Postgasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach 1875 auf Grund des in der ''Postgasse'' 2 zwischen 1875-1922 befindlichen Gebäudes – dem Postamt /der ''Postexpedition'' – kommunikativ geprägt. (Die Post war zuvor am ''Marienplatz'' 17/21 untergebracht). Auch als ''Hackergasse'' bezeichnet, (in den einschlägigen Plänen aber ohne Beleg) war die Straße zur ''Salzsenderzeile''/zum ''Marienplatz'' erst nach der Mitte des 19. Jahrhunderts durchgebrochen worden; Grundriss 1615, offener Durchgangsweg zur ''Niederlage – Niderleggassen'', 1578. 1681 Einrichtung eines Reitpostkurses München-Salzburg über Wasserburg (Taxische, kaiserliche Reichspost). Die erste fahrende Post zwischen München und Salzburg über Wasserburg verkehrte 1762. Ein Post-Expeditor (dieser arbeitete zu dieser Zeit weitgehend selbstständig) sammelte die Briefe ein – ihm verblieb im 18. Jahrhundert ein Drittel des Briefportos. 1808 übernahm das Königreich Bayern das bisher Taxis anvertraute Postwesen. Zum ersten Wasserburger Posthalter wurde Simon Hauner bestellt. In Bezug auf die Namenprägung der Gasse, ist es wohl kein Zufall, dass im ausgehenden 18. Jahrhundert der Wasserburger Posthalter Hauner – neben einer weiteren Posthalterei am ''Marienplatz'' – bereits in der ''Postgasse'' (Haus ''Salzsenderzeile'' 2) ansässig war und auch die Wasserburger Stadtboten in dieser Gasse nachzuweisen sind. Der letzte private Wasserburger Poststallhalter war Joseph Stechl (Brauerei in der ''Fletzingergasse''); ab 1924 übernahm die Wasserburger Post die Zustellung mit eigenen Postkraftwagen. Ein Jahr zuvor, zog sie in den am ''Bahnhofsplatz'' neu errichteten Zweckbau um – das Postamt in der ''Postgasse'' hatte schon viele Jahre nicht mehr den Anforderungen entsprochen.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Haupt, Straßennamen|Haupt, Straßennamen]], 61.</ref>
 
Nach 1875 auf Grund des in der ''Postgasse'' 2 zwischen 1875-1922 befindlichen Gebäudes – dem Postamt /der ''Postexpedition'' – kommunikativ geprägt. (Die Post war zuvor am ''Marienplatz'' 17/21 untergebracht). Auch als ''Hackergasse'' bezeichnet, (in den einschlägigen Plänen aber ohne Beleg) war die Straße zur ''Salzsenderzeile''/zum ''Marienplatz'' erst nach der Mitte des 19. Jahrhunderts durchgebrochen worden; Grundriss 1615, offener Durchgangsweg zur ''Niederlage – Niderleggassen'', 1578. 1681 Einrichtung eines Reitpostkurses München-Salzburg über Wasserburg (Taxische, kaiserliche Reichspost). Die erste fahrende Post zwischen München und Salzburg über Wasserburg verkehrte 1762. Ein Post-Expeditor (dieser arbeitete zu dieser Zeit weitgehend selbstständig) sammelte die Briefe ein – ihm verblieb im 18. Jahrhundert ein Drittel des Briefportos. 1808 übernahm das Königreich Bayern das bisher Taxis anvertraute Postwesen. Zum ersten Wasserburger Posthalter wurde Simon Hauner bestellt. In Bezug auf die Namenprägung der Gasse, ist es wohl kein Zufall, dass im ausgehenden 18. Jahrhundert der Wasserburger Posthalter Hauner – neben einer weiteren Posthalterei am ''Marienplatz'' – bereits in der ''Postgasse'' (Haus ''Salzsenderzeile'' 2) ansässig war und auch die Wasserburger Stadtboten in dieser Gasse nachzuweisen sind. Der letzte private Wasserburger Poststallhalter war Joseph Stechl (Brauerei in der ''Fletzingergasse''); ab 1924 übernahm die Wasserburger Post die Zustellung mit eigenen Postkraftwagen. Ein Jahr zuvor, zog sie in den am ''Bahnhofsplatz'' neu errichteten Zweckbau um – das Postamt in der ''Postgasse'' hatte schon viele Jahre nicht mehr den Anforderungen entsprochen.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Haupt, Straßennamen|Haupt, Straßennamen]], 61.</ref>

Aktuelle Version vom 9. Juli 2019, 11:54 Uhr

Autor: Matthias Haupt
Postgasse Straßennamen

Postgasse in Richtung Rathaus/Frauenkirche, 2016.

Nach 1875 auf Grund des in der Postgasse 2 zwischen 1875-1922 befindlichen Gebäudes – dem Postamt /der Postexpedition – kommunikativ geprägt. (Die Post war zuvor am Marienplatz 17/21 untergebracht). Auch als Hackergasse bezeichnet, (in den einschlägigen Plänen aber ohne Beleg) war die Straße zur Salzsenderzeile/zum Marienplatz erst nach der Mitte des 19. Jahrhunderts durchgebrochen worden; Grundriss 1615, offener Durchgangsweg zur Niederlage – Niderleggassen, 1578. 1681 Einrichtung eines Reitpostkurses München-Salzburg über Wasserburg (Taxische, kaiserliche Reichspost). Die erste fahrende Post zwischen München und Salzburg über Wasserburg verkehrte 1762. Ein Post-Expeditor (dieser arbeitete zu dieser Zeit weitgehend selbstständig) sammelte die Briefe ein – ihm verblieb im 18. Jahrhundert ein Drittel des Briefportos. 1808 übernahm das Königreich Bayern das bisher Taxis anvertraute Postwesen. Zum ersten Wasserburger Posthalter wurde Simon Hauner bestellt. In Bezug auf die Namenprägung der Gasse, ist es wohl kein Zufall, dass im ausgehenden 18. Jahrhundert der Wasserburger Posthalter Hauner – neben einer weiteren Posthalterei am Marienplatz – bereits in der Postgasse (Haus Salzsenderzeile 2) ansässig war und auch die Wasserburger Stadtboten in dieser Gasse nachzuweisen sind. Der letzte private Wasserburger Poststallhalter war Joseph Stechl (Brauerei in der Fletzingergasse); ab 1924 übernahm die Wasserburger Post die Zustellung mit eigenen Postkraftwagen. Ein Jahr zuvor, zog sie in den am Bahnhofsplatz neu errichteten Zweckbau um – das Postamt in der Postgasse hatte schon viele Jahre nicht mehr den Anforderungen entsprochen.[1]

Amtliche Festsetzung 1914 als Postgäßchen.[2]


Empfohlene Zitierweise:
Matthias Haupt, Postgasse, publiziert am 09.07.2019 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Postgasse (02.05.2024)


  1. Haupt, Straßennamen, 61.
  2. Beschluss des Stadtmagistrats vom 18.5.1914, StadtA Wasserburg a. Inn, II3045, 85.