Innbrücke: Unterschied zwischen den Versionen

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Geschichte / Baugeschichte
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Die Innbrücke oder rote Brücke bestand bis in die jüngste Zeit vollständig aus Holz. Sie besaß den ältesten Darstellungen zufolge etwa 9-13 Joche (1803 11 Joche), zwischen denen die Brückenpfeiler standen, in Form einer Reihe senkrechter Pfähle, die flussauf- und abwärts durch schräge Pfeiler stabilisiert bzw. flussaufwärts dadurch auch gegen Treibgut und Eisstoß geschützt wurden.
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Das innerste Joch der Brücke vor dem Brucktor war als Zugbrücke gestaltet (Stadtplan von 1615). Etwa in der Mitte der Brücke befand sich ein hölzerner Torbau mit einem Walmdach (Ansicht 1580/85) bzw. mit einem Pyramidendach und Ecktürmchen (Ansicht 1583 bis nach 1596), am äußeren Ende ein weiteres einfaches Holzhaus.
  
 
In den Jahren 2014/15 konnte auf Veranlassung des Heimatvereins Wasserburg ein Eichenpfahl der Brücke, der ... bei Bauarbeiten geborgen worden war, mithilfe einer kombinierten C-14 Radiokarbon-Datierung und einer Holzaltersbestimmung anhand der Jahrringbreiten (Dendrochronologie) in die Zeit um/nach 1630 oder um/nach 1640/50 datiert werden.
 
In den Jahren 2014/15 konnte auf Veranlassung des Heimatvereins Wasserburg ein Eichenpfahl der Brücke, der ... bei Bauarbeiten geborgen worden war, mithilfe einer kombinierten C-14 Radiokarbon-Datierung und einer Holzaltersbestimmung anhand der Jahrringbreiten (Dendrochronologie) in die Zeit um/nach 1630 oder um/nach 1640/50 datiert werden.
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Vor 1701 wurde der Torbau in der Mitte der Brücke abgebrochen? (Stich von Wening 1701, jedoch auf Übersichtsplan 1703 offenbar noch verzeichnet, ebenso die Zugbrücke).
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1753 Torbau in der Mitte der Brücke nicht mehr verzeichnet (Vogelschauplan 1753).
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Vor 1803 offenbar Aufgabe der Zugbrücke (Stadtplan 1803).
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In einer Ansicht vom Anfang des 19. Jahrhunderts (Museum Wasserburg, Inv. Nr. 1016b) erscheinen sechs bogenbörmige Brückenjoche, die Seiten der Brücke inkl. der Pfeiler erscheinen senkrecht verbrettert. Ebenso gibt der Stadtplan von 1854 nur sechs Joche wider. Die Brücke wurde demnach nach 1803 mit gegenüber früher deutlicher weniger, aber dafür bogenförmigen Jochen neu errichtet.
  
 
1856 wurde die Innbrücke für die Innschiffahrt um 5 Fuß (ca. 1,50 m) erhöht.<ref> Heiserer 1860, 274.</ref>
 
1856 wurde die Innbrücke für die Innschiffahrt um 5 Fuß (ca. 1,50 m) erhöht.<ref> Heiserer 1860, 274.</ref>

Version vom 5. Oktober 2019, 16:58 Uhr

Autor: Gerald Dobler

Innbrücke

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Einführung

Inhalt

Geschichte / Baugeschichte

Die Innbrücke oder rote Brücke bestand bis in die jüngste Zeit vollständig aus Holz. Sie besaß den ältesten Darstellungen zufolge etwa 9-13 Joche (1803 11 Joche), zwischen denen die Brückenpfeiler standen, in Form einer Reihe senkrechter Pfähle, die flussauf- und abwärts durch schräge Pfeiler stabilisiert bzw. flussaufwärts dadurch auch gegen Treibgut und Eisstoß geschützt wurden. Das innerste Joch der Brücke vor dem Brucktor war als Zugbrücke gestaltet (Stadtplan von 1615). Etwa in der Mitte der Brücke befand sich ein hölzerner Torbau mit einem Walmdach (Ansicht 1580/85) bzw. mit einem Pyramidendach und Ecktürmchen (Ansicht 1583 bis nach 1596), am äußeren Ende ein weiteres einfaches Holzhaus.

In den Jahren 2014/15 konnte auf Veranlassung des Heimatvereins Wasserburg ein Eichenpfahl der Brücke, der ... bei Bauarbeiten geborgen worden war, mithilfe einer kombinierten C-14 Radiokarbon-Datierung und einer Holzaltersbestimmung anhand der Jahrringbreiten (Dendrochronologie) in die Zeit um/nach 1630 oder um/nach 1640/50 datiert werden.

Vor 1701 wurde der Torbau in der Mitte der Brücke abgebrochen? (Stich von Wening 1701, jedoch auf Übersichtsplan 1703 offenbar noch verzeichnet, ebenso die Zugbrücke).

1753 Torbau in der Mitte der Brücke nicht mehr verzeichnet (Vogelschauplan 1753).

Vor 1803 offenbar Aufgabe der Zugbrücke (Stadtplan 1803).

In einer Ansicht vom Anfang des 19. Jahrhunderts (Museum Wasserburg, Inv. Nr. 1016b) erscheinen sechs bogenbörmige Brückenjoche, die Seiten der Brücke inkl. der Pfeiler erscheinen senkrecht verbrettert. Ebenso gibt der Stadtplan von 1854 nur sechs Joche wider. Die Brücke wurde demnach nach 1803 mit gegenüber früher deutlicher weniger, aber dafür bogenförmigen Jochen neu errichtet.

1856 wurde die Innbrücke für die Innschiffahrt um 5 Fuß (ca. 1,50 m) erhöht.[1]

1929 Zerstörung der Innbrücke durch Eisstoß, Wiederherstellung der Brücke ....

Quellen:

Friederike Gschwind: Alte Innbrücke in Wasserburg am Inn, Lkr. Rosenheim. Dendrochronologische Baualtersbestimmung, 14.7.2014. Andreas Scharf (AMS-Labor Erlangen): Bericht zur C14-Datierung Innbrücke, 16.2.2015. Friederike Gschwind: Alte Innbrücke in Wasserburg am Inn, Lkr. Rosenheim. Dendrochronologische Baualtersbestimmung, Nachauswertung 5.3.2015.

Empfohlene Zitierweise:
Gerald Dobler, Innbrücke, publiziert am 05.10.2019 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Innbr%C3%BCcke (02.05.2024)

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  1. Heiserer 1860, 274.