Kirchhofplatz
Autor: Matthias Haupt
Kirchhofplatz Straßennamen
Im Gegensatz zu dem Platz bey unser Frawn Kirchen, keine eindeutige historische Platz-Bezeichnung. Die urkundliche Überlieferung umschreibt den Platz beispielsweise 1416 mit dem Haus, welches an dem Friedhof und neben dem Pfarrhof liegt, der Grundriss 1615 benennt den Bereich vor der Kirche (heute Schustergasse) als Freutthof Gassen, da der Friedhof direkt um St. Jakob herum gelegen war. Gleichfalls wird der Platz direkt vor dem hinteren Kircheingang in den Quellen immer als Pfarrhof bezeichnet. Die heutige Benennung, die im Sprachgebrauch sicher schon länger Verwendung fand und den Ort nach der in seinem Zentrum befindlichen Stadtpfarrkirche St. Jakob sowie dem Pfarrhof und dem ehemaligen Friedhof bezeichnet (Lage- und Gebäudebezeichnung – der Hofplatz an der Kirche), ist 1833 mit dem Kirchhof (Plan zur Einteilung der Stadt) amtlich belegt. Nach der Gewährung von halbpfarrlichen Rechten 1255 für eine im Bau befindliche Kirche wurde St. Jakob wohl 1339 beim großen Stadtbrand (die Grabungen anlässlich der letzten Renovierung, ergaben einen bereits gotischen Vorgängerbau) zerstört. Ab 1410 erfolgte der Neubau der Kirche durch den Baumeister Hans Stethaimer d.Ä. (Hans von Burghausen), 1452 Abschluss des Chorbaues durch Stefan Krumenauer und 1478 Vollendung des Turmbaues und des Kirchenbaues (Meisterzeichen Wolfgang Wisers). 1638 Fertigstellung der berühmten Kanzel durch die Gebrüder Zürn (Zirnweg). 1863 Neugotisches Westportal durch Steinmetz Simon Geigenberger, 1878 Regotisierung mit Entfernung aller Barockaltäre und Ergänzung der Gewölberippen in den Seitenkapellen. 1945/46 Renovierung der Kirche und Raumschale sowie Entfernung des neugotischen Sternenhimmels, zuletzt 1978-1980 Innenrenovierung mit Einbau des aus Lonato stammenden Marmorbodens und Wiederherstellung der neugotischen Altäre. Ab 2006 begannen die Planungen und Befunduntersuchungen zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der Kirche.[1]
Die Baugeschichte von St. Jakob wird ausführlich in diesem Lexikon dargestellt.
Empfohlene Zitierweise:
Matthias Haupt, Kirchhofplatz, publiziert am 17.09.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Kirchhofplatz (15.11.2024)
- ↑ Haupt, Straßennamen, 47-48.