Grabdenkmal, Nr. 160, Lapidarium, Pater Jordan aus München, 1754: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Kapuziner legten beim Ordenseintritt ihren Familiennamen ab und führten stattdessen den Ortsnamen ihrer Geburt.<br> | Die Kapuziner legten beim Ordenseintritt ihren Familiennamen ab und führten stattdessen den Ortsnamen ihrer Geburt.<br> | ||
Die Kirche des Kapuzinerklosters bestand nach der Säkularisation als Sommerbierkeller weiter und diente bis nach dem 2. Weltkrieg als Wohnhaus. Beim Abbruch des Gebäudes 1965/66 kam auch die Gruft zum Vorschein. Die Gebeine wurden in den Altstadtfriedhof umgebettet. Den damals gemachten Fotos zufolge handelte es sich um eine Gemeinschaftsgruft, nicht um Einzelschächte, in welche die Särge geschoben und mit einer Platte verschlossen wurden. Daher handelt es sich kaum um Verschlussplatten für die Schächte, sondern um Gedenksteine, die in oder an der Kirche oder im Gang zwischen Kirche und Kloster angebracht waren. Dafür sprechen auch die unterschiedlichen Abmessungen der Steine. | Die Kirche des Kapuzinerklosters bestand nach der Säkularisation als Sommerbierkeller weiter und diente bis nach dem 2. Weltkrieg als Wohnhaus. Beim Abbruch des Gebäudes 1965/66 kam auch die Gruft zum Vorschein. Die Gebeine wurden in den Altstadtfriedhof umgebettet. Den damals gemachten Fotos zufolge handelte es sich um eine Gemeinschaftsgruft, nicht um Einzelschächte, in welche die Särge geschoben und mit einer Platte verschlossen wurden. Daher handelt es sich kaum um Verschlussplatten für die Schächte, sondern um Gedenksteine, die in oder an der Kirche oder im Gang zwischen Kirche und Kloster angebracht waren. Dafür sprechen auch die unterschiedlichen Abmessungen der Steine. |
Aktuelle Version vom 17. Mai 2021, 12:06 Uhr
Autor: Ferdinand Steffan/Redaktion
Inhaltsverzeichnis
Personen
Jordanus Holzkirchensis
Standort
Städtisches Museum (Herrengasse 15), Innenhof.
Früherer Standort
Kapuzinerkloster.
Beschreibung
Quadratische Platte, bis auf ein Kreuz schmucklos.
Material
Rotmarmor.
Maße
Höhe: 44,5 cm Breite: 44,5 cm Stärke: 7 cm
Transkription/Übersetzung
Inschrift Original | Übersetzung |
---|---|
Obiit A(dmodum): R(everendus): P(ater): Jordanus Holzkirch(ensis): Coñr. 19. Oc̃tob: ão. 1754. |
Gestorben ist der hochwürdigste Pater Jordan aus Holzkirchen, Prediger am 19. Oktober im Jahre des Herrn 1754. |
Erläuterung
Der Gedenkstein ist ein Objekt des Städtischen Museums: Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 2544.
Die Abkürzung Conr.in Zeile vier müsste als conrector aufgelöst werden. Diese Funktion ist jedoch im Kapuzinerorden nicht gebräuchlich. Im „Mortuarium Provinciae Bavariae“[1] der Kapuziner finden sich zu Pater Jordan u.a. folgende Angaben: „Conc. C.“, also „concionator,confessarius“ = Prediger und Beichtvater. Daher dürfte in Zeile vier ein Schreibfehler vorliegen.
Die Kapuziner legten beim Ordenseintritt ihren Familiennamen ab und führten stattdessen den Ortsnamen ihrer Geburt.
Die Kirche des Kapuzinerklosters bestand nach der Säkularisation als Sommerbierkeller weiter und diente bis nach dem 2. Weltkrieg als Wohnhaus. Beim Abbruch des Gebäudes 1965/66 kam auch die Gruft zum Vorschein. Die Gebeine wurden in den Altstadtfriedhof umgebettet. Den damals gemachten Fotos zufolge handelte es sich um eine Gemeinschaftsgruft, nicht um Einzelschächte, in welche die Särge geschoben und mit einer Platte verschlossen wurden. Daher handelt es sich kaum um Verschlussplatten für die Schächte, sondern um Gedenksteine, die in oder an der Kirche oder im Gang zwischen Kirche und Kloster angebracht waren. Dafür sprechen auch die unterschiedlichen Abmessungen der Steine.
Wappen
Keines.
Erhaltung
Gut, Schrift nachgezogen.
Literatur
Maier, Lateinische Grabinschriften, 56, Nr. 4.
Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Steffan, Grabdenkmal, Nr. 160, Lapidarium, Pater Jordan aus München, 1754, publiziert am 17.05.2021 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Grabdenkmal,_Nr._160,_Lapidarium,_Pater_Jordan_aus_M%C3%BCnchen,_1754 (29.04.2024)
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- ↑ Anmerkung der Redaktion: Der Autor kann keine Angabe zu einem genaueren Zitat dieser Quelle des Sterberegisters der bayerischen Ordensprovinz der Kapuzinermachen, da die Einsicht über/Auskunft durch den Kapuzinerorden (https://www.kapuziner.de/) viele Jahre zurück liege.