Grabdenkmal, Nr. 49, Motl, 1498
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
Personen
Leonhard Motl (?), Geistlicher.
Standort
Pfarrkirche St. Jakob (Innen)
In der ersten nördlichen Kapelle nach der Sakristei in den Boden eingelassen. (= Kapelle Nr. 5)[1]
Früherer Standort
Wohl in diesem Bereich im Gang oder in der Kapelle Nr. 5.
Beschreibung
Der Grabstein wurde bei der Kirchenrenovierung 1979/80 bei der Herausnahme des Pflasters wohl in situ entdeckt. Eine Untersuchung der Grabstelle wurde damals durch Pfarrer Bauer untersagt. Der Grabstein für den Geistlichen ist stellenweise so sehr abgetreten bzw. die Oberflächenstruktur zerstört, dass die umlaufende Schrift nicht mehr voll lesbar ist. Der Geistliche, gekleidet in die priesterlichen Gewänder mit dem Birett auf dem Kopf, steht in einem vertieften Feld, das nach oben mit Rankenwerk in Kielbogenform abgeschlossen wird. In der linken Hand hält der Geistliche den Kelch, die rechte ist zum Segengestus erhoben.
Material
Rotmarmor
Maße
Höhe: 159 cm Breite: 67 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original | Deutsche Übersetzung |
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Ano dni m cccc l xxxx viii (evtl. auch Ao – l xxx viii) [………..] festu̅ scti viti Obyt vir honorabilis Dn̅s leonardus [Motl (?)…..………] |
Im Jahr des Herrn 1498 [….] dem Fest des heiligen Vitus starb der ehrwürdige Herr Leonhard [Motl ?....] |
Erläuterung
Zur Person: Leonhard Motl war Inhaber der Pfründe ad altare St. Simonis et Judae in St. Jakob. Sein Nachfolger wurde ein Johannes Haller. Da ein Geistlicher mit Vornamen Leonhard in den sonstigen Listen nicht vorkommt, kann mit einiger Sicherheit angenommen werden, dass der Familienname als Motl gelesen werden darf. Allerdings werden unterschiedliche Daten zu Motl angegeben: 1484 – 1488 bzw. 1498, zumal auch die Inschrift nicht eindeutig gelesen werden kann. Das Todesdatum müsste um den 15. Juli (Fest des hl. Vitus) gelegen haben. Lobming[2] erwähnt den Grabstein nicht. Von der Entstehungszeit wäre eventuell an die Werkstatt des Wolfgang Leb denkbar (Kielbogen mit Rankenwerk/Blättern).
Erhaltung
Sehr stark abgetreten.
Literatur
Kebinger, Kapellenkranz St. Jakob, Nr. 5.
Lobming, Epitaphien Pfarrkirche S. Jacobi.
Kirmayer, Chronik.
Steffan, Spätgotische Sepulkralplastik zu St. Jakob, Nr. 19, 21.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 49, Motl, 1498, publiziert am 02.07.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._49,_Motl,_1498 (11.10.2024)
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