Grabdenkmäler und Gedenksteine (Epigraphik): Unterschied zwischen den Versionen

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Die historischen Inschriften auf Grabsteinen gehören zu einer Quellen- und teilweise auch Literaturgattung (lateinische Distichen, barocke Reime), die sich nur noch einem kleinen Kreis erschließen. Die Abfassung der Texte für die Geistlichkeit und das gebildete Bürgertum in Latein, die Verwendung gotischer Minuskeln und Majuskeln sowie von Abkürzungen, der oft schlechte Erhaltungszustand durch Verwitterung und Verwendung als Bodenbelag erschweren eine Beschäftigung mit diesen Objekten, die jedoch wichtige Informationen enthalten. Sofern es sich nicht um Reliefs namhafter Steinmetze und Bildhauer handelt, werden sie achtlos übergangen oder finden nur in Spezialliteratur über regionale Werkstätten eine Behandlung und Beachtung, zumal Epitaphe höherer Geistlicher (Äbte, Pröpste) oder des Hochadels fehlen.
 
Die historischen Inschriften auf Grabsteinen gehören zu einer Quellen- und teilweise auch Literaturgattung (lateinische Distichen, barocke Reime), die sich nur noch einem kleinen Kreis erschließen. Die Abfassung der Texte für die Geistlichkeit und das gebildete Bürgertum in Latein, die Verwendung gotischer Minuskeln und Majuskeln sowie von Abkürzungen, der oft schlechte Erhaltungszustand durch Verwitterung und Verwendung als Bodenbelag erschweren eine Beschäftigung mit diesen Objekten, die jedoch wichtige Informationen enthalten. Sofern es sich nicht um Reliefs namhafter Steinmetze und Bildhauer handelt, werden sie achtlos übergangen oder finden nur in Spezialliteratur über regionale Werkstätten eine Behandlung und Beachtung, zumal Epitaphe höherer Geistlicher (Äbte, Pröpste) oder des Hochadels fehlen.
Erste Erwähnung von herausragenden Grabdenkmälern in der Pfarrkirche St. Jakob finden sich im Grabsteinbuch des Eckher von Kapfing und Liechteneck (1649-1727), ab 1695 Fürstbischof von Freising, der genealogische Daten gesammelt hat.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 1|Franz, Grabsteine in Bayern, 1]]./ [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 2|Franz, Grabsteine in Bayern, 2]]./ [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 3|Franz, Grabsteine in Bayern, 3]]./ [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 4|Franz, Grabsteine in Bayern, 4]]. Z.B. die Beschreibung/Zeichnung der spätgotischen Sepulkralplastik des Michael Egkstetter, in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 1|Franz, Grabsteine in Bayern, 1]], fol. 51. URL: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00010325/image_55 (29.5.2019).</ref> Seine Tätigkeit als Fürstbischof ließ ihm nur noch wenig Zeit für seine Forschungs- und Sammlertätigkeit, sodass er ab 1713 Johann Michael Wilhelm von Prey zu Straßkirchen (1690 – 1747), den er als Hof- und Kammerrat und Archivar angestellt hatte, die Arbeiten fortführen ließ 2). Sowohl die Skizzen als auch die Standortangaben bei Eckher von Kapfing sind recht ungenau. Eine Vollständigkeit des Denkmälerbestandes war offensichtlich nicht angestrebt.
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Erste Erwähnung von herausragenden Grabdenkmälern in der Pfarrkirche St. Jakob finden sich im Grabsteinbuch des Eckher von Kapfing und Liechteneck (1649-1727), ab 1695 Fürstbischof von Freising, der genealogische Daten gesammelt hat.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 1|Franz, Grabsteine in Bayern, 1]]./ [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 2|Franz, Grabsteine in Bayern, 2]]./ [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 3|Franz, Grabsteine in Bayern, 3]]./ [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 4|Franz, Grabsteine in Bayern, 4]]. Z.B. die Beschreibung/Zeichnung der spätgotischen Sepulkralplastik des Michael Egkstetter, in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Franz, Grabsteine in Bayern, 1|Franz, Grabsteine in Bayern, 1]], fol. 51. URL: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00010325/image_55 (29.5.2019).</ref> Seine Tätigkeit als Fürstbischof ließ ihm nur noch wenig Zeit für seine Forschungs- und Sammlertätigkeit, sodass er ab 1713 Johann Michael Wilhelm von Prey zu Straßkirchen (1690 – 1747), den er als Hof- und Kammerrat und Archivar angestellt hatte, die Arbeiten fortführen ließ.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Prey, Genealogie des bayrischen Adels|Prey, Genealogie des bayrischen Adels]].</ref> Sowohl die Skizzen als auch die Standortangaben bei Eckher von Kapfing sind recht ungenau. Eine Vollständigkeit des Denkmälerbestandes war offensichtlich nicht angestrebt.
  
  
 
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Version vom 29. Mai 2019, 12:06 Uhr

Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion

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Grabdenkmäler und Gedenksteine (Epigraphik) - Einführung

Die historischen Inschriften auf Grabsteinen gehören zu einer Quellen- und teilweise auch Literaturgattung (lateinische Distichen, barocke Reime), die sich nur noch einem kleinen Kreis erschließen. Die Abfassung der Texte für die Geistlichkeit und das gebildete Bürgertum in Latein, die Verwendung gotischer Minuskeln und Majuskeln sowie von Abkürzungen, der oft schlechte Erhaltungszustand durch Verwitterung und Verwendung als Bodenbelag erschweren eine Beschäftigung mit diesen Objekten, die jedoch wichtige Informationen enthalten. Sofern es sich nicht um Reliefs namhafter Steinmetze und Bildhauer handelt, werden sie achtlos übergangen oder finden nur in Spezialliteratur über regionale Werkstätten eine Behandlung und Beachtung, zumal Epitaphe höherer Geistlicher (Äbte, Pröpste) oder des Hochadels fehlen. Erste Erwähnung von herausragenden Grabdenkmälern in der Pfarrkirche St. Jakob finden sich im Grabsteinbuch des Eckher von Kapfing und Liechteneck (1649-1727), ab 1695 Fürstbischof von Freising, der genealogische Daten gesammelt hat.[1] Seine Tätigkeit als Fürstbischof ließ ihm nur noch wenig Zeit für seine Forschungs- und Sammlertätigkeit, sodass er ab 1713 Johann Michael Wilhelm von Prey zu Straßkirchen (1690 – 1747), den er als Hof- und Kammerrat und Archivar angestellt hatte, die Arbeiten fortführen ließ.[2] Sowohl die Skizzen als auch die Standortangaben bei Eckher von Kapfing sind recht ungenau. Eine Vollständigkeit des Denkmälerbestandes war offensichtlich nicht angestrebt.


Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmäler und Gedenksteine (Epigraphik), publiziert am 29.05.2019 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkm%C3%A4ler_und_Gedenksteine_(Epigraphik) (04.05.2024)