Greinbräu-Durchgang

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Matthias Haupt
Greinbräu-Durchgang Straßennamen

Aufsetzen der Windhutze beim Grein Kamin, 24.5.2005.

Die Altstadt wird durchlässiger, titelte die Wasserburger Zeitung im Oktober 2002: Die Planung eines öffentlichen Durchganges vom Greinhof zum Kirchhofplatz (bzw. zur Ledererzeile) nahm damals Form an. Mit der Herstellung des Durchganges 2002-2004, wurde im Juni 2003 eine erinnernde Gebäude- und Hausnamenbezeichnung als Wegbezeichnung beurkundet. In den sanierten, teilabgerissenen und wiederaufgebauten ehemaligen Brauereigebäuden, (Brauerei Jakob Pfaab 1802-1844; Joseph Wild 1844-1859; Ignatz Denk 1859-1873; Simon Grein/Fa. Greinbräu/Hatzl 1873- Stilllegung 1970) sind heute u.a. Wohnungen untergebracht. Das ab 1994 im Rahmen der Altstadtsanierung umgestaltete Gelände zwischen Burg, Pfarrkirche und Ledererzeile hatte bereits um das Jahr 1912 grundlegend das Erscheinungsbild geändert: In dieser Zeit wurde das Brauerei- und Mälzereizweckgebäude aufgestockt und grundlegend erneuert, während das ehemalige Gasthaus (Umbau zum Hotel 1955/erneuter Ausbau 1976) aus dem Zusammenwachsen älterer Bürgerhäuser, die schon 1615 nachweisbar sind, entstanden ist. Das Wahrzeichen der ehemaligen Mälzerei des Greinbräus, der Windaufsatz, wurde nach der Sanierung der Gebäude erst 2005 wieder auf den Schornstein aufgebracht. So erinnert heute nicht nur der Brauereiname an den Durchgang, der übrigens bereits zu Zeiten der Brauerei zeitweise begehbar war. (Eigentümerweg, damals bereits interaktiogene – kommunikativ, umgangssprachliche – Begriffsprägung).[1]

Das Kommunale Denkmalkonzept (KDK) als Teil des Integrierten Städtbaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK)[2] sagt zur jetzigen Gestaltung dieses Stadtbereichs: Punktuell treten

bauliche, funktionale oder gestalterische Mängel auf (Überformungen an Gebäuden mit historischem Wert). [...] Diese treten zu Tage, wenn bauliche Anlagen, fehlende bauliche Anlagen oder überbaute historisch bedeutsame Freiflächen sich nicht an den baulichen und strukturellen Vorgaben der historischen Stadtstruktur wie auch des historischen Stadtbildes orientieren. Als strukturelle Mängel sind beispielsweise zu verstehen, [...], die Überformung historischer Hofsituationen (z.B. Neubebauung Innenhof Greinbräu).


Empfohlene Zitierweise:
Matthias Haupt, Greinbräu-Durchgang, publiziert am 03.06.2019 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Greinbr%C3%A4u-Durchgang (19.03.2024)