Grabdenkmal, Nr. 34, Donnersperg, 1634
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
Personen
Sibilla von Donnersperg
Christoph Auer zu Tobl und Wapping (1. Ehemann)
Hans Christoph von Ruestorff auf Truchtl(ach)ing und Peugen (=Poing)
Standort
Pfarrkirche St. Jakob (Außen)
Südliche Außenwand zwischen Südportal und Westeck.
Früherer Standort
Maria-Hilf-Kapelle (= Kapelle Nr.13 – bis nach 1826 ) an der Wand.[1]
Beschreibung
Querformatige, mächtige Rotmarmorplatte mit reicher plastischer Zier. Rechts der Auferstandene in Wolkengloriole auf der Schlange stehend, zwei Engel halten einen Titulus mit der Inschrift Jesus, unten Grabwächter und Grab, wobei die Proportionen des Grabwächters verzerrt sind. Links Maria mit dem Kind auf dem Arm in Wolkengloriole, mit Strahlenkranz hinterlegt, Engel halten die Bügelkrone. Maria steht auf einer Mondsichel. Drei Wappen unter dem Inschriftoval, dazwischen Todessymbole.
Material
Rotmarmor, etwas ausgebleicht.
Maße
Höhe: 120 cm Breite: 242 cm
Buchstabenhöhe: 6, 5 und 3 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original |
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Anno 1634 den 3 November Ist gestorben die Wolgeborne Fraũ Fraũ Sibila von Donersperg Weiland des wol Edlen und Gestrengen Herrn Christophen Aũers Zu Tobl Unnd Wopping unnd hannß Christophen von Rũost orff uf Truchtling und Peũgen beider seeligen geweste Gemachlin deren der Allmechtige am grossentag ein freliche Aũfferstehũng verleichen Welle |
Erläuterung
Die Madonna mit Kind und Bügelkrone sowie der Auferstandene dürften auf Druckgraphiken von Albrecht Dürer zurückzuführen sein. Die Schlange ist zu einem Oval gewunden, wobei das Schwanzende quer darüber liegt, sodass fast die Form einer Breze entsteht. Es könnte sich jedoch auch um die schlechte Übertragung der Proportionen aus der Vorlage handeln, sodass es das Bild des ewigen Kreises sein könnte. Der Uranfang wird gerne als kreisförmige Schlange dargestellt, die sich in den Schwanz beißt (ein uranfängliches, sich selbst erzeugendes und gebärendes und sich wieder verzehrendes Ganzes).
Zu den Personen: Sibilla von Donnersberg war die Tochter des Obristkanzlers Joachim von Donnersberg, der 1635/36 die Pflege in Wasserburg erhielt.[2] Sie war in 1. Ehe mit Christoph Auer zu Tobl (Dobl) verheiratet, der von 1609 – 20 Pfleger in Uttendorf (Innviertel) war. In 2. Ehe war sie mit Christoph von Ruestorff auf Truchtlaching und Poing (an der Alz) vermählt.
Wappen
Allianzwappen der Donnersberg in der Mitte: Geviertet, 1/4 Wolken, aus denen Blitze auf einen Dreiberg herunterfahren = Donnersberg, 2/3 Stern (vermutlich Wappen mütterlicherseits).
Rechts: Wappen der Auer von Tobl: drei schwarz-weiß gefasste Hifthörner in rotem Feld.
Links: Wappen der Ruestorff: vorne silberner Ort auf schwarzem Grund.
Erhaltung
An den Ecken und der Rahmenleiste bestoßen.
Literatur
Kebinger, Kapellenkranz St. Jakob, Nr. 13.
Ferchl, Behörden und Beamte 1, 1264.
Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 77.
Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2087.
Brunhuber, Zur Geschichte St.Jakobs 1911, 19.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, Nr. 19.
Steffan, Die Schlange im Bild.
Lehner-Burgstall, Burgenkranz des Bayerlands, 157.
Brunhuber, Zur Geschichte St.Jakobs, 32.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 34, Donnersperg, 1634, publiziert am 02.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._34,_Donnersperg,_1634 (11.09.2024)
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- ↑ Kebinger, Kapellenkranz St. Jakob, Nr.13.
- ↑ Ferchl, Behörden und Beamte 1, 1264.