Joseph Heiserer

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Peter Rink

Biografie Joseph Heiserer

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Einführung
Joseph Heiserer war von 1819 bis 1858 Stadtschreiber Stadt Wasserburg a. Inn. Er prägte die Geschicke der Stadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts maßgeblich.

Lebensdaten

Joseph Heiserer * 23.1.1794 in Affing bei Aichach, † 16.9.1858 in München.

Leben und Amtszeit

Joseph Heiserer wurde am 23. Januar 1794 in Affing bei Aichach geboren.[1] Der Beruf des Vaters war der eines Hofmarkverwalters und Gerichtshalters bei dem Graf-Leyden’schen Patrimonialgericht Affing. Heiserers Mutter Maria Anna, geb. Grimm, war eine Mautbeamtenstochter aus Regensburg.[2] Über Heiserers frühe Kindheit berichtet Pfarrer König, der von 1842 bis 1878 Stadtpfarrer in Wasserburg war: Der kleine Joseph zeigte schon im kindlichen Alter viele Talente und eine große Freude zum Lernen. Deshalb glaubten die Eltern ihn für eine höhere Bildung bestimmen zu müssen und übergaben den Knaben dem damaligen Pfarrer in Stotzham, welcher ihm den ersten Unterricht in Latein erteilte.[3] Heiserers Eltern schickten den Knaben auf die höhere Schule, obwohl ihnen das finanziell sehr schwer gefallen sein muss. Ostern 1805 trat er in die Studienanstalt Dillingen ein.[4] Vom Schuljahr 1806/07 an erhielt er ein Stipendium.[5] Joseph Heiserer oblag es nun, alljährlich seine Zeugnisse über Fortgang und Sitte dem zuständigen Verwaltungsamte vorzulegen.[6] Nach dem Abschluss seiner Dillinger Schulzeit begann Heiserer sein Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität, die sich damals in Landshut befand.[7] Joseph Heiserer studierte drei Jahre und bestand 1815 seine Abschlussprüfung. Daran anschließend trat er die in der Ordnung für das Jurastudium einjährige Amtspraxis an, damit er zur Concoursprüfung zugelassen werden konnte. Heiserer begann seine Zeit als Rechtspraktikant im Oktober 1815 am Herrschaftsgericht Affing, wo er bis November 1816 diente, anschließend wirkte er bis September 1817 am kgl. Landgericht Wasserburg, bevor er nach München an das kgl. Landgericht München wechselte.[8] Im Mai 1818 wurde er zur Concoursprüfung zugelassen, die er auch gut bestand. Anschließend betraute er ein Accessistenamt, bei dem er aber keine Einkünfte erzielen konnte. Graf Leyden übernahm für ihn den notwendigen Unterhalt. Nachdem der Wasserburger Stadtschreiber Pleistein verstorben war, bewarb sich Heiserer im März 1819 um die Stelle des rechtskundigen Stadtschreibers. Im Juni 1819 erhielt er den Zuschlag und trat am 28. Juli 1819 seinen Dienst an. Die Aufgabe des rechtskundigen Stadtschreibers bei der Stadt Wasserburg war Heiserer wohl sehr wichtig. Er bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tode 1858. Joseph Heiserer war zweimal verheiratet. Seine erste Frau Augusta Kopleter starb nach der Geburt des Sohnes Franz Joseph im Mai 1830. Da war Heiserer gerade 10 Monate verheiratet. Im Mai 1843 heiratete Heiserer ein zweites Mal, und zwar die um 20 Jahre jüngere Rosina Feldmayr.[9] 1858 starb Heiserer im Alter von 64 Jahren unerwartet auf der Rückreise von Neuburg a/D." Sein Erbe wurde, damit man langwierigen Erbauseinandersetzungen aus dem Wege gehen konnte, öffentlich versteigert.[10] Die Möglichkeit, die Ergebnisse einer jahrzehntelangen Sammlertätigkeit Heiserers, für ein stadtgeschichtliches Museum zu erwerben, wurde nicht genutzt. Die Bestände seiner Sammlung wurden in alle Winde zerstreut. Heiserer selbst wurde auf dem Altstadtfriedhof beigesetzt.

Wirken in der Stadt

Empfohlene Zitierweise:
Peter Rink, Joseph Heiserer, publiziert am 21.04.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Joseph_Heiserer (05.05.2024)


  1. Scheidacher, Stadtschreiber Heiserer, 11.
  2. Scheidacher, Stadtschreiber Heiserer, 11.
  3. Th. P. König, Veröffentlichung des Nachrufs im 21. Jahresbericht des Hist. Vereins für Oberbayern (1859), 122-129, zitiert nach Scheidacher, Stadtschreiber Heiserer, 13.
  4. Scheidacher, Stadtschreiber Heiserer, 13.
  5. Schreiben der kgl. Bairischen Studienfonds Administration Dillingen v. 29.12.1806, zitiert nach Scheidacher, Stadtschreiber Heiserer, 14.
  6. Scheidacher, Stadtschreiber Heiserer, 14.
  7. Die Ludwigs-Maximilians-Universität hatte bis 1802 ihren Sitz in Ingolstadt, kam nach Landshut und wurde 1826 nach München verlegt.
  8. Scheidacher, Stadtschreiber Heiserer, 16.
  9. Rosina Feldmayr war die Tochter eines Wasserburger Metzgermeisters. Sie starb im Alter von 30 Jahren im Oktober 1844. Heiserers zweiter Sohn Lorenz Eduard entstammte dieser Ehe. Heiserer sorgte sich sehr um die berufliche Zukunft seiner beiden Söhne. Zitiert nach Scheidacher, Stadtschreiber Heiserer, 18.
  10. Scheidacher, Stadtschreiber Heiserer, 153.