Grabdenkmal, Nr. 129, Jegg, 1690
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
Personen
Melchior Jegg, Geistlicher († 29.1.1690)
Standort
Friedhofsportal (Südseite), am rechten Pfeiler mit mittleren Block oben.
Früherer Standort
Nach Höckmayr[1] angeblich in der Pfarrkirche St. Jakob beim Josefsaltar bestattet, was offensichtlich eine Verwechslung ist, da es in St. Jakob keinen Josefsaltar gab. Gemeint ist der Josefsaltar in der Frauenkirche, den er gestiftet hat. Eine Bestattung bei diesem Altar geht aus dem Text nicht hervor.
Beschreibung
Quadratische Rotmarmorplatte mit den typischen Insignien des priesterlichen Amtes: Kelch mit Hostie auf einem Totenschädel stehend, Leuchter mit gebrochener Kerze, von der Rauch aufsteigt, Weihwassergefäß mit Aspergil.
Material
Rotmarmor.
Maße
Höhe: 75 cm Breite: 75 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original | Deutsche Übersetzung[2] |
---|---|
HIC IACET R(everendissimus). ET PERDOCT9(us) D(ominus). MELCHIOR JEGG, SACERDOS, SPECIALIS CULTOR ET CLIENS S. JOSEPHI, AD CUJ9(us) HONOREM HOC ALTARE FIERI CURAVIT, QUI PIISSIME IN DOMINO OBIIT Ao MDCXC ÆTATIS LXIIII RE(quiescat): IN PACE. |
Hier liegt der hochwürdige und hochgelehrte Herr Melchior Jegg, Priester, ein besonderer Verehrer und Diener des heiligen Joseph, zu dessen Ehre er diesen Altar machen hat lassen, der sehr fromm im Herrn verschied im Jahre 1690 im Altar von 64 Jahren. Er ruhe in Frieden. |
Erläuterung
Zwischen einzelnen Worten bzw. Abkürzungen Doppelpunkte. Letzte Zeile kleiner. Melchior Jegg ist bei Heiserer weder unter den Stadtpfarrern noch unter den verschiedenen Benefizien als Inhaber aufgelistet. Er war Pfarrer von Siegsdorf und stiftete in der Frauenkirche den linken Pfeileraltar zu Ehren des hl. Joseph samt einer von Silber gemachten Statua oder Bildnus Sancti Josephi. Der Altar enthielt ein Bild, das an hohen Festtagen abgenommen (versenkt?) werden konnte, sodass die dahinter verborgene Statue zu sehen war.
Wappen
Kein Wappen, nur priesterliche Standessymbole. Abgebrochene Kerze mit aufsteigendem Rauch als Zeichen, dass das Lebenslicht zu Ende ist.
Erhaltung
Gut.
Literatur
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, Nr. 10.
Maier, Lateinische Grabinschriften, 19.
Steffan, Austattungsgeschichte Frauenkirche.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 129, Jegg, 1690, publiziert am 01.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._129,_Jegg,_1690 (11.10.2024)
Lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.