Frauengasse und Rathausgasse

Autor: Matthias Haupt
Frauengasse und Rathausgasse Straßennamen (Lage Straßenplan, P5)

Nach der hier gelegenen katholischen Filialkirche, der Marktkirche Unser Lieben Frauen bzw. dem Rathaus (zusätzliche Lage- und Gebäudebezeichnung nach 1950 für die Gasse zwischen Rathaus und Nord-Ostseite der Kirche) benannt. Die nach dem Kirchengebäude bezeichnete Gasse hat platzartigen Charakter. Die Frauenkirche ist urkundlich 1324 erstmals nachweisbar, die Baugeschichtsforschung geht allerdings davon aus, dass die ursprüngliche Kirche am Marienplatz als Kern der ältesten Siedlung bereits in spätromanisch-frühgotischer Zeit entstanden sein dürfte, was nach neueren Erkenntnissen aus den baulichen Spuren der Kirche geschlossen werden konnte (u.a. Spuren eines flachgedeckten Kirchenraumes). Der Kirchturm als städtischer Wachtturm (bis heute im Besitz der Stadt) ist um 1300 entstanden, ein neuer Turmhelm wurde 1502 aufgesetzt. Nach dem Stadtbrand, 1339 Instandsetzung und um 1386 Bau der Seitenschiffe. Ab 1750 Barockisierung der Kirche, nach 1859 umfangreiche Innenrenovierungen und neugotische Ergänzungen. In den 1970er Jahren teilweise stilwidrige Renovierungen, seit 2007 begonnene umfangreiche Sanierung des Dachstuhles. Die historische Lage- und Gebäudebezeichnung des Straßennamens kann (für denselben Platz an der Nordseite der Kirche) als Platz bey unser Frawn Kirchen in der Kirchenrechnung der Pfarr- und Frauenkirche 1511 nachgewiesen werden. Zum Rathaus vgl. Marienplatz.

Empfohlene Zitierweise:

Matthias Haupt, Frauengasse und Rathausgasse, publiziert am 27.05.2019 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Frauengasse_und_Rathausgasse (03.05.2024)