Neues Mauthaus

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Gerald Dobler

Neues Mauthaus (auch Irlbeckhaus, Schmidzeile 2)

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Einführung

Inhalt

Geschichte / Baugeschichte

Das Haus diente ab 1497 als Sitz des herzoglichen Mautners, also des herzoglichen Zolleinnehmers. Ein Grund die Verlegung des Mauthauses von der Ecke zwischen Marktplatz und Bruckgasse, der Straße zur Innbrücke, könnte gewesen sein, dass man so auch die Güter, die über Flösse und Schiffe an der Innlände ankamen und über Land in Richtung Westen weiter transportiert wurden, leichter erfassen konnte.

KDB vermutet in Zusammenhang mit der Verlegung des Sitzes des Mautners 1497 die Neuerrichtung des Hauses.

1804 wurde das Haus an privat verkauft. Vor 1839 besaß es der Seilermeister Alois Heilingbrunner, ab 1839 der Lederermeister (Rotgerber) Anton Irlbeck Junior.

Renovierung 1871 (Inschrift unter Engelsbüste).

Liste der Zöllner / Mautner ab 1497 (nach Heiserer 1860, 294)

1506-1514 Lukas Lamprechtsheimer 1529 Georg Endorfer 1537-1542 Stephan Schröttel 1547-1551 Mathes Laitinger 1551 Hieronymus Laglberger 1556-1563 Karl Köck 1573-1588 Jakob Heller 1591 Wolf Schwarzdorfer 1600 Hanns Aindorfer 1633 N. Villenbacher 1636-1644 Johann Mayer 1644 Thomas Woltenberg 1683 Ludwig Gregor Haberschnell 1737-1741 Korbinian Riedel 1746-1760 Joseph Ignaz Borini 1761-1765 Joseph Augustin 1766-1778 Ludwig Bernhard Hupfauf 1780-1787 Franz Joseph von Beyrer 1788-1799 Vinzenz Pallhausen

Baubeschreibung

Das Haus mit der alten Hausnummer 93 befindet sich an der nordwestlichen Ecke des Marktplatzes, des heutigen Marienplatzes, zwischen dem unteren Ende der Schmidzeile, der einzigen alten Zufahrt zur Stadt über die Burg von Westen her und der Schustergasse, der Verbindung zur Stadtpfarrkirche St. Jakob. Das Haus ist viergeschossig mit Vorschussmauer. An der Südostecke ist ein polygonaler Eckerker angebracht, der sich über einer Halbsäule erhebt, über welcher über einer stilisierten Wolke (Wolkenband) die Büste eines geflügelten Engels zwei Schilde in Tartschenform mit den Wappen Wasserburgs (Löwe) oder Pfalz? (KDB) und Bayerns (Rautenschild) in Relief vor sich hält. Die qualitätvolle Skulptur wurde von Hager dem Bildhauer Wolfgang Leb zugeschrieben (KDB 1902, 2118; so auch der Eintrag in der Denkmalliste). Darunter befindet sich der erneuerte Wahlspruch "So Gott mit uns, wer wird wider uns seyn. 1097 [verschrieben, wohl 1497]". Im Erdgeschoss sind gotische Gewölbe ohne Rippen erhalten (Erdgeschosslauben?).

Quellen

Literatur

KDB 1902, 2117f.

Dehio 2006, 1360.


Empfohlene Zitierweise:
Gerald Dobler, Neues Mauthaus, publiziert am 17.10.2019 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Neues_Mauthaus (08.05.2024)

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