Schmidtor: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Schmidtor (auch Bauschreibertor, Bachzahnertor oder Gerbltor, Mittleres Griestor); alte Hausnummer 294), ein halbrunder Torturm der mittelalterlichen Stadtmauer, befand sich in der Nähe des Hauses Nr. 267d Aiblingerplatz. Es führte in die Vorstadt "Auf dem Grieß". Das Tor wurde um 1879 abgebrochen. Der Name Bauschreibertor leitet sich von der Funktion des Turms als Wohnung des städtischen Bauschreibers bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, der Name Bachzahnertor von den Besitzern im 19. Jahrhundert ab.
 
Das Schmidtor (auch Bauschreibertor, Bachzahnertor oder Gerbltor, Mittleres Griestor); alte Hausnummer 294), ein halbrunder Torturm der mittelalterlichen Stadtmauer, befand sich in der Nähe des Hauses Nr. 267d Aiblingerplatz. Es führte in die Vorstadt "Auf dem Grieß". Das Tor wurde um 1879 abgebrochen. Der Name Bauschreibertor leitet sich von der Funktion des Turms als Wohnung des städtischen Bauschreibers bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, der Name Bachzahnertor von den Besitzern im 19. Jahrhundert ab.
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Der Thurm ist mit einem Spitzdache von Ziegelblatten versehen, und hat zuverläßig noch seine ursprüngliche Bauform. In dem Thorbogen befindet sich ein an die Wand gemahltes Kruzifix mit dem Namensschrifter A. H. A. A. E. H. A und der Jahrzahl 17- vermuthlich 1716. Nicht ungern haben die Alten unter den Thoren heilige Bilder angebracht, wahrscheinlich nebst der Beförderung des christlichen Sinnes die Verunreinigung dergleichen Räumlichkeiten dadurch besser zu verhindern.''"<ref>StadtA Wasserburg a. Inn, II170, Heiserer 1857.</ref>
 
Der Thurm ist mit einem Spitzdache von Ziegelblatten versehen, und hat zuverläßig noch seine ursprüngliche Bauform. In dem Thorbogen befindet sich ein an die Wand gemahltes Kruzifix mit dem Namensschrifter A. H. A. A. E. H. A und der Jahrzahl 17- vermuthlich 1716. Nicht ungern haben die Alten unter den Thoren heilige Bilder angebracht, wahrscheinlich nebst der Beförderung des christlichen Sinnes die Verunreinigung dergleichen Räumlichkeiten dadurch besser zu verhindern.''"<ref>StadtA Wasserburg a. Inn, II170, Heiserer 1857.</ref>
  
1878 wurden Pläne des Schmidtors erstellt. Bald darauf, wohl 1897 wurde das Tor abgebrochen.<ref>Kirmayer Chronik Bd. 1 zum Jahr 1803, 1877, gibt 1876/77 an. Jedoch existiert noch ein Plan des Zimmermeisters Johann Rieperdinger von 1878 (StAM, Bpl. Wasserburg 1878/201). In einem Schreiben des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten vom 25.1.1879 wird ein „wirkliches Bedürfnis“ für den Abbruch des Tors anerkannt (StadtA Wasserburg a. Inn, IIVC4).</ref>
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1878 wurden Pläne des Schmidtors erstellt. Bald darauf, wohl 1878/79 wurde das Tor abgebrochen.<ref>Kirmayer Chronik Bd. 1 zum Jahr 1803, 1877, gibt 1876/77 an. Jedoch existiert noch ein Plan des Zimmermeisters Johann Rieperdinger von 1878 (StAM, Bpl. Wasserburg 1878/201). In einem Schreiben des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten vom 25.1.1879 wird ein „wirkliches Bedürfnis“ für den Abbruch des Tors anerkannt (StadtA Wasserburg a. Inn, IIVC4).</ref>
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== Quellen ==
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StadtA Wasserburg a. Inn, II170, Heiserer 1857.
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StadtA Wasserburg a. Inn, IIVC4

Version vom 25. November 2019, 16:56 Uhr

Autor: Gerald Dobler

Schmidtor

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Einführung

Ansicht des Schmidtors von Nordwesten, 1832

Das Schmidtor (auch Bauschreibertor, Bachzahnertor oder Gerbltor, Mittleres Griestor); alte Hausnummer 294), ein halbrunder Torturm der mittelalterlichen Stadtmauer, befand sich in der Nähe des Hauses Nr. 267d Aiblingerplatz. Es führte in die Vorstadt "Auf dem Grieß". Das Tor wurde um 1879 abgebrochen. Der Name Bauschreibertor leitet sich von der Funktion des Turms als Wohnung des städtischen Bauschreibers bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, der Name Bachzahnertor von den Besitzern im 19. Jahrhundert ab.

Inhalt

Geschichte / Baugeschichte

Das Tor wird in den zeitgenössischen Beschreibungen der Stadtmauerbauten von 1415ff. nicht aufgeführt. Im Gegensatz zu den damals errichteten quadratischen Türmen zeigte es außerdem eine halbrunde Form. Es dürfte daher erst im späteren 15. Jahrhundert in die Ringmauer eingebaut worden sein, um neben Tränktor und Rotem Tor einen weiteren Zugang zur Vorstadt "Auf dem Grieß" zu schaffen, wo die Flöße anlandeten und die damit ein Zentrum des Handels in der Stadt darstellte.

1807 wurde das Schmidtor an den Maurer Joseph Bachzahner verkauft.[1]

Der Stadtschreiber Heiserer schrieb 1857 über das Tor:

"Der schon vor dem Anbau der Salzstädel an der Ringmauer und den auf der anderen Seite stehenden Hüt[t]en erbaute Thurm verbindet die Stadt mit dem Gries und mit dem daselbst stehenden freyen Salz- und dem städtischen Baustadl durch das unter demselben angebrachte Thor. Der Thurm diente immer zur Dienstwohnung für den Bauschreiber, bis diese Communal-Bedienstung sich auflöste, wornach der Thurm am 30. Oktober 1807 an Joseph Bachzahner Maurer verkauft wurde; jetzt befindet sich derselbe in dem Eigenthume seines Sohnes Joseph Bachzahner ebenfalls Maurer.

Der Thurm ist mit einem Spitzdache von Ziegelblatten versehen, und hat zuverläßig noch seine ursprüngliche Bauform. In dem Thorbogen befindet sich ein an die Wand gemahltes Kruzifix mit dem Namensschrifter A. H. A. A. E. H. A und der Jahrzahl 17- vermuthlich 1716. Nicht ungern haben die Alten unter den Thoren heilige Bilder angebracht, wahrscheinlich nebst der Beförderung des christlichen Sinnes die Verunreinigung dergleichen Räumlichkeiten dadurch besser zu verhindern."[2]

Plan des Schmidtors von 1878

1878 wurden Pläne des Schmidtors erstellt. Bald darauf, wohl 1878/79 wurde das Tor abgebrochen.[3]

Quellen

StadtA Wasserburg a. Inn, II170, Heiserer 1857.

StadtA Wasserburg a. Inn, IIVC4

  1. StadtA Wasserburg a. Inn, II170, Heiserer 1857.
  2. StadtA Wasserburg a. Inn, II170, Heiserer 1857.
  3. Kirmayer Chronik Bd. 1 zum Jahr 1803, 1877, gibt 1876/77 an. Jedoch existiert noch ein Plan des Zimmermeisters Johann Rieperdinger von 1878 (StAM, Bpl. Wasserburg 1878/201). In einem Schreiben des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten vom 25.1.1879 wird ein „wirkliches Bedürfnis“ für den Abbruch des Tors anerkannt (StadtA Wasserburg a. Inn, IIVC4).