (Heimat am Inn 1), 1980, 40.
  3. Martin Geiger, Dampfroß ohne Feuer. Ein Eisenbahnbau in Oberbayern (Heimat am Inn 2), 1982, 54 - 56.
  4. Geiger, Dampfroß (wie Anm. 3), 54 - 59. Gleichzeitig mit der Konzession der Streckenführung über Rosenheim hatte Joseph Anton von Maffei eine weitere für eine Schifffahrtslinie von Rosenheim nach Passau beantragt.