Grabdenkmal, Nr. 41, Schwarzenberg, 1514
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
Personen
Ulrich Schwarzenberg † 7.7.1514
Standort
Pfarrkirche St. Jakob (Außen)
An der Westseite, rechts vom Hauptportal, über dem Sockelsims.
Früherer Standort
Ursprünglicher Standort ausserhalb dasiger Pfarrkirche an der Kirchmauer Rechts bey dem hinteren Eingang ausserhalb dem Portal[1]
Beschreibung
Querrechteckige Platte aus hellem Rotmarmor mit griechisch-lateinischer Inschrift in gotischen Majuskeln. Unter dem Text Tau-Kreuz und Wappen der Eltern des verstorbenen Kindes.
Material
Rotmarmor.
Maße
Höhe: 63 cm Breite: 94 cm Stärke: 11 cm
Buchstabenhöhe: 5.2 bis 5.5 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original | Inschrift mit lateinischen Lettern | Deutsche Übersetzung[2] |
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Epitaphion Orbe nihil toto stabilitur. Immo, quod semel vivit, morietur. Illud hac [via] Udalricus tumulatus infans ecce probavit. 7. Juli anno 1.5.1.4 Des vater Ulrich, ein kindt sein muet |
Epitaph Nichts auf dem Erdkreis hat Bestand. Im Gegenteil, was einmal lebt, wird sterben. Dies hat das Kind Ulrich, das unter diesem Stein begraben ist, wahrlich bewiesen. Am 7. Juli im Jahre 1514 am 13. Dezember 1787. [Wappen] des Vaters Ulrich, ein Kind [Wappen] seiner Mutter |
Erläuterung
Die Tatsache, dass sich am Westeck der Kirche drei Kindergrabsteine befinden, könnte vielleicht darauf hindeuten, dass sich hier der Friedhof für Kinder befand, soweit die Grabmäler nicht sekundär hier zusammengetragen wurden. Das Tau-Kreuz hat an beiden Enden Köpfe.
Zu den Personen: Christoph Freiherr von Schwarzenberg (29.7.1488 – 9.1.1538) stammt aus fränkischem Reichsministerialengeschlecht studierte in Tübingen, war 1512 bayerischer Rat, 1519 Hofrichter und von 1520 bis zu seinem Tod Landhofmeister. Vom 12.11. 1512 – 1517 war er Pfleger in Wasserburg.[3] Die Daten bei Geiß[4] (1512 – 1520) sind falsch. Die Angabe bei Lehner[5], dass der Vater des Kindes ebenfalls Ulrich geheißen habe, ist falsch. Christoph von Schwarzenberg war in 1. Ehe mit Eva von Montfort verheiratet.
Wappen
Rechts Schwarzenberg: blau-silbern gestreifter Schild.
Links Montfort: dreilatzige rote Fahne in Silber, 3 kleine Ringe am oberen Saum.
Erhaltung
Stark verwittert.
Literatur
Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi Nr. 119.
Geiß, Verwaltungs-Beamte Altbayerns, 145.
Lehner, Wasserburger Grabsteinbuch, Nr. 80.
Höckmayr, Friedhöfe und Grabdenkmäler, Nr. 17.
Maier, Lateinische Grabinschriften, 10.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 41, Schwarzenberg, 1514, publiziert am 02.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._41,_Schwarzenberg,_1514 (03.12.2024)
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