Gabriel Neumeier: Unterschied zwischen den Versionen

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1948 wurde Neumeier von der SPD als Bürgermeisterkandidat nominiert und in einem Stichwahlentscheid am 9.5.1948 zum Bürgermeister gewählt. Bis 1972 stand er an der Spitze der Stadt, deren Einwohner ihn bei den Kommunalwahlen jedesmal erneut im Amt bestätigten, bei den Wiederwahlen 1952 und 1956 mit über 70%. Seine erste Stadtratssitzung leitete Neumeier am 31.5.1948. Von 1948 bis war das Bürgermeisteramt der Stadt noch ein Ehrenamt, für das eine jährliche Aufwandsentschädigung gezahlt wurde, die sich nach der Einwohnerzahl richtete.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]].</ref>
 
1948 wurde Neumeier von der SPD als Bürgermeisterkandidat nominiert und in einem Stichwahlentscheid am 9.5.1948 zum Bürgermeister gewählt. Bis 1972 stand er an der Spitze der Stadt, deren Einwohner ihn bei den Kommunalwahlen jedesmal erneut im Amt bestätigten, bei den Wiederwahlen 1952 und 1956 mit über 70%. Seine erste Stadtratssitzung leitete Neumeier am 31.5.1948. Von 1948 bis war das Bürgermeisteramt der Stadt noch ein Ehrenamt, für das eine jährliche Aufwandsentschädigung gezahlt wurde, die sich nach der Einwohnerzahl richtete.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]].</ref>
  
In der Nachkriegszeit plante Neumeier den für die Entwicklung der Stadt wichtigen Wohnungsbau und schuf Wohnraum für die v.a. durch Flüchtlingszuzug stark angewachsene Bevölkerung Wasserburgs. Nach Überwindung der unmittelbaren Nachkriegsnotzeiten setzte sich Neumeier intensiv für den Bau von Schulen und Kindergärten in Wasserburg ein.
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In der Nachkriegszeit plante Neumeier den für die Entwicklung der Stadt wichtigen Wohnungsbau und schuf Wohnraum für die v.a. durch Flüchtlingszuzug stark angewachsene Bevölkerung Wasserburgs. So entstanden von 1949 bis 1960 neun Wohnblöcke mit 74 Wohnungen.<ref>Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung, 12 (16.1.1960) in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]].</ref>
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Nach Überwindung der unmittelbaren Nachkriegsnotzeiten setzte sich Neumeier intensiv für den Bau von Schulen und Kindergärten in Wasserburg ein.
  
 
  ''Der Kommunalpolitiker erfüllte seine Aufgabe mit großem persönlichen Einsatz, Verantwortungsgefühl und im Bemühen um Verständigung und Ausgleich über parteipolitische Grenzen hinweg. Zugleich pflegte er einen durchaus eigenständigen und manchmal auch eigenwilligen Stil, der aber durchaus der Stadt zugute kam. So stünde etwa heute das Kreiskrankenhaus nicht an so idealer Stelle, hätte nicht Gabriel Neumeier seinerzeit einen seiner 'einsamen Beschlüsse' gefaßt, der dann erst nachträglich vom Stadtrat die Zustimmung erhielt. Das Bemühen um Industrieansiedlung, die Verbesserung der Infrastruktur und die Behebung der damaligen Wohnungsnot — Neumeier arbeitete an führender Stelle in der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft mit — war ihm ein besonderes Anliegen. Nachhaltig und erfolgreich setzte sich Gabriel Neumeier als Bürgermeister für Wasserburg als Schulstadt ein. Der Bau der Hauptschule am Klosterweg war ein markantes Ereignis während seiner Amtszeit, in der auch der Kindergarten an der Gartenstraße entstand und von der Stadt der Grund für die damals neue Staatliche Knabenrealschule bereitgestellt wurde. Nicht zu vergessen ist, daß mit dem Grunderwerb für das heutige Sport- und Freizeitzentrum in der Ära Neumeier begonnen wurde.''<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Kirmayer, Nachkriegsentwicklung|Kirmayer, Nachkriegsentwicklung]].</ref>
 
  ''Der Kommunalpolitiker erfüllte seine Aufgabe mit großem persönlichen Einsatz, Verantwortungsgefühl und im Bemühen um Verständigung und Ausgleich über parteipolitische Grenzen hinweg. Zugleich pflegte er einen durchaus eigenständigen und manchmal auch eigenwilligen Stil, der aber durchaus der Stadt zugute kam. So stünde etwa heute das Kreiskrankenhaus nicht an so idealer Stelle, hätte nicht Gabriel Neumeier seinerzeit einen seiner 'einsamen Beschlüsse' gefaßt, der dann erst nachträglich vom Stadtrat die Zustimmung erhielt. Das Bemühen um Industrieansiedlung, die Verbesserung der Infrastruktur und die Behebung der damaligen Wohnungsnot — Neumeier arbeitete an führender Stelle in der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft mit — war ihm ein besonderes Anliegen. Nachhaltig und erfolgreich setzte sich Gabriel Neumeier als Bürgermeister für Wasserburg als Schulstadt ein. Der Bau der Hauptschule am Klosterweg war ein markantes Ereignis während seiner Amtszeit, in der auch der Kindergarten an der Gartenstraße entstand und von der Stadt der Grund für die damals neue Staatliche Knabenrealschule bereitgestellt wurde. Nicht zu vergessen ist, daß mit dem Grunderwerb für das heutige Sport- und Freizeitzentrum in der Ära Neumeier begonnen wurde.''<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Kirmayer, Nachkriegsentwicklung|Kirmayer, Nachkriegsentwicklung]].</ref>
  
Politische Ziele habe Neumeier in seinem Amt eher nicht verfolgt: ''das Wohl der Allgemeinheit stand immer im Vordergrund'' seiner Tätigkeit.<ref>Wasserburger Zeitung, 10 (14.1.1960) in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]].</ref>
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Politische Ziele habe Neumeier in seinem Amt eher nicht verfolgt: ''das Wohl der Allgemeinheit stand immer im Vordergrund'' seiner Tätigkeit.<ref>Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung, 10 (14.1.1960) in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]].</ref>
  
 
Neumeier gehörte verschiedenen Gremien wie dem Kreistag oder auch dem Bayerischen Städtetag an.
 
Neumeier gehörte verschiedenen Gremien wie dem Kreistag oder auch dem Bayerischen Städtetag an.
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===Wahlergebnisse der Wasserburger Bürgermeisterwahlen===
 
===Wahlergebnisse der Wasserburger Bürgermeisterwahlen===
  
===Öffentliche Ämter, Kommunale Funktionen und Mitgliedschaften in Verbänden, Vereinen und Organisationen<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]].</ref>===
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===Öffentliche Ämter, Kommunale Funktionen und Mitgliedschaften in Verbänden, Vereinen und Organisationen<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]]./ Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung (3.8.1970) in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]]</ref>===
  
SPD Mitglied ab 1919
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* SPD Mitglied ab 1919
ehrenamtlicher Sozialrichter am Sozialgericht München von 1954-1974
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* ehrenamtlicher Sozialrichter am Sozialgericht München von 1954-1974
Mitglied der Arbeiterwohlfahrt ab 1921
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* Mitglied der Arbeiterwohlfahrt ab 1921
Mitglied der Gewerkschaft für Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr ab 1929
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* Mitglied der Gewerkschaft für Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr ab 1929
Kreistagsmitglied Landkreis Wasserburg a. Inn ab 1956
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* Kreistagsmitglied Landkreis Wasserburg a. Inn ab 1956
Vorsitzender des Gewerblichen und Landwirtschaftlichen Schulverbands
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* Vorsitzender des Gewerblichen und Landwirtschaftlichen Schulverbands
Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins
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* Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins
Stellvertretender Vorsitzender der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft
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* Stellvertretender Vorsitzender der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft ab 1950
Vorsitzender der Volkshochschule
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* Vorsitzender der Volkshochschule
Mitglied des Hauptausschusses/Finanzausschusses des Bayerischen Städtetags (Städteverband)
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* Vorstand und Verwaltungsrat der Kreis- und Stadtsparkasse ab 1958
Mitglied des TSV 1880 Wasserburg ab 1951
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* Mitglied des Hauptausschusses/Finanzausschusses des Bayerischen Städtetags (Städteverband) ab 1952
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* Mitglied des TSV 1880 Wasserburg ab 1951
  
 
===Ehrungen===
 
===Ehrungen===
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* Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, 1970<ref>Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung (3.8.1970) in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]].</ref>
  
 
Neumeier setzte sich intensiv für den Bau von Schulen und Kindergärten in Wasserburg ein. Außerdem war er federführend an der Grundstückserwerbung für das neue Kreiskrankenhaus beteiligt, dessen Errichtung (eingeweiht 1964) der Bürgermeister damit maßgeblich anschob. V.a. in der Nachkriegszeit plante er den, für die Entwicklung der Stadt wichtigen Wohnungsbau und schuf Wohnraum für die gewachsene Bevölkerung Wasserburgs.
 
Neumeier setzte sich intensiv für den Bau von Schulen und Kindergärten in Wasserburg ein. Außerdem war er federführend an der Grundstückserwerbung für das neue Kreiskrankenhaus beteiligt, dessen Errichtung (eingeweiht 1964) der Bürgermeister damit maßgeblich anschob. V.a. in der Nachkriegszeit plante er den, für die Entwicklung der Stadt wichtigen Wohnungsbau und schuf Wohnraum für die gewachsene Bevölkerung Wasserburgs.
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===Auflistung von gemeindlichen Projekten und Aufgaben der Amtszeit des 1. Bürgermeisters Gabriel Neumeier===
 
===Auflistung von gemeindlichen Projekten und Aufgaben der Amtszeit des 1. Bürgermeisters Gabriel Neumeier===
  
Hochbau:
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'''1948 bis 1960<ref>Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung, 12 (16.1.1960) in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]].</ref>'''
Straßenbau:
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Abwasserbeseitigung und Wasserbau:
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* Wohnungsbau Burgerfeld
Bebauungspläne:
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* Erneuerung Kernhausfassade
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* (Teil-)Grunderwerb für Kreiskrankenhausbau
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* Berufsschulbau
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* Schlachthausumbau
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* Erneuerung Turnhallenbau am Gries
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* Neubau eines zweiten Wasserhochbehälters
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* Ausbau und Verbesserung der Straßenbeleuchtung
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* Förderung des Gremdenverkehrs
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'''1960 bis 1972'''
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* Wohnungsbau mit Bau von ca. 2.000 Wohnungen bis August 1970 (Förderung und Mitwirkung als Bürgermeister und Stellvertretender Vorsitzender der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft)<ref>Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung (3.8.1970) in: [[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, III1449|StadtA Wasserburg a. Inn, III1449]].</ref>
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* Einwerbung von Fördergeldern (''Bundesbauort Wasserburg'')
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* Industrieansiedlung mit ca. 1.000 Arbeitsplätzen
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* Erneuerung der Kanalisation
  
 
==Bibliografie/Veröffentlichungen von Gabriel Neumeier==
 
==Bibliografie/Veröffentlichungen von Gabriel Neumeier==

Version vom 13. Februar 2020, 18:48 Uhr

Autor: Matthias Haupt

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Biografie Gabriel Neumeier
(Diese Person besitzt keinen GND-Normdatensatz)

Einführung
Gabriel Neumeier war von 1948 bis 1972 der gewählte Erste Bürgermeister der Stadt Wasserburg a. Inn. Die Nachkriegsgeschichte der Stadt wurde maßgeblich von seiner Person mitbestimmt.

Lebensdaten

Gabriel Neumeier * 14.1.1900 München, † 11.6.1985 Wasserburg a. Inn.

Amtliches Foto des Ersten Bürgermeisters Gabriel Neumeier, 1960er Jahre.

Lebenslauf

Geboren wurde Gabriel Neumeier im ersten Jahr des 20. Jahrhunderts in München. Schon mit drei Jahren verwaist, wuchs der gebürtige Münchner im Knabenerziehungsheim in Algasing bei Dorfen auf. Mit 14 Jahren kam er in die Lehre und erlernte das Buchdruckerhandwerk. Nach Jahren der Wanderschaft legte er 1930 die Meisterprüfung ab. In Laufen, wo er dann tätig war, lernte er seine Frau, eine Wasserburgerin, kennen. 1936 wurde die Ehe geschlossen, aus der eine Tochter und ein Sohn hervorging. Seit Heirat lebte das Ehepaar Neumeier in Wasserburg.

Neumeier galt als ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Seit 1919 war er SPD- und Gewerkschaftsmitglied und wurde deshalb nach 1933 drei Mal in Schutzhaft genommen. 1945 wurde er noch zur Wehrmacht eingezogen, nachdem er in den Jahren zuvor Zivilangestellter des Wehrmeldeamtes gewesen war. Bis zum Februar 1946 war er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Privat war Neumeier als sehr geselliger Mann bekannt.

Im Sommer 1976 verlor Gabriel Neumeier seine Frau durch einen Autounfall. Ebenfalls verletzt, musste er seither mit einer schweren Gehbehinderung zurechtkommen.

Gabriel Neumeier verstarb 1985 in Wasserburg a. Inn.

Amtszeit als Erster Bürgermeister der Stadt Wasserburg a. Inn 1948-1972

1948 wurde Neumeier von der SPD als Bürgermeisterkandidat nominiert und in einem Stichwahlentscheid am 9.5.1948 zum Bürgermeister gewählt. Bis 1972 stand er an der Spitze der Stadt, deren Einwohner ihn bei den Kommunalwahlen jedesmal erneut im Amt bestätigten, bei den Wiederwahlen 1952 und 1956 mit über 70%. Seine erste Stadtratssitzung leitete Neumeier am 31.5.1948. Von 1948 bis war das Bürgermeisteramt der Stadt noch ein Ehrenamt, für das eine jährliche Aufwandsentschädigung gezahlt wurde, die sich nach der Einwohnerzahl richtete.[1]

In der Nachkriegszeit plante Neumeier den für die Entwicklung der Stadt wichtigen Wohnungsbau und schuf Wohnraum für die v.a. durch Flüchtlingszuzug stark angewachsene Bevölkerung Wasserburgs. So entstanden von 1949 bis 1960 neun Wohnblöcke mit 74 Wohnungen.[2]

Nach Überwindung der unmittelbaren Nachkriegsnotzeiten setzte sich Neumeier intensiv für den Bau von Schulen und Kindergärten in Wasserburg ein.

Der Kommunalpolitiker erfüllte seine Aufgabe mit großem persönlichen Einsatz, Verantwortungsgefühl und im Bemühen um Verständigung und Ausgleich über parteipolitische Grenzen hinweg. Zugleich pflegte er einen durchaus eigenständigen und manchmal auch eigenwilligen Stil, der aber durchaus der Stadt zugute kam. So stünde etwa heute das Kreiskrankenhaus nicht an so idealer Stelle, hätte nicht Gabriel Neumeier seinerzeit einen seiner 'einsamen Beschlüsse' gefaßt, der dann erst nachträglich vom Stadtrat die Zustimmung erhielt. Das Bemühen um Industrieansiedlung, die Verbesserung der Infrastruktur und die Behebung der damaligen Wohnungsnot — Neumeier arbeitete an führender Stelle in der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft mit — war ihm ein besonderes Anliegen. Nachhaltig und erfolgreich setzte sich Gabriel Neumeier als Bürgermeister für Wasserburg als Schulstadt ein. Der Bau der Hauptschule am Klosterweg war ein markantes Ereignis während seiner Amtszeit, in der auch der Kindergarten an der Gartenstraße entstand und von der Stadt der Grund für die damals neue Staatliche Knabenrealschule bereitgestellt wurde. Nicht zu vergessen ist, daß mit dem Grunderwerb für das heutige Sport- und Freizeitzentrum in der Ära Neumeier begonnen wurde.[3]

Politische Ziele habe Neumeier in seinem Amt eher nicht verfolgt: das Wohl der Allgemeinheit stand immer im Vordergrund seiner Tätigkeit.[4]

Neumeier gehörte verschiedenen Gremien wie dem Kreistag oder auch dem Bayerischen Städtetag an.

Daten zur Amtszeit

Wahlergebnisse der Wasserburger Bürgermeisterwahlen

Öffentliche Ämter, Kommunale Funktionen und Mitgliedschaften in Verbänden, Vereinen und Organisationen[5]

  • SPD Mitglied ab 1919
  • ehrenamtlicher Sozialrichter am Sozialgericht München von 1954-1974
  • Mitglied der Arbeiterwohlfahrt ab 1921
  • Mitglied der Gewerkschaft für Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr ab 1929
  • Kreistagsmitglied Landkreis Wasserburg a. Inn ab 1956
  • Vorsitzender des Gewerblichen und Landwirtschaftlichen Schulverbands
  • Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins
  • Stellvertretender Vorsitzender der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft ab 1950
  • Vorsitzender der Volkshochschule
  • Vorstand und Verwaltungsrat der Kreis- und Stadtsparkasse ab 1958
  • Mitglied des Hauptausschusses/Finanzausschusses des Bayerischen Städtetags (Städteverband) ab 1952
  • Mitglied des TSV 1880 Wasserburg ab 1951

Ehrungen

  • Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, 1970[6]

Neumeier setzte sich intensiv für den Bau von Schulen und Kindergärten in Wasserburg ein. Außerdem war er federführend an der Grundstückserwerbung für das neue Kreiskrankenhaus beteiligt, dessen Errichtung (eingeweiht 1964) der Bürgermeister damit maßgeblich anschob. V.a. in der Nachkriegszeit plante er den, für die Entwicklung der Stadt wichtigen Wohnungsbau und schuf Wohnraum für die gewachsene Bevölkerung Wasserburgs.

Weitere Ehrungen/Ehrenmitgliedschaften

Auflistung von gemeindlichen Projekten und Aufgaben der Amtszeit des 1. Bürgermeisters Gabriel Neumeier

1948 bis 1960[7]

  • Wohnungsbau Burgerfeld
  • Erneuerung Kernhausfassade
  • (Teil-)Grunderwerb für Kreiskrankenhausbau
  • Berufsschulbau
  • Schlachthausumbau
  • Erneuerung Turnhallenbau am Gries
  • Neubau eines zweiten Wasserhochbehälters
  • Ausbau und Verbesserung der Straßenbeleuchtung
  • Förderung des Gremdenverkehrs

1960 bis 1972

  • Wohnungsbau mit Bau von ca. 2.000 Wohnungen bis August 1970 (Förderung und Mitwirkung als Bürgermeister und Stellvertretender Vorsitzender der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft)[8]
  • Einwerbung von Fördergeldern (Bundesbauort Wasserburg)
  • Industrieansiedlung mit ca. 1.000 Arbeitsplätzen
  • Erneuerung der Kanalisation

Bibliografie/Veröffentlichungen von Gabriel Neumeier

Empfohlene Zitierweise:
Matthias Haupt, Gabriel Neumeier, publiziert am 13.02.2020 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Gabriel_Neumeier (17.05.2024)
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  1. StadtA Wasserburg a. Inn, III1449.
  2. Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung, 12 (16.1.1960) in: StadtA Wasserburg a. Inn, III1449.
  3. Kirmayer, Nachkriegsentwicklung.
  4. Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung, 10 (14.1.1960) in: StadtA Wasserburg a. Inn, III1449.
  5. StadtA Wasserburg a. Inn, III1449./ Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung (3.8.1970) in: StadtA Wasserburg a. Inn, III1449
  6. Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung (3.8.1970) in: StadtA Wasserburg a. Inn, III1449.
  7. Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung, 12 (16.1.1960) in: StadtA Wasserburg a. Inn, III1449.
  8. Zeitungsausschnitt Wasserburger Zeitung (3.8.1970) in: StadtA Wasserburg a. Inn, III1449.