Rathaus

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Gerald Dobler


Das Wasserburger Rathaus
GND-Normdatensatz
Einführung

Das Rathaus von Südwesten gesehen.

Das Wasserburger Rathaus besteht in seinem spätmittelalterlichen Kern aus zwei aneinandergebauten, nord-südlich ausgerichteten Trakten mit Satteldächern und Stufengiebeln, einem längeren, breiteren und höheren östlichen und einem kürzeren, schmäleren und niedrigeren westlichen. In Richtung Norden und Westen wurde das Rathaus im 19. Jahrhundert durch den Ankauf und Umbau von Bürgerhäusern erweitert. Der mittelalterliche Bau besteht aus Ziegeln, die Fassaden sind teilweise mit Tuffstein verkleidet, ansonsten waren sie bereits ursprünglich verputzt. Sie erhielten eine gemalte Quaderung in gelblichem Ton mit roten Linierungen, in den Blendnischen der Südfassade wurden figürliche Wandmalereien angebracht (siehe weiter unten).[1]

Geschichte / Baugeschichte

Vorgängerbauten

Dem Stadtschreiber Joseph Heiserer zufolge bestand (einer unbelegten Tradition nach) seit 1252 ein Rathaus, einer Abschrift des 18. Jahrhunderts zufolge bereits seit 1250.[2] Der Keller unter dem südlichen Teil des Osttraktes des Rathauses gehört noch einem Vorgängerbau des bestehenden Gebäudes an. Er kann bereits Mitte des 13. Jahrhunderts, aber auch erst spätestens im frühen 15. Jahrhundert entstanden sein. Der zugehörige oberirdische Bau erreichte mit ca. 12 m fast die Breite des Osttraktes, seine Südfassade lag aber 5-5,5 m nördlich der heutigen Fassade. Die Ausdehnung in Richtung Norden ist unbekannt.

Die frühesten Rathausbauten treten Ende des 12. Jahrhunderts in Oberitalien (Bergamo, Como, Padua, Mailand) in Erscheinung, in Deutschland wenig später im Verlauf des 13. Jahrhunderts. Die Entstehung der Rathäuser ist nicht durch funktionale Notwendigkeit zu erklären, da die Verwaltungsaufgaben des städtischen Rates zumindest im Mittelalter auch noch problemlos in anderen Gebäuden erledigt werden konnten. Sie gehen eher auf den Repräsentationswillen der Bürgerschaft und dem Willen zur Schaffung eines Zentrums für die städtischen Angelegenheiten zurück.[3] In Bayern sind erst ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts Rathäuser nachweisbar, in Augsburg bereits 1260, in Landshut wohl um 1280/90 und in Würzburg vor 1296, zwischen der Entstehung eines Rates und dem Bau eines Rathauses besteht oft eine größere Zeitspanne. Auffällig erscheint, dass unter den frühesten Beispielen zumindest zwei wittelsbachische Städte erscheinen, neben Landshut auch München, vor 1310.[4]

In Wasserburg wird ein Stadtrichter erstmals 1323 genannt, ein Stadtrecht 1334, jedoch mit einem älteren Vorläufer.[5]

Es stellt sich die Frage, ob ein erstes städtisches Verwaltungszentrum nicht im Bereich des alten herzoglichen Mauthauses vor dem Brucktor und der Innbrücke angesiedelt war. Diese Situation lässt sich zumindest für München nachweisen, wo sich das ursprüngliche wirtschaftliche Zentrum der Stadt mit herzoglichem Zollhaus, Münze, Markt und Gericht vor dem damaligen Tor zur Isar im Bereich des heutigen Alten Rathauses befand und wo im Zuge einer Stadterweiterung um 1300 anstelle des herzoglichen Zollhauses ein erstes Rathaus errichtet wurde.[6]

Nicht im Zuge einer Stadtgründung, sondern in bereits bestehenden Städten errichtete Rathäuser befinden sich zumeist nicht freistehend auf dem Marktplatz, sondern in dessen Randbebauung, wie in Wasserburg.[7]

Somit dürfte ein erstes Rathaus in Wasserburg an der heutigen Stelle frühestens im späten 13. oder am Anfang des 14. Jahrhundert entstanden sein.

Eine Beschädigung des Rathauses, sofern es bereits vorhanden war, beim Stadtbrand von 1339 kann nicht ausgeschlossen werden.

1455 stürzte das Dach ein und wurde durch den Zimmermeister Heinrich wiederhergestellt.

Der Neubau des Wasserburger Baumeisters Jörg Tünzl von 1457-1459

1457-1459 erfolgte der Neubau des Rathauses durch den Wasserburger Baumeister Jörg Tünzl.[8] Der Bau enthielt ein Brothaus, eine Waage, eine Kornschranne, die Ratsstube (kleiner Rathaussaal) und einen Tanzsaal (großer Rathaussaal).[9] Eine Wohnung im Westtrakt über der Ratsstube diente wohl für den Amtsdiener. 1458 wurde der Zimmermeister Hans Mülperger nach Donauwörth gesandt, um das dortige Rathaus zu besichtigen, offenbar, um Anregungen für die Ausgestaltung des Neubaus zu erhalten,[10] vielleicht insbesondere für die Ausführung der Holzdecke des Tanzsaales.

Eine solche Decke wurde dann erst 1467 eingebaut. Sie war flach, besaß entlang der Seitenwände vermittelnde Schrägen und bestand aus Dielen mit Deckleisten. Die Decke war bemalt.[11]

Das Rathaus auf dem Stadtplan von 1615.

Im Grundriss 1615 sind westlich des Rathauses ein Amtshaus für die städtischen Beamten und nördlich und westlich mehrere Bürgerhäuser eingezeichnet. Es ist zu vermuten, dass die Bürgerhäuser bereits beim Neubau des Rathauses ab 1457 bestanden und der Rathausneubau nicht freistand, sondern an diese angebaut wurde. Nur so erklärt sich der Innenhof nördlich des Westtraktes und die frühere Zufahrt zu diesem unter dem großen Saal im Osttrakt.[12] Das Amtshaus, wenn es nicht zusammen mit dem Neubau errichtet wurde, entstand jedenfalls nicht lange nach diesem. In der Ecke zwischen Rathaus und Amtshaus war 1615 offenbar wie heute ein Treppenhaus vorhanden.

1564 wurde die Ratsstube (kleiner Rathaussaal) mit einer neuen Holzdecke und Wandmalereien aufwändig neu ausgestattet.

1618 wurde in einem Gewölberaum im Obergeschoss des Westtraktes das Archiv (das heute sogenannte Alte Archiv) eingerichtet.[13]

1634 fertigte der Wasserburger Maler Wolfgang Pittenharter einen großformatigen Entwurf für eine aufwändige Neubemalung der Südfassade im Renaissancestil an, die jedoch nicht zur Ausführung kam. Der Entwurf zeigt neben Ornamentik biblische Szenen, Personifikationen von Tugenden und Städteansichten.[14]

Entwurf für die Neubemalung der Fassaden von Wolfgang Pittenharter von 1634.

Erst nach 1795 wurden das Narrenhäuschen an der Südwestecke und der Pranger und der Verkündigungsbalkon an der Südfassade abgebrochen.[15]

1824 wurde das Archiv um einen Raum erweitert.[16]

1849-1854 fanden umfangreiche Umbauten statt: Die Treppe an der Westseite des Westtraktes wurde in neugotischen Formen mit Netzgewölben neu hergestellt, die ehemalige Schranne im Erdgeschoss wurde zu einer Eingangshalle umgestaltet, ihr zuvor rippenloses Gewölbe und das entsprechende Gewölbe im Flez im Obergeschoss erhielten aufgelegte Netzrippen. Neu hergestellt wurde auch der Eingang in den großen Saal. Das Rathaus wurde durch die Adaption der angebauten Bürgerhäuser nach Nordwesten erweitert, die mit Ausnahme des Erdgeschosses völlig neu errichtet wurden.[17] 1854 wurde zuletzt der große Rathaussaal im Stil der Neugotik umgestaltet.

1869 erfolgte der Ankauf des nordöstlichen Hauses, des sogenannten Schlosserhauses (1854 Hausnummer 37) und der Umbau und die Vereinigung mit dem Rathaus.[18]

Beim Stadtbrand am 1. Mai 1874 wurde auch das Rathaus stark in Mitleidenschaft gezogen, insbesondere die Dachstühle und die Decke des großen Saals wurden zerstört.

Das Rathaus nach dem Stadtbrand von 1874.

1879 wurde im rückwärtigen Teil des Rathauses die Realschule untergebracht, 1896 wurde für diese der westliche Teil des Rathauses umgebaut, mit Fassaden in neugotischem Stil.[19] Die Realschule blieb bis zur Errichtung eines Neubaus 1914 im Rathaus.

1903-1905 erfolgte die Neuausstattung des großen Saals in historistischem Stil (siehe weiter unten).

1910 wurde nach Spuren am Gebäude und einem Gemälde von 1795 der Verkündbalkon an der Südfassade rekonstruiert.

Zwischen 1923 und 1938 erfolgten Umbauten im westlichen Treppenhaus, im Bereich des Innenhofs (1932 Anbringung eines Wandbrunnen von 1617 mit den Wappen und Initialen des Wasserburger Pflegers Sigmund Hauser und seiner Frau Anna Kolberin im Innenhof, Umgestaltung zum nazionalsozialistischen Ehrenhof) und die Einrichtung von Gästezimmern.

1926 wurden die Wandmalereien im kleinen Rathaussaal entdeckt, anschließend freigelegt und der Raum bis 1930 restauriert.[20]

1934-1938 wurde anhand geringer Reste die spätgotische Bemalung der Nischen der Südfassade rekonstruiert bzw. überwiegend ohne Grundlage neu hergestellt. 1934 fertigte der Kunstmaler Bernhard Otterpohl nach Entwürfen Maximilian v. Manns aus finanziellen Gründen nur die Malereien in den beiden mittleren Nischen des Ostgiebels an. Bis zum folgenden Jahr wurden die übrigen Fassaden renoviert. 1937 rekonstruierte man nach Spuren am Gebäude und einem Gemälde von 1795 den Pranger an der Südfassade. 1938 wurden dann für die von den Nationalsozialisten propagandistisch verwendete 800-Jahr-Feier der Stadt auch die übrigen Nischenbemalungen der Südfassade wiederhergestellt.

1975 wurden das Brothaus und das Schrannengewölbe zu einem Café umgebaut.

1979 wurde die Südfassade restauriert, wobei man die spätgotische Quadermalerei rekonstruierte.[21]

2002 bis 2012 wurde das Archiv im Rathaus aufgelöst und die Bestände in das Stadtarchiv überführt.[22]

2010 erhielt das Rathaus einen Aufzug im Innenhof.

2011 wurde die Südfassade erneut restauriert.[23]

2014-2015 wurden die beiden Räume des sogenannten Alten Archivs mit ihrer Ausstattung unter der Leitung der Wasserburger Restauratorin Petra Schwaerzel restauriert.

Baubeschreibung

Die Hauptfassade besitzt in den beiden Giebeln kielbogenförmige Blendnischen, der Ostgiebel fünf und drei Nischen übereinander, der kleinere Westgiebel nur drei in der unteren Reihe. In dieser Reihe finden sich in drei Nischen Aufzugsöffnungen, die übrigen Nischen zeigen eine ab 1934 rekonstruierte figürliche Bemalung: Im Ostgiebel in der oberen Reihe das gevierte Wappen Bayerns mit Helmzier und Unterschrift Anno Dom[ini] 1459 zwischen zwei knieenden geflügelten Engeln mit Standarten, links mit dem Pfälzer Löwen, rechts mit den bayerischen Rauten. In der unteren Reihe in der Mitte ein frontal stehender geflügelter Engel, der vor sich einen Schild mit dem Wasserburger Wappen hält und seitlich zwei stehende Löwen mit Standarten, beide mit den Wappen Wasserburgs. Im Westgiebel ist links eine stehende Frau und rechts ein Ritter dargestellt, jeweils mit ausgedehnten Bändern im Hintergrund.

1902 waren die Malereien nur noch in geringen Resten sichtbar, am besten erhalten war der frontal stehende Engel mit dem Wasserburger Wappenschild. In den beiden Nischen zuseiten des Engels waren Reste von Bannern erhalten, in den Nischen der oberen Reihe nur ein Rest des gerauteten Fluges vom Helmkleinod des herzoglich bayerischen Wappens, daneben Reste von Bannern. In den Nischen am Westgiebel waren nur Reste von Spruchbändern mit gotischen Minuskelinschriften erhalten, von denen in der östlichen Nische noch d[omi]n[u]s tecum (der Herr ist mit Dir), ein Teil der Anrede des Engels bei der Verkündigung an Maria, in der westlichen nur noch das Bruchstück ite aio zu lesen war.[24] In den beiden Nischen war demnach vermutlich ursprünglich die Verkündigung dargestellt, mit dem Erzengel Gabriel in der rechten und Maria in der linken Nische. An den Fenstern des grossen Saals konnte noch eine Umrahmung mit Eierstäben festgestellt werden,[25] die demnach erst im fortgeschrittenen 16. Jahrhundert oder im früheren 17. Jahrhundert entstand. Maximilian von Mann fertigte 1922 Entwürfe für eine Wiederherstellung der Malereien an, wofür er eine Bestandsaufnahme erstellte: Zu den vier seitlichen Nischen im Ostgiebel heißt es darin Aus den schwachen Spuren in den 4 Seitenfeldern lässt sich erkennen, dass hier Standartenträger angebracht waren. Und konkreter zu den beiden unteren Nischen: Dass die hiezugehörigen Träger in Rüstung dargestellt waren, geht daraus hervor, dass an einzelnen Stellen der Seitenfelder deutliche Reste von Bandschleifen zu bemerken sind, welche nichts anderes sein können als die Enden von Zierbändern, welche nicht selten turbanartig zwischen Helmzierde [und] Helmzopf angebracht waren. Als Wappenbilder in den beiden unteren Standarten nannte er den Wasserburger Löwen. Und zum Westgiebel:

In den beiden Nischen am kleinen Rathausgiebel stand ohne Zweifel je eine Figur mit Spruchband. Diese wohl kaum in ritterlicher Rüstung - sondern in bürgerlicher Gewandung. Auf dem einen Spruchbande waren die Anfangsworte 'das Recht' noch deutlich zu lesen. Ausser diesen holden Worten ist von der Schrift nichts mehr erhalten. Von den Figuren selbst ist ebenfalls nichts mehr erkennbar.[26] 

An der westlichen Ecke ist ein eisernes Ellenmaß angebracht, als amtliche Vorgabe für neu anzufertigende Maße, an der östlichen Ecke befand sich das Narrenhäuschen, eine Art großer Käfig, die Ausnüchterungszelle für die Betrunkenen. Das Hauptportal mit dem Stadtlöwen aus Nägeln ist 1915 entstanden, für jeden Nagel wurde ein Beitrag zu einer Kriegsanleihe geleistet. An der Westseite des westlichen Traktes befindet sich im zweiten Obergeschoss ein Erker über profilierten Konsolen.

Im Erdgeschoss befinden sich im Westtrakt die ehemalige Schrannenhalle, ein Umschlag- und Lagerplatz für Getreide, die heutige Eingangshalle, und im Osttrakt das ehemalige Brothaus mit Waage und die Niederlage, das heutige Café. Die Schrannenhalle bestand ursprünglich aus einem gewölbten Raum mit Mittelstütze und einem anschließenden kleineren Raum für das städtische Aufsichtspersonal (Schrannenmeister / Kornmesser). An der Ostwand führte eine Treppe in das 1. Obergeschoss. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte der Abbruch der Trennwand, der Einbau eines zweiten Pfeilers, der Abbruch der Treppe vor der Ostwand und die Anlage der bestehenden Treppe in der Westwand. In der Halle wurde etwa um 1890 eine spätgotische Gewölbekonsole mit einer bärtigen Männerbüste eingebaut, die im Volksmund nach einer Sage von den Baumeistern des Rathauses und der Jakobskirche Der getreue Stephan genannt wird. Ferdinand Steffan vermutet, dass die Konsole aus St. Jakob stammt.[27] Das Brothaus und die Stadtwaage waren noch Anfang des 19. Jahrhunderts zusammen in einem etwa quadratischen Gewölberaum mit vier Stützen im südlichen Teil des Osttrakts untergebracht. An dessen Ostseite befand sich ein Kämmerchen mit Herd für den Brothüter, den städtischen Verkäufer der von den Bäckern angelieferten Waren, von dem noch ein kurzer Kamin an der Ostfassade zeugt. Die traditionelle Einrichtung des Brothauses wurde später entfernt, der Stuhl des Brothüters steht heute im Museum Wasserburg. Die Niederlage im nördlich anschließenden Gewölberaum mit zwei Stützen diente dazu, Waren auswärtiger Händler zum Verkauf an die örtliche Bevölkerung anzubieten. Das Niederlags- oder Stapelrecht gab der Stadt das Recht, die durchreisenden Händler dazu zu zwingen. Weitere Niederlageflächen befanden sich u.a. im süd-östlichen Bereich der Stadtbefestigung Nördlich der Niederlage des Rathauses folgte eine gewölbte Einfahrt zum Innenhof. Hier befindet sich heute die Wasserburger Touristeninformation.

Im Obergeschoss befinden sich im Westtrakt der kleine Rathaussaal, die ehemalige Ratsstube, und die beiden Archivräume, im Osttrakt der durch zwei Geschosse reichende große Rathaussaal, das ehemalige Tanzhaus. Im zweiten Obergeschoss des Westtrakts war eine Wohnung wohl für den Amtsdiener eingebaut, mit einem rechteckigen spätgotischen Erker an der Westseite.

Der kleine oder rote Rathaussaal (Ratsstube)

Der kleine oder sogenannte rote Rathaussaal, die ehemalige Ratsstube, die neben den Zusammenkünften des Rates der Stadt auch für Gerichtssitzungen diente, besitzt eine beschnitzte Balken-Bohlen-Decke des Wasserburger Kistlers Sebastian Degenhart von 1564, noch mit spätgotischer Ornamentik und interessante gleichzeitige Wandmalereien des Malers Wolf Wagner im Stil des Manierismus (jeweils inschriftlich datiert).[28] Die Wandmalereien wurden 1927 freigelegt und anschließend stark erneuert. Sie zeigen im nördlichen Teil der Ostwand das Urteil des Königs Salomon und das Jüngste Gericht, im nördlichen Teil der Westwand eine Gerichtsszene mit drei Männern mit einer weitgehend lesbaren, erläuternden Unterschrift, Verweise auf die Funktion des Raumes als Gerichtssaal und auf die Verantwortung der Richter. Im südlichen Teil der beiden Wände treten in rundbogigen Arkaden mit Girlanden acht Halbfiguren von Männern mit unleserlichen Inschriften auf, an der Fensterfront Allegorien der vier Tugenden Fides (Treue), Caritas (Nächstenliebe), Temperantia (Mäßigung) und Justitia (Gerechtigkeit). Weiterhin finden sich an den Wänden zwei wappenhaltende Engel, davon einer mit dem Stadtwappen, und in den Scheiteln der Fensternischen die Wappen von Bayern, Österreich und Baden, die auf Herzog Albrecht V. von Bayern, seine Frau Anna von Österreich und auf Jakobäa von Baden, die Mutter des Herzogs verweisen. Die Eingangstüre wird von zwei gemalten Löwen flankiert. Die Wandgemälde gehören zu einer kleinen Gruppe etwa gleichzeitiger, qualitätvoller Wandmalereien in St. Walburgis in der sogenannten Alten Abtskapelle in Seeon (nach 1561) und im Kreuzgang des Klosters Beyharting (um 1565).[29] Jedoch sind für diese Malereien die ausführenden Künstler nicht bekannt und zudem ist ein näherer stilistischer Vergleich mit den Malereien im Wasserburger Rathaussaal aufgrund deren durchgreifender Restaurierung kaum möglich. Es scheint jedoch zumindest so, dass Wasserburg um 1560/70 einen deutlichen Aufschwung erlebte. 1568 erhielt auch das Brucktor eine Bemalung, und etwa zeitgleiche Wandmalereien finden sich in Resten u. a. auch noch in St. Jakob, in der Frauenkirche (innen am Treppenturm) und an dem Bürgerhaus Kapuzinerweg 4 in der Nähe des früheren Kapuzinerklosters. Am östlichen Ende der Nordwand ist an den Saal ein kleiner Archivraum angebaut (heute Heizraum). Mehrere Ausstattungsteile entstammen einer Umgestaltung in den Jahren 1666-1668, die Eingangstüre, zwei Wandschränke und eine Standuhr.[30] Der Name Roter Saal stammt von einer späteren Wandbespannung mit roter Seide. In diesem Saal tagte auch der bayerische Kreistag, der sich zwischen 1649 und 1793, dem Jahr seiner Auflösung, insgesamt siebenmal in Wasserburg versammelte.

Das sogenannte Alte Archiv

Die Einrichtung des Archivs aus der Zeit um 1618 ist noch in Form hochwertiger Schränke mit Eichenfurnier und aufwändigen Schlössern und Beschlägen erhalten geblieben.

Der große Rathaussaal (Tanzhaus)

Der große, mit einem hölzernen Tonnengewölbe überwölbte und durch zwei Geschosse reichende Rathaussaal, das mittelalterliche Tanzhaus, besitzt eine Länge von ca. 26,5 m, eine Breite von ca. 13 m und eine Scheitelhöhe von ca. 7,60 m. Er enthält prächtige Wandmalereien im Stil der Dürer-Zeit, die tatsächlich aber erst in der Prinzregentenzeit entstanden sind. Anlass der Ausmalung waren die Zerstörungen durch den Stadtbrand von 1874. Vor dem Brand hatte der Saal eine hölzerne Flachdecke und eine erst 1854 entstandene Dekoration mit neugotischen Architekturelementen und Wappenschilden besessen. Danach wurde der Saal zunächst nur notdürftig instand gesetzt. Das Maßwerk der Fenster wurde 1878 von dem Wasserburger Steinmetz Simon Geigenberger wiederhergestellt, bis 1902 bestand eine provisorische Flachdecke.

Erst etwa 25 Jahre nach dem Brand führte der Münchner Künstler Maximilian von Mann unter Mithilfe mehrerer Mitarbeiter in den Sommermonaten der Jahre 1903 bis 1905 die Bemalung der Saalwände aus, für die beträchtliche Summe von 30.000 Goldmark, die aus Mitteln des Bayerischen Staates zur Pflege und Förderung der Kunst bereitgestellt wurden. Parallel zur Bemalung der Wände erhielt der Saal ein monumentales hölzernes Tonnengewölbe nach dem Vorbild anderer mittelalterlicher Rathaussäle wie etwa im Alten Münchner oder im Nürnberger Rathaus und eine Musikempore in neugotischen Formen. Die Pläne für das 1904 fertiggestellte Gewölbe, die Empore, die eisenbeschlagenen Flügel des Portals und die hölzernen Bänke an den Wänden lieferte der Münchner Architekt Johann Riepertinger, ein geborener Wasserburger. Die Schnitzereien am Gewölbe und an der Empore wurden von Prof. Josef Regl aus Zürich entworfen und zum Teil auch ausgeführt. Regl und Riepertinger sind in zwei Büsten am Ansatz des ­Gewölbes porträtiert, Ersterer mit Brille, Letzterer mit Schriftrolle und Zirkel.[31]

Die Wandmalereien Maximilian von Manns im großen Rathaussaal

Die nördliche Stirnseite des Saales wird von einem Gast- oder Liebesmahl als Verweis auf dessen Funktion als Tanz- und Festsaal eingenommen. Im Zentrum des Bildes steht ein großformatiger Brunnen, bekrönt von der Figur des Liebesgottes Amor, um die längsrechteckige Tafel dahinter gruppieren sich 21 Figuren in prächtigen Renaissancekostümen, die zumeist als Liebespaare arrangiert sind, zum Teil auch Musikinstrumente spielen. Mit Musik­in­stru­menten ist auch die Rückwand des Saales dekoriert, ein Pfau und eine Meerkatze unterstreichen die paradiesisch sorglose Atmosphäre der Szene. Als Vorlage für den Brunnen diente von Mann der Holzschnitt Albrecht Altdorfers mit der Hl. Familie am Brunnen, für den linken Teil der Szene der Kupferstich Der verlorene Sohn von Hans Sebald Beham. Der stehende Putto in der rechten Saalecke ist Sebastian Scheels Sippenaltar von 1517 aus Schloss Annenberg im Vintschgau entnommen. An der westlichen Längsseite ist im südlichen Teil als Sinnbild für den Salzhandel, die Quelle des früheren Reichtums der Stadt Wasserburg, vor girlandengeschmückten Arkaden ein Salzzug dargestellt. Die Prunksänfte am Ende des Zuges mit der Allegorie des Salzes in Form einer jungen Frau mit einem Salzfass und dem Wappen Wasserburgs, einem roten Löwen auf weißem Grund, wird von vier Hirschen getragen, der Page am hinteren Ende der Sänfte hält eine Standarte mit einem Lobgesang auf das Salz. Der Sänfte voran ziehen zwei Gruppen von Flötisten und Trommlern zu Pferd, an der Spitze des Zuges schwingt ein Landsknecht ein Banner in den Wasserburger Wappenfarben. Über dem Reiter zwischen den beiden Gruppen erläutert ein Spruchband in kurzen Worten die Geschichte des Saales und das Motiv zu seiner Ausmalung, zu kunden jetzt und allezeit / der Väter Kunst und Herrlichkeit. Die Prunksänfte stellt eine Kombination aus der burgundischen Hochzeit von Dürer und der spanischen Hochzeit von Hans Springinklee aus der monumentalen Holzschnittfolge des Triumphzugs Kaiser Maximilians dar, die Vorhut ist aus Motiven bei Hans Burgkmair kompiliert. Über dem spätgotischen Portal ist zwischen zwei Prunksäulen der doppelköpfige Reichsadler angebracht, mit dem bayerischen Rautenschild vor der Brust (Hinweis auf Kaiser Ludwig den Bayern) und den Wappen Bayerns und der Stadt Wasserburg in den Klauen. Rechts daneben steht als Türwächter ein Landsknecht mit Bidenhander (zweihändiges Schwert), der so genannte Torwartel. Am nördlichen Ende der Westwand folgt eine Architektur, aus deren Fenster ein Schalk herausblickt, und die nach Steffan ein Narrenhäuschen darstellen soll. Zwischen dieser und dem Aufgang zur Musikempore waren ihm zufolge Schembartläufer dargestellt, maskierte und bewaffnete Tänzer, die eigentlich im Nürnberger Brauchtum beheimatet waren und die später übermalt wurden. Über der Musikempore ist ein Putto mit Pfeife und Trommel auf einer Schildkröte dargestellt, mit der Unterschrift Guett ding braucht weyl.[32] Die östliche Längsseite zeigt die Allegorien der so genannten vier stärksten Dinge, von Norden nach Süden „VINUM“, den Wein, „REX“, den König, „MULIER“, die Frau, und „VERITAS“, die Wahrheit, als Sinnbild der Volksweisheit, dass die Macht des Königs stärker sei als die des Weines, die Macht der Frau stärker als die des Königs, die Macht der Wahrheit aber stärker als die der Frau. Der König trägt die Gesichtszüge Kaiser Maximilians I. aus einem Holzschnitt Dürers, die wappenhaltenden Engel darüber gehen auf die schwebenden Engel aus Sebastian Scheels Sippenaltar zurück. An der Südwand sind die Allegorien FORTUNA, das Glück, und FORTITUDO, die Tapferkeit, angebracht. Als Vorlage für die Figur der Tapferkeit diente der Kriegsgott Mars aus der Serie der sieben Planeten von Heinrich Aldegrever von 1533. Fortuna beruht auf dem Kupferstich von Hans Sebald Beham, 1541. Der obere Teil der Wand zeigt in der Mitte eine Stadtansicht Wasserburgs nach dem Merianstich von 1644. Über den Allegorien und oberhalb der Empore sind zuletzt insgesamt 14 Wappen von Wasserburger Bürgergeschlechtern und anderen historischen Persönlichkeiten angebracht, die sich um die Stadt verdient gemacht haben. Mehrere Wohltäter sind außerdem in zwei Schrifttafeln an der Südwand verewigt. Zwölf weitere Bürgerwappen finden sich in Schnitzerei am Gewölbe. Die prächtige Ausmalung ist zu den eindrucksvollsten Werken des Historismus im deutschen Sprachraum zu rechnen. Sie stellt uns den Saal so vor Augen, wie die Menschen um 1900 glaubten, dass er während der Epoche der Alten Meister am Beginn des 16. Jahrhunderts, des in ihren Augen unumstrittenen Höhepunkts der deutschen Kunst, ausgesehen hätte. Und um diese Vorstellung möglichst realistisch erscheinen zu lassen, benützte von Mann dazu die genannten Vorlagen, ein späthistoristisches Verfahren, das in gleicher Weise auch von Rudolf von Seitz im Bayerischen Nationalmuseum angewandt wurde. Bei dieser Vorgehensweise, die bereits zum Zeitpunkt der Ausführung der Malereien zum Teil heftig als retrospektiv kritisiert, ja sogar als Plagiat bewertet wurde, handelte es sich jedoch aus der Sicht von Manns um einen denkmalpflegerischen Ansatz, um den Versuch, dem Saal eine malerische Ausstattung zu geben, der seiner spätgotischen Architektur gerecht wurde und bei der daher die künstlerische Freiheit zugunsten eines geschlossenen historischen Raumeindrucks zurückzustehen hatte. Durch die zitierten Originalwerke wollte von Mann sicherlich auch den Kunstcharakter der Neuausmalung sicherstellen. Die Verarbeitung von historischen Vorlagen kam jedoch ebenso seiner Vorliebe für die Kunst des Mittelalters entgegen.[33]

Zu Maximilian von Mann

Maximilian Ritter von Mann wurde am 15. Juni 1856 in München geboren. Trotz seiner bereits früh erkennbaren künstlerischen Begabung schlug er zunächst eine militärische Laufbahn ein, die er jedoch nach 15 Jahren 1884 aufgrund eines Herzleidens beenden musste. Sogleich knüpfte er wieder an seine alten künstlerischen Interessen an und schrieb sich für sechs Semester an der Münchner Kunst­akademie ein. Entscheidend für seine künstlerische Entwicklung war jedoch eine Reise nach Tirol, auf der seine Begeisterung für die mittelalterlichen Wandmalereien geweckt wurde, die er in Aquarell kopierte. 1895 konnte von Mann bei der Münchner Jahres-Ausstellung seine Kopien in einem eigenen Kabinett präsentieren. In der Folge erhielt er erste Aufträge auf dem Gebiet der historisierenden Wandmalerei, die Ausmalung des so genannten Parzivalzimmers und eines Badezimmers auf der Burg Kreuzenstein bei Wien (1945 verwüstet). Von 1900 bis 1904 fertigte Mann dann für die staatliche österreichische Denkmalpflege zu Dokumentationszwecken zahlreiche weitere Aquarellkopien von Tiroler Wandmalereien an. In den nächsten Jahren führte er neben dem Wasserburger Rathaussaal noch mehrere historisierende Wandmalereien aus, eine Nachdichtung der Clunyteppiche im Münchner Künstlerhaus (1944 zerstört) sowie verschiedene Burg- und Schlossausstattungen in Österreich-Ungarn. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 fanden seine künstlerischen Unternehmungen ein jähes Ende. Maximilian von Mann verstarb am 13. November 1939, ohne dass er in den letzten 25 Jahren seines Lebens noch einmal an seine künstlerische Tätigkeit in der Zeit vor dem Krieg hätte anknüpfen können.[34]

Im großen Rathaussaal fanden folgende besondere Ereignisse statt:

1468 der Friedenskongreß Herzog Ludwigs des Reichen von Landshut.

1560 der Empfang einer durchreisenden venezianischen Gesandtschaft.

1848 die Aufbahrung der letzten bayerischen Kurfürstin Maria Leopoldine, die am Achatzberg mit der Kutsche tödlich verunglückt war.

1856 ein Empfang für König Maximilian II. von Bayern.

Das Denkmal der Bürgertreue 1420-1422

Das Denkmal in Form einer Pyramide aus steinernen Kanonenkugeln mit ca. 20 cm Durchmesser erinnert an die Treue und Tapferkeit der Wasserburger Bürger bei den Auseinandersetzungen des damaligen Stadtherrn Herzog Ludwig VII., dem Gebarteten, von Bayern-Ingolstadt mit Herzog Heinrich XVI., dem Reichen, von Bayern-Landshut und den Herzögen Ernst und Wilhelm III. von Bayern-München, insbesondere während der erfolglosen einmonatigen Belagerung der Stadt 1422 durch die Landshuter und Münchner. Bei der Belagerung wurden angeblich 1360 oder 1366 Steinkugeln in die Stadt geschossen oder geschleudert, von denen ca. 500 Kugeln 1826 auf Betreiben des Stadtschreibers Joseph Heiserer für die Errichtung des Denkmals verwendet wurden, das sich zunächst im nördlichen Erweiterungsbau des Rathauses befand. 1986 wurde das Denkmal an seinen heutigen Platz in der Vorhalle des westlichen Rathauseingangs verlegt, zusammen mit der originalen Erläuterungstafel von Heiserer.

Quellen

StadtA Wasserburg a. Inn, I1c1.
StadtA Wasserburg a. Inn, II976.
StadtA Wasserburg a. Inn, II977.
StadtA Wasserburg a. Inn, II978.
StadtA Wasserburg a. Inn, II979.
StadtA Wasserburg a. Inn, II981.
StadtA Wasserburg a. Inn, V98.

Literatur

Heiserer, Geschichte Wasserburg.
Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2107-2115.
Dempf, Der getreue Stephan im Rathaus.
Dempf, 30 Jahre Rathaussaal.
Dempf, Der Löwe auf der Decken.
Gartenhof, Die Meister der Wandbemalung.
Siegl, Brothaus.
Lübbecke, Rathaussaal, Denkmalpflege und moderne Kunst.
Skrabal, Zwölf alte Ratsbürgergeschlechter.
Scheck, Entwurf Fassadenbemalung Rathaus.
Steffan, Rathaus.
Rieger, Rathaussaal, Wiedereröffnung 1905.
Albrecht, Mittelalterliche Rathäuser, v. A. 226-228.
Crettaz-Stürzel, Joseph Regl.
Dobler, Rathaussaal, Wandmalereien.
Haupt, Rathausfassade, Wandmalereien.

Empfohlene Zitierweise:
Gerald Dobler, Rathaus, publiziert am 18.01.2022 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Rathaus (04.12.2024)

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  1. Der Text zum Wasserburger Rathaus fußt weitestgehend auf Steffan, Rathaus. Ergänzende und abweichende Angaben sind gesondert belegt.
  2. Heiserer, Geschichte Wasserburg, 275. In einem Kopialbuch der Stadtrechte (1329-1458) (StadtA Wasserburg a. Inn, I1c1) ist am Ende die Abschrift eines Inventars des Rathauses von Bürgermeister Frankenberger (Bürgermeister 1748-1757) eingebunden, das dieser auf 1263 datierte. Die wesentliche Textstelle lautet: "Rhathauß in anno 1250 erbaut. Beschreibung, was in anno 1263 aus dem alten rhathaus in das neue, so dermahlen stehet, überbracht worden. Aus der stuben des alten rhathauß: 1 kastl, darin: 4 büecher da ihr freyhaiten darinen stehen: 1 alt dickh buech: 1 rechtbuech 2 neue büecher. 1 grundbuech. 1 Waag und gewicht bey: 10 pfundt. 1 zinnes kandl das Stadtmaaß: altschachtel mit briefen: 2 säckh mit briefen. 3 tisch: 2 vorpänckh: und daß jüngst gericht. [...]". Irritierend an der Quelle erscheint der geringe zeitliche Abstand zwischen "altem" und "neuem" Rathaus von nur 13 Jahren. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass mit dem "alten" Rathaus der Saalbau im Bereich des Alten Mauthauses (mit frühgotischen Bauformen) und mit dem "neuen" Rathaus der Vorgängerbau des bestehenden Rathauses gemeint ist. Wohl nicht ganz auszuschließen ist auch eine falsche Datierung der Abschrift, deren richtige Datierung vielleicht 1463 lautete und sich auf den Neubau ab 1457 bezog.
  3. Albrecht, Mittelalterliche Rathäuser, 25.
  4. Albrecht, Mittelalterliche Rathäuser, 26. Albrecht nennt für Bayern konkret folgende Beispiele: Augsburg, Rathaus (Holzbau) bereits 1260 genannt (233); Landshut, 1. Rathaus wohl um 1280/90 (223); Würzburg, erste Erwähnung eines Rathauses 1296 (195); München, Rat erstmals 1286 genannt, Errichtung des ersten Rathauses anstelle des herzoglichen Zollhauses Ende 13. Jahrhundert bis vor 1310 (218f.); Ravensburg, Rathaus erstmals 1318 genannt (237); Regensburg, Rathaus wohl ab 1320/30, erstmals 1356 genannt (215); Nürnberg, 1. Rathaus errichtet 1332-1340 (205); Amberg, Rathaus erstmals 1348 genannt (209); Bamberg, Rathaus nach 1361 (200); Rothenburg, Rathaus vor 1377 (198); Kempten, Rathaus durch Umbau eines älteren Gebäudes ab 1382 (229); Nördlingen, 1. Rathaus vor 1387 (230).
  5. Albrecht, Mittelalterliche Rathäuser, 226.
  6. Albrecht, Mittelalterliche Rathäuser, 218f.
  7. Albrecht, Mittelalterliche Rathäuser, 29.
  8. Steffan, Rathaus, 2. Weitere Bauten Tünzls sind ihm zufolge nicht bekannt.
  9. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2108f. wurden für den Bau 1200 Werkschuhe Tuff für die Verkleidung des Erdgeschosses der Südfassade aus Kraiburg bezogen sowie von Steinbrechern im Ruhpoldinger Tal Rotmarmor für die Fenster des Tanzsaales. Die Eingänge zur Kornschranne und zum Tanzhaus erhielten eiserne Gitter.
  10. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2108.
  11. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2108f. An der Decke arbeiteten der Zimmermeister Stephan und der Maler Asem.
  12. Bei einer späteren Errichtung der Bürgerhäuser und damit späteren Entstehung des Innenhofes müsste auch die Zufahrt nachträglich sein.
  13. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2109, 2112.
  14. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2113./ Scheck, Fassadenbemalung des Rathauses./ Museum Wasserburg, Inv. Nr. 1027
  15. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2113. Diese Ausstattungsteile sind noch auf einer gemalten Ansicht des Rathauses von 1795 im Museum Wasserburg sichtbar.
  16. Heiserer, Geschichte Wasserburg, 276.
  17. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2109, 2011.
  18. StadtA Wasserburg a. Inn, V98.
  19. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2109.
  20. Haupt, Rathausfassade, Wandmalereien, 5.
  21. Haupt, Rathausfassade, Wandmalereien, 6.
  22. Vgl. Haupt, Archivgeschichte.
  23. Haupt, Rathausfassade, Wandmalereien, 6.
  24. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2113.
  25. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2113.
  26. Haupt, Rathausfassade, Wandmalereien, 1f., 5.
  27. Steffan, Rathaus, 9. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2111 gibt als Herkunft die Achatzkirche an.
  28. Nach Steffan, Rathaus, 19 ist in der Stadtkammerrechnung von 1564 die Quittung des Malers erhalten: Mehr die Ratsstuben gemalt aufs fleißigst, so ich konnt hab, und darinnen die Wappen und ander vergoldet, wie vor Augen; für das alles 45 fl. Wolf Wagner, Maler.
  29. Vgl. Dobler, Seeon, St. Walburgis.
  30. Bezold, Bezirksämter Traunstein und Wasserburg, 2109 gibt eine Neutäfelung der Ratsstube an.
  31. Dobler, Rathaussaal, Wandmalereien.
  32. Steffan, Rathaus, 28f.
  33. Beschreibung der Malereien aus Dobler, Rathaussaal, Wandmalereien.
  34. Angaben zu von Mann aus Dobler, Rathaussaal, Wandmalereien.