Wassernutzung Wuhr

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Matthias Haupt

Identifikation historischer Nutzbauten an den Gewässern Mühlbach und Wuhrbach im Stadtgebiet Wasserburg - Grundzüge ihrer Entwicklung

Einführung
Nachdem der Verfasser durch einzelne Archivanfragen und seit seiner Mitarbeit am Kommunalen Denkmalkonzept der Stadt immer wieder einmal mit den verschiedenen ehemaligen Mühlgebäuden am Mühlbach der Wuhr in Berührung kam, hierzu jedoch keine, die ehemaligen Handwerks- und Gewerbebetriebe vollständig beschreibende Abhandlung vorliegt, entstand eine Idee: Die alten Gebäude am Bach - oder soweit historische Gebäude nicht mehr vorhanden sind, die Orte, wo diese einstmals standen - und ihre ehemaligen Nutzungen, die mit dem Wasser verbunden waren, sollten bei einer historischen Wanderung am Tag des offenen Denkmals® 2022 vorgestellt und in Erinnerung gerufen werden. Mit Beginn der vorbereitenden Auswertungsarbeiten reifte der Entschluss, die Ergebnisse zum Veranstaltungstag im Historischen Lexikon Wasserburg zugänglich zu machen.
Die Herausforderung der nachfolgend publizierten Arbeit war, die verschiedenen historischen Gewerbe, von denen heute - bis auf zwei Verstromungsnutzungen - keines mehr existiert, und die sich in einem seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stark veränderten, teilweise auch überformten Stadtgebiet verstecken, nicht nur herauszustellen, sondern auch ihrer Entwicklung nachzugehen. Der Titel der Abhandlung - Identifikation historischer Nutzbauten an den Gewässern Mühlbach und Wuhrbach im Stadtgebiet Wasserburg - Grundzüge ihrer Entwicklung - weist auf die Ausrichtung der Arbeit hin: Die Studie erschließt die Gebäude und ihre Nutzungen systematisch und in den Grundzügen. Doch sie kann in diesem gesteckten Rahmen nicht leisten, den zumindest teilweise auch für die Zeit vor 1800 noch weitergehend vorhandenen Quellen auswertend nachzuspüren. Was von dieser Miszelle ebenso nicht erwartet werden kann, ist eine befriedigende technikgeschichtliche Abhandlung. Weiterhin beschränkt sich die Erörterung auf das Stadtgebiet Wasserburg - die mit der Stadtgeschichte gleichwohl zusammenhängenden Bachmehringer Mühlen (Obermühle/Mittermühle/Untermühle/Hammerschmiede) werden hier nicht besprochen.

Inhaltsverzeichnis

Topographie: Der Mühlbach und Wuhrbach von der Gemeindegrenze bis zu ihren Mündungen in den Inn

[1]

Ausschnitt aus dem Grundrissplan von 1615.
Ausschnitt aus dem Vermessungsplan von 1813.
Ausschnitt aus dem Vermessungsplan von 1854.
Lageplan Wasserkraftanlage Wildgruber, 1921: Die Einzeichnung erfolgte im älteren Katasterplan, Mitte 19. Jh., welcher verdeutlicht, dass auch in den Jahren vor 1920/21 der Wehrbereich der oberen Wuhr mit Ableitung des oberen Mühlkanals (bediente Schleifmühle und Wildgrubermühle) an der Stelle des 1921 projektierten Stauwehrs für eine neue Wasserkraftanlage lag.

Im nacheiszeitlichen Urstromtal der Ur-Prien vereinen sich Mühlbach und Schwarzmoosbach am nord-östlichen Rand der Ortschaft Bachmehring (Gemeinde Eiselfing) zum Mühlbach, während ein weiterer Bachlauf bzw. Oberflächenwasser von südlich der Dirnecker Straße (historischer Flurname hier: Grabenwiesen)[2] kommend (u.a. das Firmengelände Huber verrohrt unterlaufend) bei der Hammerschmiede 1 (Gemeinde Eiselfing) - nun bereits Stadtgebiet Wasserburg - mit dem Mühlbach zusammentrifft. Nördlich (historischer Flurname: Hammerleite)[3] heißt der Bach heute bis zum Beginn des Staubereichs (errichtet 1920/21-1924/25 im Bereich eines Vorgängerwehres) Mühlbach und ab dort Wuhrbach. Der östliche Abfluss im Anschluss an das Stauwerk wird weiterhin als Wuhrbach bezeichnet, der westliche Abfluss vom heutigen Staubereich als Mühlbach oder oberer Mühlkanal (heute: Rohrleitung zum Kraftwerk). Neben zwei Wehren im Stadtbereich Wasserburg sind der Bach bzw. zwei seiner Zweige heute circa zur Hälfte der gesamten Bachstrecke unterirdisch kanalisiert, verrohrt oder überbaut. Die zweite Ableitung vom Wuhrbach oberhalb des Steinmühlwegs 3 (Stauwehranlage Schredl der Bruckmühle und hier etwas oberhalb wieder mündend - der ehemalige obere Mühlkanal) wird wieder Mühlbach genannt. Dieser verläuft im Grundstücksbereich des Steinmühlwegs 3 an der Straße Steinmühlweg noch als offenes Gerinne entlang, ist im Anschluss jedoch großteils überbaut/kanalisiert oder verrohrt bis zum Kapuzinerweg.

Vom Wehr der Bruckmühle unterhalb der ehemaligen Stein-oder Wildgrubermühle fließen Mühlbach (westlich) und Wuhrbach (östlich) parallel in Richtung der Rosenheimer Straße. Der Wuhrbach verläuft ab der Rosenheimer Straße kanalisiert (und mit Geh- und Radweg verschlossen/überbaut seit 1980), macht hier eine deutliche Nord-Ost-Biegung und mündet westlich der Rosenheimer Straße 2, kurz oberhalb der Innbrücke, in den Inn. Der Mühlbach verläuft ab dem Abzweig vom Wuhrbach entlang des Steinmühlwegs und ist dort sowie im Bereich des Kapuzinerwegs teilweise noch als freies Gerinne sichtbar, bevor er mit der Bruckmühle die Wehrinhaberin erreicht und nördlich davon kanalisiert/verrohrt in den Inn mündet.

Die differenzierte Bezeichnung bzw. Unterscheidung zwischen Wuhrbach und Mühlbach ist für den Verlauf im Stadtgebiet Wasserburg im Sprachgebrauch nicht immer gegeben. Die Bezeichnung Wuhrbach wird heute häufig auch auf den Verlauf des Mühlbachs übertragen. Das mag an solchen, den Wuhrbach begleitenden, weiteren geografischen Namen (Wuhrtal, Straßennamen Wuhrweg und Am Wuhrbach) liegen, die zugunsten der Wuhrbezeichnung beitragen. Im BayernAtlas fehlt die Ausweisung des Mühlbachs für das Stadtgebiet Wasserburg gänzlich. Außerdem ist die historische Funktion des Mühlbachs - im Stadtgebiet Wasserburg der Mühlkanal, welcher den Mühlen zugeführt wurde - verloren gegangen. Die Bezeichnungsgeschichte fällt im Vergleich zu heute jedoch zugunsten der 'Mühlbachbezeichnung' aus: Vor dem Bau des Wuhrstauwerkes Wildgruber (ab 1920) fehlt in der Regel die Bezeichnung Wuhrbach. So weisen ältere Planwerke (Grundriss 1615/Vermessungsplan 1813/1854) die Bezeichnung Mühlbach für beide Bachläufe aus - für den die Mühlen antreibenden Mühlkanal einerseits und für das heute als Wuhrbach bezeichnete Gewässer andererseits. Dass die Gewässerbezeichnung Mühlbach älter sein dürfte als die Bezeichnung Wuhrbach, lässt sich auch funktional erklären: Der Begriff Wuhr bedeutet Wehr. Es ist anzunehmen, dass zwei Bachsperren im heutigen Stadtgebiet Wasserburg - also wasserbauliche Eingriffe am durch das Wuhrtal fließenden ursprünglichen Mühlbach -, die dazu dienten den Wasserstand zu regulieren (Wasser stauen/Wasser ablassen/Wasser in Mühlkanäle ableiten), seit mindestens 1480 (veränderlich) vorhanden waren und mit den Wehrbauten auch die Bezeichnung des Wuhrbachs verknüpft ist.[4]

Situation vor 1920: Die Stauwehranlagen des Wuhrbachs und somit die Staubereiche haben sich mit dem Stauwerkbau Wildgruber (ab 1920/21-1924/25) verändert. Der Stauweiherbereich oberhalb der ehemaligen Stein- und Walkmühle hat sich im Vergleich zu Katasterplänen des 19. Jahrhunderts deutlich verkleinert. Die Ableitungen eines ehemals großteils offen verlaufenden oberen Mühlkanals (und weiterer kleinerer Ableitungen und Mühlzuläufe) vom Vorgängerwehr im oberen Wuhrtal (vor 1920/21) über die Schleifmühle bis zur Wildgrubermühle sowie der Abzweig des Mühlkanals vom Wehr der Bruckmühle bis zur Mündung bei der Kleinmühle in den Inn waren schon vor 1920 vorhanden und zum Betrieb der nachfolgend einzeln beschriebenen Mühlen und Gewerbe essentiell.

Weitere historische Bezeichnungen für den Wuhrbach bzw. den Mühlbach bzw. die Mühlkanalableitungen waren:
Bachmehringer Bach in der Regel für den Bachlauf im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Bachmehring (heute Eiselfing) bis zur Hammerschmiede/Gemeindegrenze, bisweilen jedoch auch auf das Stadtgebiet übertragen[5]
Fehlbach (z.B. 1808) als Bezeichnung für den Teilungsverlauf unterhalb der Hammerschmiede/Hammerleite[6]

Bewertung des Stadtbereichs im Kommunalen Denkmalkonzept

Mühlbach: Das Kommunale Denkmalkonzept bezeichnet den Mühlbach (entsprechend dem begrenzten Betrachtungsraum) im Bereich des Kapuzinerwegs als Historisches Gewässer, da dieser teilweise sichtbar in einem engen Gerinne von der Ableitung des Wuhrbachs bis zum Inn verläuft und im Kontext zum Bach auch noch einzelne Gebäude bestehen.[7]

Wuhrbach: Die Geschäftsbauten entlang des kanalisierten Wuhrbachs im Bereich der Rosenheimer Straße stellen laut Kommunalem Denkmalkonzept eine starke Überformung dieses Stadtbereichs dar.[8]

Bewertung: Die in der Achatz-Vorstadt ehemals ansässige kleinteilige Struktur aus Handwerkerhäuschen, Mühlenstandorten und kanalisiertem Mühlbach ist angesichts der flächenhaften Gebäude (Penny-Markt, Getränkemarkt, Geschäftshaus, Parkhaus) kaum mehr nachvollziehbar. Allein der kanalisierte Bach und einige zum Teil denkmalgeschützte Bauten erinnern an die ehemalige historische Struktur.[9] Die historischen Gewässer Mühlbach und Wuhrbach sind gemäß Kommunalem Denkmalkonzept dennoch als Elemente der historisch-städtebaulichen Grundstruktur im Stadt-Quartier südliche Innvorstadt klassifiziert. Bei zukünftigen baulichen Entwicklungen (Neubau/Sanierung/Umstrukturierung) sollten die unterschiedlichen und historisch gewachsenen Charakteristika und Prägungen erhalten und berücksichtigt werden. Insbesondere sollte der Mühlbach als historisches Kulturlandschaftselement und als offenes Gerinne eine Stärkung erfahren. Hier wäre auch eine Aufwertung der Freiraumqualitäten anzustreben.[10]

Die sich aktuell für den Steinmühlweg 1 abzeichnenden baulichen Entwicklungen widersprechen diesen Feststellungen des Kommunalen Denkmalkonzeptes.

Bach- und Wasserkraftnutzung in der Geschichte

Konstruktionszeichnung von drei oberschlächtigen Wasserrädern einer Mahlmühle und wie das waser drauf gefiert wird, 1610.

Bis in das Jahr 1405 lässt sich das Mühlwesen Wasserburgs anhand des städtischen Archivguts zurückverfolgen. Die überlieferten Urkunden des Spätmittelalters geben hauptsächlich Auskünfte zu besitz- und lehensrechtlichen Angelegenheiten der Mühlen. Im Jahr 1463 erteilte Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut (* 23. Februar 1417, † 18. Januar 1479) dem Heilig-Geist-Spital die Erlaubnis auf dem Gries einen Mühlschlag zu errichten. Ebenfalls Lehen des Herzogs waren die Obermühle und Untermühle in Bachmehring.[11]. Die Lehensgüter waren seit dem 15. Jahrhundert beim Spital oder bei der Stadt. In Folge der Vergabe der Nutzungsrechte an die Grunduntertanen bezogen die Lehensträger Geld- und Naturalabgaben (Gilten) aus dem Mühlbetrieb. Vor allem Mehl wurde regelmäßig zur Verpflegung der Pfründner des Spitals benötigt. Auch drei Schiffsmühlen am Inn gehörten dem Spital. Die Wechsel der Lehensträgerschaft zwischen Stadt und Spital sind noch nicht weitergehend erforscht, jedenfalls wurde die Obermühle ab 1736 regelmäßig als Stadteigentum geführt, ab 1803 das ehemalige Lehensgut in der Regel zu Eigentum überlassen. Der bauliche Unterhalt der Mühlen lag ebenso beim Spital oder bei der Stadt. Vor der Innbrücke - so wurde der gesamte Betrachtungsraum dieser Abhandlung früher bezeichnet - befanden sich die Stein-, Walch- und Schleifmühlen, welche durch die Wasserkraft des Mühlbachs und dessen Abzweigen (Mühlkanälen) angetrieben wurden. Vermutlich im Umfeld des bei der Schleifmühle gelegenen sogenannten Schleifangers sollte im Jahr 1610 eine weitere Mühle - eine Mahlmühle - errichtet werden. In der hierzu überlieferten Archivakte befinden sich einige schöne Konstruktionszeichnungen und Baupläne sowie ein Baukostenanschlag zum Bau dieser Mühle.[12]

Voraussetzung für den Mühlbetrieb waren die dem Wuhrbach den Namen gebenden Wehre am Mühlbach - mindestens eine Bachsperre, die dazu diente, den Wasserstand zu regulieren (Wasser zu stauen/Wasser abzulassen) war bereits 1480 vorhanden und geht wohl noch viel weiter in die Vergangenheit zurück (am Wuhr der Reitter-Benefiziumstiftung).[13] Die zwei Wehre im Wuhrtal waren auch die Voraussetzung dafür, künstliche Wassergräben abzuzweigen, die heute als Mühlbach bezeichnet werden. Die Mühlkanäle dienten dem Betrieb mehrerer hintereinander liegender Mühlen oder das Wasser nutzender Gewerbe. Die Steuerung der Wasserdurchläufe und die zwei wichtigsten Abzweige der Wuhr oberhalb der Schleifmühle sowie unterhalb der Wildgrubermühle dienten auch der Unabhängigkeit der Betriebe (z.B. der Bruckmühle) von oberhalb liegenden Bauten (z.B. der Wildgrubermühle).

Im Folgenden werden alle Gebäude/Gewerbe unterhalb der Bachmehringer Hammerschmiede, die das Wasser, die Wasserkraft oder den Bachlauf (z.B. zum Entsorgen von Abwasser) genutzt haben, ausgehend von den ersten Vermessungsplänen (Uraufnahmen) des 19. Jahrhunderts erschlossen sowie Nutzungsnachweise im Archivgut zugeordnet.

Die größeren am Mühlbach gelegenen Mühlen, deren archivalische Nachweise bis in das Spätmittelalter zurückreichen, waren noch 1796 sämtlich im Stadteigentum:[14]
Diese waren

Diesen Mühlen ist gemein, dass sie Anfang des 19. Jahrhunderts allesamt in privates Eigentum übergingen.

Eine weitere Zäsur für sämtliche Betriebe war die Industrialisierung. Im Prinzip waren es nur zwei Betriebe - beides Getreidemühlen -, welche ihre althergebrachten Mühlen in diese moderne Zeit überführt und zu Kunstmühlen umgebaut haben:

Diese stehen für einen Wandel der Wasserkraftnutzung am Mühlbach. Beide Mühlen ersetzten um 1900 ihre alten, direkt vom Wasser angetriebenen Mühlräder durch moderne Turbinen zum Antrieb sowie die alten Mahlgänge mit Mühlsteinen durch moderne Walzenstühle. Betriebe, die diese Entwicklung nicht nahmen, verschwanden. Bis heute überdauert haben schließlich nur zwei Verstromungsnutzungen der Wasserkraft:

Die einzelnen historischen Gewerbe bachabwärts

Am Mühlbach (Mühlbachkanäle)

Grundstücksbereich Wuhrweg 18/20 (Mühlbach) bzw. östlich der heute bestehenden Wohnhäuser, Stadt Wasserburg a. Inn (Alte Hausnummer 310)

Schleif Mühl und Weisgerber Walch, 1808.
Frühere Bezeichnungen

Schleifmihl vor der Ihnpruckhen (1710)[15]
Underthail der Schleifmihl (Weisgärber) (1710)[16]
Schleif Mühl und Weisgerber Walch/Glassur Mühle (1808)[17]
Unterreiner (Unterauer) Georg. Schleifer(1796-1824)[18]
310 Wildgruber Martin, darauf folgend 310 Furtner Georg sowie Abteilung 310a (1856)[19]
310 Furtner Georg sowie Teilbesitz 310 1/3 noch bei Wildgruber Martin (1897)[20]

Lage

Klassifikation des Gebäudes

Schleifmühle
Weißgerberwalk
Glasurmühle

Art der Gewässernutzung

Antrieb der Mühlen (z.B. des Stockgetriebes der Schleifmühle) durch Wasserkraft

Nutzungshistorie/Beschreibung
Plan über die vom Unterrainer Schleifer neuzuerbauende Schleifmühle, 1824.

Die Schleifmühle war die nächstfolgende Mühle unterhalb der Bachmehringer Mühlen (Obermühle/Mittermühle/Untermühle/Hammerschmiede). Angetrieben wurde diese vom sogenannten oberen Mühlkanal, der bei einem Vorgängerwehr im Bereich des heutigen Wuhrstauwerkes abzweigte.[21] Zwei urkundliche Erwähnungen der Schleifmühle legen nahe, dass dieses Gewerbe hier am Mühlbach mindestens bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Die Vormünder von Andree und Ursula Lel verkauften deren Schleifmühle vor der Innbrücke am 22. August 1560 an Hanns Wolfganng. Nur kurze Zeit später - im November desselben Jahres - wurde die Schleifmühle vor der Innbrücke an die Stadt Wasserburg übertragen.[22] Als Leibgeding ist die Schleifmühle fortan in den Kammerrechnungen nachzuverfolgen. Der Mühlbetrieb bestand gemäß einer Planzeichnung des Jahres 1808 aus drei Gebäuden: Der obere Teil war die Schleif Mühl, der untere Teil die Weisgerber Walch sowie an einem weiteren, kleineren nördlichen Bachabzweig angesiedelt, eine kleinere Glasurmühle (Keramikproduktion), die jedoch weiterhin nicht belegbar ist.[23] Diese auf dem Plan festgehaltene Situation wurde oder war bereits 1809 wieder verändert, indem der Schleifmühlbau östlich vom Wohnhaus des Schleifers aus diesem herausgelöst und auf Stadtgrund verlegt wurde. Entstehungsgrund des bezeichneten Planes ist jedoch nicht die Schleifmühle gewesen, sondern Anlass war ein Bauvorhaben einer weiteren Steinmühle des Steinmühlers am Fuß bzw. nördlich des Leprosenhaus-Bucklangers an der Wuhr - auch Achatiusberg[24] genannt. Diese Planung wäre heute im Stadtbereich Wuhrbach 8 anzusiedeln. Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte eine Wert-Schätzung der Schleifmühle - deren Name sich mit der Bezeichnung Schleifergraben auch auf den weiteren Verlauf des oberen Mühlbachkanals bis zur unterhalb liegenden Steinmühle übertragen hatte. Zur Bestimmung der Laudemialabgabe Anfang des 19. Jahrhunderts wurde anlässlich der Leibgedingverleihung der Schleifmühle an Georg Unterreiner auf eine ältere Verleihung der Schleifmühle an Joseph und Ursula Landman 1759 rekurriert.[25] Ursprünglich war die Schleifmühle - wie schon erwähnt - mit dem Wohnhaus des bürgerlichen Messerschmids und Schleifers Georg Unterrainer verbunden, wurde jedoch nach einem Wasserschaden 1807 im Jahr 1809 verlegt und somit vom Haus getrennt. Hierfür wurde dem Schleifer städtischer Grund am oberen Mühlkanal überlassen. 1823/1824 sollte nochmals ein Neubau der Schleifmühle auf dem benachbarten Grund des königlichen Rentamts erfolgen.[26] Um 1856 war die Schleifmühle (das Haus 310) in das Eigentum Martin Wildgrubers übergegangen, der seine Mühle unterhalb betrieb.[27] Die Schleifmühle wurde seitdem offensichtlich nicht oder nicht mehr lange weiterbetrieben, wohl aber waren die anzunehmenden Besitzrechte Wildgrubers am Bachlauf hier wohl auch entscheidend für den späteren Ausbau seiner unterhalb gelegenen Mühle zur Kunstmühle sowie den späteren Bau des Stau- und Wuhrwerkes.[28] Das ehemalige Schleifmühlgebäude wurde zwar noch im 19. Jahrhundert von Wildgruber wieder veräußert, jedoch fortan - das kann aus den Berufsbezeichnungen der Eigentümer geschlossen werden - nur noch zu Wohn- bzw. Werkstattzwecken genutzt. Die althergebrachte Bezeichnung beim Schleifer hielt sich im Sprachgebrauch der Wasserburger dennoch bis mindestens in die Nachkriegszeit.[29]

Das heutige Gebäude Wuhrweg 20 weist Freskenreste einer Marienkrönung und eines hl. Nepomuk, wohl aus dem 19. Jahrhundert, auf.

Am ehemaligen Schleifmühl(en)anger - eine weitere mit der historischen Nutzung verbundene, bis mindestens 1610[30] zurückreichende Grund- oder Flurbezeichnung - wurde ab 1943 eine Behelfsheim-Siedlung für Luftkriegsbetroffene durch das Deutsche Wohnungshilfswerk geplant (dies wäre heute in etwa der Stadtbereich Wuhrweg 1a-11).[31]

Galerie: hist. Ansichten, Pläne, Dokumente

Steinmühlweg 3, 10/12, 14 (Mühlbach), Stadt Wasserburg a. Inn (Alte Hausnummern 314/313 (312))

Ausschnitt aus dem Grundsteuerkatatasterplan mit farbiger Kennzeichnung (Einzeichnung) des Wildgruber'schen Eigentum (Steinmühlbesitz) sowie unmittelbar unterhalb folgender Walchmühle nebst Wehr und Nebengebäuden, nach 1851.
Frühere Bezeichnungen

Steinmühle (heute: Steinmühlweg 14/Alte Hausnummer 313)
und Walch (heute: Steinmühlweg 3/Alte Hausnummer 314) (1796)[32]
313 Thomaschütz, Müller
und 314 Schußer, Walker (1813)[33]
312/313 Wildgruber Mühler
sowie als letzter Betreiber der Walch - 314 Unterauer, Walker - auf diesen folgend Kobler Windmühlmacher (Umnutzung) (1856)[34]
Steinmüller-Anwesen 313 mit Drahlmühle [= Drahtmühle] und Sägmühle (1907)[35]
Wildgruber-Mühle: Steinmühler Wildgruber/Kunstmühle mit Mahlmühle, unterhalb liegender Sägmühle (1894/1928)[36]

Lage

Klassifikation der Gebäude

(Steinmühlweg 12, 14:)
Ehem. Steinmühle, ehem. Drahlmühle (Drahtmühle), ehem. Getreidemühle
seit 1894 Kunstmühle (Getreidemühle) (= ehem. Mühlenensemble, bestehend aus Getreide- und Sägemühle mit Nebengebäuden)
sowie
(Steinmühlweg 3, 10:)
unmittelbar unterhalb folgende ehem. Walch (Walkmühle samt Nebengebäuden)
sowie zur Bruckmühle gehörige Wehr- und Bachleitungsbauten

'Nur' der zur ehemaligen Walkmühle gehörende Stadl, das Gebäude Steinmühlweg 10, ist als Baudenkmal in der Denkmalliste eingetragen: Wohnhaus, zweigeschossiger Traufseitbau, wohl Mitte 19. Jh.; Bundwerkstadel, Mitte 19. Jh.[37] Die Gebäudezusammenhänge des ehem. 'Steinmühlensembles' sowie des ehem. 'Walkmühlensembles' werden in der Denkmalliste nicht benannt, desgleichen gilt derzeit für die hier gelegenen, in Verantwortung der Bruckmühle stehenden Wehr- und Bachleitungsbauten, die an dieser Stelle mindestens auf das 18. Jahrhundert zurückgehen.

Art der Gewässernutzung

Nutzung der Wasserkraft zum Mühlenantrieb
Wehrbau mit Ableitung des Mühlkanals zum Bruckmühlweg

Die Kunstmühle Wildgruber war seit 1920 auch mit dem Bau des oberhalb liegenden Stau- und Elektrizitätswerkes verknüpft. Der dort durch Wasserkraft erzeugte Strom sollte die schon zuvor bestehenden elektrischen Triebwerke der Mühle antreiben.

Nutzungshistorie/Beschreibung
Plan für Martin Wildgruber Steinmühler in Wasserburg, welcher seine Mahlmühle um 1 1/2 Stock erhöht, den Dachstuhl erneuert, und das ganze Mühlwerk neu einbaut, 1894.
Kunstmühle Wildgruber mit erneuerter Getreidemühle (links), unmittelbar anschließender Sägemühle (Holzbau) sowie anschließender/unterhalb gelegener ehem. Walkmühle (Bildvordergrund rechts), um 1912.
Schwimmbad im ehemaligen Staubereich des Wuhrbachs oberhalb der Wildgruber Steinmühle, um 1900.
Der Wildgruber'sche Mühlbesitz zum Zeitpunkt der Eigentumsübernahme durch Stadt und Sparkasse, 1928. Zwar sind die zeitgenössischen Bezifferungen der Gebäude dieser Fotografie im Überlieferungszusammenhang nicht erläutert/aufgelöst, können aber durch den Verfasser mit Hilfe der schriftlichen Auflistung des Besitzes im Erwerbsakt zugeordnet werden: (1) Wohnhaus mit Stall und Stadel, Stallung, (2) Mahlmühle mit Maschinenhaus und Hofraum, (3) Nebengebäude mit Werkraum, Schweinestall, (4) weiteres Wohnhaus mit Wiese und Stadel, (5) Stadel mit Werkstätte, Holzlegen und Schupfen.

1796 sind die am Mühlbach gelegenen und unmittelbar benachbarten Mühlbetriebe (samt ihrer jeweils zugehörigen Nebengebäude) unabhängig voneinander als Steinmühle (oberhalb) und als Walch (Walkmühle) (unterhalb) im Häuserverzeichnis eingetragen.[38]

Das gesamte 19. Jahrhundert hindurch, jedoch wohl auch schon in der Zeit davor, waren die zum Steinmühlbetrieb (Steinmühlweg 12, 14) sowie die zum Walkmühlbetrieb (Steinmühlweg 3, 10) gehörigen Gebäude durchwegs in unterschiedlicher Eigentümerhand.

Seit 1851 bis 1928 gehörten die ehemalige Stein- bzw. Drahlmühle (seit 1894 erneuerte Kunstmühle/Getreidemühle) und die an diese damals noch unmittelbar anschließende Sägemühle der Müllerfamilie Martin Wildgruber, während die direkt unterhalb liegende Walkmühle zwar zunächst noch weiterbetrieben, im Verlauf des 19. Jahrhunderts jedoch umgenutzt bzw. als Walch aufgelassen wurde. Im Jahr 1925 erwarb Martin Wildgruber das mit dieser ehemaligen Mühle noch in Verbindung stehende Wasserrecht, die zu dieser Zeit im Eigentum eines Tabakfabrikanten war.[39]

Im Mittelpunkt der Betrachtung steht im Folgenden das Herzstück des Mühlbetriebs Wildgruber (die Mühle Steinmühlweg 14): Zum Steinmülleranwesen (Hausnummer 313) gehörten gemäß einem Auszug aus dem Grundsteuerkataster vom 16. Januar 1907[40] u.a.:

  • Wohnhaus mit Stadl und Stallung, Zubauhäusl mit Schweinestall, Drahlmühle, Sägmühle
  • Stadl mit Zimmererwerkstätte, Remise
  • Badeanstalt auf der Bachwiese (Gebäude im Eigentum der Stadtgemeinde)
  • verschiedene Grundstücke und damit verbundene Rechte, u.a.: Grasgärtl, Hausgärtl, Baumgarten, Hopfengarten, Bachwiesen, Hausweg, Wuhrwiese mit Mühlbach Wasser, Holzlagerplatz, Dirneckerwiese, Hammerleiten, Viehtrieb neben dem Mühlbach, verschiedene (Acker-)Anger.

Im Fall der Bezeichnung der Drahlmühle muss es sich um eine im Grundsteuerkataster belassene ältere Bezeichnung der Mühle handeln, so wie diese vor 1894 gestaltet oder genutzt war: Denn die ehemalige Stein- oder spätere Drahlmühle wurde seit 1894 als Getreidemühle technisch modernisiert und ausgebaut. Fortan als Kunstmühle des Kleinunternehmers Martin Wildgruber bezeichnet, verfügte sie seitdem über ein modernes Walzwerk.[41] Nach der Baumaßnahme 1894 gehörten neben der Getreidemühle die damals im ursprünglichen Zustand belassene Sägmühle zum Betrieb - ein Holzgebäude -, welches vermutlich beim Hochwasser 1920 zerstört wurde.

Im Staubereich der Wuhr oberhalb des Wehres östlich der Walkmühle (zur Lage des Staubereichs vgl. den Ausschnitt aus dem Grundsteuerkatatasterplan) betrieb die Stadt im 19. Jahrhundert mehrfach veränderte und erneuerte Wuhrbäder: 1848 wurde auf Anregung des Magistrats oberhalb der Steinmühle erstmals ein offenes kaltes Bad errichtet.[42] Dieses wurde 1861 erneuert, war aber schon 1882 erneut baufällig geworden. Alle Bäder waren vom Bach durchflossen und befanden sich auf dem Grund des Besitzers der Steinmühle - Martin Wildgruber - der die jeweiligen Nutzungen gegen Entgelt gestattete:

Das Schwimmbad in der Wuhr ist ruinös und muss über kurz oder lang durch ein vollständig neues ersetzt werden. Schon eine gründliche Reparatur, die unabweisbar ist, kostet erhebliches und vermag die Anstalt nur auf kurze Zeit zu fristen. Für jeden Fall bedarf es jährlich beträchtlicher Unterhaltungskosten. Man wird daher das Wuhrbad vollständig aufgeben und oberhalb der Steinmühle ein Schwimmbadebassin in 2 Abteilungen graben, nachdem der dortige Besitzer annehmbare Bedingungen stellt.[43]

Im Jahr 1920 war Martin Wildgruber gerade in Begriff die Wuhr oberhalb der ehemaligen Schleifmühle zur Elektrizitätsgewinnung für seinen Mühlenbetrieb auszubauen (vgl. hierzu ausführlicher das Kapitel zum Stau- und Kraftwerk), als ihn eine Hochwasser-Katastrophe im September schwer schädigte:

Es regnete jeglichen Tag seit Wochen, heute besonders arg. Der Innpegel zeigte allerdings erst 3,50 m an. Aber die Wuhr! Mit unheimlicher Schnelle begann und vollendete sie ein nie geschautes Vernichtungswerk. Dort, wo schon vor kurzem die zum Ausweichen gezwungenen Wasser sich ein tiefes Rinnsal von der oberen zur unteren Wuhr gegraben, fand der Wasserschwall auch diesmal den schwächsten Punkt und riß, Bäume entwurzelnd, ein Loch, das wohl die Vorstellungskraft der meisten beschämt. Der Schaden, der dem Mühlbesitzer Wildgruber [...] entstand, geht in die Hunderttausende. Die entwaldeten Hänge der Wuhr machte den Feuchtigkeitsüberschuß lebendig; an zahlreichen Stellen rutschte die Oberdecke ab. Gleiches zeigte sich übrigens auch an zahlreichen anderen Hängen. So am Kellerberg, in der Ponschabau, am Weg zur Landschaft usw. Dadurch, daß die Wuhrwasser ihren Weg durch die untere Wuhr nahmen, blieb der obere Bach [damit war der obere Mühlkanal gemeint] ohne Wasser, was vielleicht anderes Übel verhütete, aber der untere Wasserlauf [damit war die Wuhr gemeint] richtete schlimme Verheerungen an, vermurte Wiesen und selbst einige über dem sonstigen Wasserspiegel liegende Gärten, riß den Mühlsteg ab und drang auf der Straße bis zur Lederfabrik Mirring (ehemals La[c]kenbauer). Auch den oberhalb des Wuhrweihers gelegenen Mühlen und Werkstätten setzte das wilde Wasser bös zu. Unsere Feuerwehr wurde spät abends dorthin zur Sicherung der Holzvorräte berufen.[44]

In Folge dieses Ereignisses erklärte der Stadtrat sich damit einverstanden, daß das Bett des Wuhrbaches durch Gründung einer Wildbachverbauungsgenossenschaft, zu der sämtliche Beteiligte im Sinne des Wassergesetzes herangezogen werden müssen, wieder instand gesetzt wird. Weiterhin befürwortete die Stadt die Fortsetzung bzw. die Wiederaufnahme des Wildgruber'schen Projektes zum Ausbau eines Stauwehres.[45]

Es dauerte allerdings bis 1924, dass diese Bautätigkeit im Wuhrtal nennenswert voran kam:

Kunstmühlbesitzer Mart. Wildgruber hat nun den Bau eines eigenen Elektrizitätswerkes neuerdings aufgenommen. Das Wasserschloß in Form einer stumpfen kleine Pyramide beim ehemaligen Schleiferhäusl steht bereits und unterhalb im Talgrund erwächst rasch das Turbinenhaus [Am Wuhrbach 6] einer Francisturbine[46]. Die von Ingenieur Max Rothmaier erbaute Wuhrkraftanlage bringt eine wesentliche Besserung des jetzt ziemlich wüsten Landschaftsbildes durch Errichtung einer Stauanlage mit einem neuen Stauweiher, der Aussicht auf ein künftiges Bad gibt.[47]

Das Hauptwerk - das Stauwehr - wurde im Juni 1924 fertig gestellt.[48]

Überrest Wehr- und Bachabzweig oberhalb der ehemaligen Walchmühle und unterhalb der ehemaligen Wildgrubermühle, Juli 2022.

Der erlittene Hochwasserschaden und die hohen Investitions- und Finanzierungskosten des neuen Stauwehr- und Kraftwerkbaus einerseits sowie die im Gefolge der Wirtschaftskrisen seit der Mitte der 1920er Jahre stehenden Belastungen andererseits, führten zu einer Überschuldung des Betriebs. Kunstmühlbesitzer Martin Wildgruber, der bereits 1924/1925 sogenannte Notkredite beziehen musste, war und wurde schließlich gezwungen, sämtlichen Besitz zu veräußern: Im August 1928 erwarb die Stadtgemeinde, die zuvor noch die Abnahme von Strom aus dem privaten Elektrizitätswerk Wildgrubers abgelehnt und somit dessen wirtschaftliche Situation verschärft hatte:

  • das Elektrizitätswerk einschließlich der dazugehörigen Grundstücke
  • Wuhrhänge und Grundstücke an der Bachniederung
  • und den Wuhrweiher.

Die weiterhin von Stadt, Leprosenhausstiftung und Sparkasse erworbenen Gebäude der ehemaligen Kunstmühle Wildgruber waren:

  • Wohnhaus mit Stall und Stadel, Stallung
  • Nebengebäude mit Werkraum, Schweinestall
  • Mahlmühle mit Maschinenhaus und Hofraum
  • Stadel mit Werkstätte, Holzlegen und Schupfen
  • Gärten

sowie ein weiteres

  • Wohnhaus mit
  • Wiese und Stadel.

Der Notzeit entsprechend sollten in der ehemaligen Wildgruber'schen Mühle zunächst Behelfswohnungen für plötzlich obdachlos Gewordene, bedürftige Mieter und Fürsorgeempfänger geschaffen werden; mit Beginn der nationalsozialistischen Zeit – ein Arbeitsdienstlager.[49]

Seit der zunächst tatsächlich erfolgten Wohnraumnutzung der ehemaligen Steinmühle ab den 1930er Jahren sowie ab 1931 erfolgter Teilveräußerungen des Wildgruber-Besitzes durch die Stadt, vor allem aber in Folge des Erwerbs und der Umnutzung der Mühlgebäude durch die Brennerei Sigl ab 1939 wurde das Erscheinungsbild des ehemaligen Mühlbetriebs stark verändert. Der alte Betrieb Sigl zog in die ehemalige Mühle ein, durch den 1960/61 errichteten neuen Betrieb wurde das nord-westlich der ehemaligen Mühle gelegene Areal überformt. (Vgl. hierzu das Firmenporträt in der Galerie).[50] In den 1990er Jahren erfolgte im Umgriff südlich und westlich der ehemaligen Wildgrubermühle - diese einbeziehend bzw. direkt an diese anschließend - das Eigentumswohnungsbauprojekt Wohnnatur Steinmühlweg durch die TBS Gesellschaft für Wohn- und Gewerbebau mbH Schloßberg.[51]

Bei einem Schulprojekt der Hauptschule Wasserburg in den Jahren 1995-1997 wurde ein etwa sieben Zentner schwerer Mühlstein aus dem Bachbett hinter dem Wehr (beim Steinmühlweg 3) geborgen und aus dem Bach gezogen.[52]

Heute erinnern vor allem die Gebäude Steinmühlweg 3 und 14 sowie die Überreste von Mühlsteg, Bachabzweig und Wehr (Schredl-Wehr) noch an die ehemalige Mühlen bzw. die Bedeutung von Bachabzweigen zum Betrieb unterhalb liegender Mühlen.

Galerie: hist. Ansichten, Pläne, Dokumente

Steinmühlweg 1 (Mühlbach), Stadt Wasserburg a. Inn (Alte Hausnummer 315)

Frühere Bezeichnungen

Wimmer Bleicher (1796)[53]
Wimmer, Blaicher (1813)[54]
Moser Josef Blaicher (1854/1856)[55]
Wäscherei Scheiel (1949)[56] Wäscherei Lazarus (in Betrieb bis ca. 1980)[57]

Lage

Klassifikation des Gebäudes

Ehem. Bleiche/ehem. Wäscherei mit Wasserschwenke und Bleichplatz

Art der Gewässernutzung

Nutzung des Wassers zum Waschen und Bleichen
Wasserversorgung/Wasserentsorgung

Nutzungshistorie/Beschreibung
Rechts am Bildrand: Die Moserbleiche von Norden um 1910, vom östlich am Gebäude vorbei fließenden Wuhrbach aus fotografiert. Dahinter die ehemalige Walkmühle, zum Zeitpunkt der Fotografie Tabakfabrik Brucker. Im Bildhintergrund: Forstamt und Kirche St. Achatz.

Wasserburgs spätmittelalterliche/frühneuzeitliche Bleiche war mit entsprechender Platzausdehnung, die eine natürliche Rasen- oder Pfahlbleiche erforderte, im Bereich des Halses der Altstadthalbinsel vor der Stichmauer, die den Hag schützte, angesiedelt. Die beiden Bleichen am Mühlbach mit jeweils kleineren Bleichplätzen waren jüngere Einrichtungen und zugleich auch Wäschereien. Die Einrichtungen hier gehen wohl auf das späte 18. Jahrhundert zurück.
Im Jahr 1864 erweiterte der Bleicher Joseph Moser sein hier bereits bestehendes Gebäude.[58]
Ein Bauplan aus dem Jahr 1949 zeigt die Nutzung des Hauses als Wäscherei auf (Wäscherei Rosina Scheiel).[59] Als ältere, heute nicht mehr gebräuchliche Wege- und Flurbezeichnungen, die mit der früheren Nutzung und dem Gewerbe in Verbindung stehen, lassen sich für diesen Stadtbereich u.a. die Namen Bleicherweg und Bleicher-Anger nachweisen.[60]

Aus Erinnerungen und Befragungen zum Betrieb der Wäscherei Lazarus bzw. der Vorgängerbetriebe ermittelt - wurde 1995/1997 in einem Schulprojekt festgehalten und dokumentiert:

Die Wäscherei hieß vorher 'Scheierl', noch früher 'Moser-Bleiche'. Die Wäscherei 'Lazarus' war noch bis ca. 1980 in Betrieb. Auch Gasthäuser und Hotels brachten ihre Wäsche. Nach dem Waschen im Kessel wurde früher die Wäsche zunächst im Wuhrkanal [sic: 'durch das Haus' lief der Mühlbach oder Mühlkanal, östlich am Gebäude vorbei - der Wuhrbach], der durch das Haus fließt ausgespült. Die Frauen knieten dabei auf Brettern, die über den Bach gelegt waren. Die Wäsche wurde anschließend in einer mechanischen Kurbelschleuder geschleudert und entweder daheim oder auf der Bleiche unterhalb der Wäscherei zum Trocknen aufgehängt. Für die große Schleuder zahlte man 30Pf[61], für die kleine 10Pf pro Füllung. In ganz alten Zeiten wachte ein Wärter in einem Häuschen darüber, dass keine Wäsche gestohlen wurde.[62]

Das hier besprochene Gebäude wurde 2022 abgerissen. Auf dem Gelände sollen nun, stark verdichtet, 24 Stadtwohnungen entstehen.[63]

Galerie: hist. Ansichten, Pläne, Dokumente

Steinmühlweg 4(-8) (Mühlbach), Stadt Wasserburg a. Inn (Alte Hausnummer 316)

Frühere Bezeichnungen

Niedl Bleicher (1796)[64]
Niedl, Blaicher (1813)[65]
Schaefler Leopold Blaicher (1854/1856), später Stechl Christoph[66]
Breuherr Karl (1950)[67]

Lage

Klassifikation des Gebäudes

Ehem. Bleiche mit kleinem Bleichplatz/Weberei/Waschanstalt
Wasserschwenke

Art der Gewässernutzung

Nutzung des Wassers zum Waschen und Bleichen
Wasserversorgung/Wasserentsorgung

Nutzungshistorie/Beschreibung

Vgl. Steinmühlweg 1
Eigentümer Leopold Schäffler, der 1864 im Alter von 73 Jahren verstarb, wird im Zusammenhang seiner Todesanzeige als bürgerlicher Bleicher und Webermeister bezeichnet.[68]
Der 1876 geborene und gelernte Müller Karl Breuherr († 1959) übernahm den Gewerbebau im Jahr 1916. Fortan wird er als Waschanstaltbesitzer bezeichnet.[69]

Galerie: hist. Ansichten, Pläne, Dokumente

Kapuzinerweg 2 (Mühlbach), Stadt Wasserburg a. Inn (ursprünglich Nebengebäude zur Alten Hausnummer 321)

Das Gebäude 321 mit dem Nebengebäude der Färberwerkstatt am Mühlbach im Ausschnitt des Vermessungsplans 1813.
Der letzte Färbermeister und Blaudrucker Josef Unterauer beim letzten Arbeitsschritt des Blaudrucks - dem Ausschweifen/Auswaschen des Papps im Mühlbach, ca. 1980.
Ehem. Färberei Unterauer am Mühlkanal mit Überrest einer Schwenke mit Blickrichtung zur ehem. Bruckmühle Schreiber, Juli 2022.
Frühere Bezeichnungen

Stainmull, Walch unnd ferbhaus (16. Jahrhundert)[70]
Unterauer Färber (1796)[71]
Unterauer Färber mit Alter Hausnummer 321 1/2 (1813)[72]

Lage

Klassifikation des Gebäudes

Ehem. Färberei

Das Gebäude ist als Baudenkmal in der Denkmalliste eingetragen: Ehem. Färberei, zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Mezzanin, Erdgeschoss mit Gewölben, Umbau und Aufstockung 1882, im Kern älter.[73] Zuvor (2017) im Kommunalen Denkmalkonzept als ortsbildprägendes Gebäude herausgestellt.[74]

Art der Gewässernutzung

Nutzung des Wassers des Mühlkanals bei den wasserintensiven Prozessen des Färbens
Schwenke am Mühlbach zum Auswaschen/Schweifen/Spülen

Nutzungshistorie/Beschreibung

In mehreren Rechnungen des 16. Jahrhunderts werden Stainmull, Walch unnd ferbhaus als zusammengehörige Einheit von den zur Rechnungsführung vom Rat der Stadt bestellten Walchmaistern geführt.[75] Das ursprüngliche und ältere Färbhaus (Alte Hausnummer 321, heute Rosenheimer Straße 6) am Mühlbach ist schon 1594 erwähnt.[76] Der heute noch erhaltene Bau (in den letzten Jahren bis dato Stück für Stück renoviert) geht laut Hausinschrift auf das Jahr 1689 zurück, ein Bildstock am Nachbarhaus verweist auf das Jahr 1656. Dieses ursprüngliche Färber-Gebäude 321 war jedoch nicht direkt mit dem Gewässer verbunden, erst die wohl seit dem 19. Jahrhundert (spätestens 1813) bestehende Werkstatt (heute Kapuzinerweg 2) lag dann - dem hohen Wasserbedarf einer Färberei entgegenkommend - direkt am Bach. Noch bis 1982 - zuletzt seit rund 250 Jahre durch die Färberhandwerksfamilie Unterauer - wurde das Handwerk hier betrieben. Teile der Werkstatt befinden sich heute im Museum Wasserburg. Das Wohnhaus und Warengeschäft der Familie - das sogenannte Unterauerhaus - befand sich seit 1879 an der Salzburger Straße 2.

Weiterführende Literatur

Die Geschichte der Färberei Unterauer und das hiermit später verbundene Warengeschäft in der Salzburger Straße 2 (Unterauerhaus) ist durch eine neuere Veröffentlichung gut erschlossen, so dass für dieses Kapitel auf den zur Sanierung des Hauses im Jahr 2008 heraugegebenen kleinen Sammelband Matthias Haupt/Ferdinand Steffan (Bearb.), Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg am Inn (Hg.), Das Haus vor der Stadt. Die Geschichte eines Hauses und seiner Bewohner über drei Jahrhunderte, 2008 mit den darin enthaltenen Aufsätzen

verwiesen werden kann.

Bruckmühlweg 1 (Mühlbach), Stadt Wasserburg a. Inn (Alte Hausnummer 319)

Plan des von Johan Schrödl Bruckmiller [...] größer zu bauenden [...] Mühlgebäudes, 1841.
Die in Steinbauweise 1852 neu errichtete Mahlmühle (ehemalige Kleinmühle) in der Zeit der Nutzung als Sägemühle sowie die zur Kunstmühle ausgebaute Schredlmühle nebst Anger, von Norden, um 1900.
Mehlhandlung Schredl, Färbergasse 16, ca. 1905-1910.
Die Schredlmühle, um 1910.
Luftbild entlang der Rosenheimer Straße mit Bruckmühle, Kleinmühle, Schilka Spinnweberei sowie der Knagge und Peitz Werkstätten für Herrenbekleidung, Ende der 1950er Jahre.
Frühere Bezeichnungen

Stainmull, Walch unnd ferbhaus[77]
Stain Mühl und Walch (1615)[78]
Bruckmühl (1796)[79]
319 Schredl, Müller/Schredlmühle (1813)[80]
(Übernahme der unterhalb der Schredlmühle liegenden Kleinmühle durch Johann Schredl und Neubau einer Mahlmühle (1852))[81]
319/320 Schredl, Johann [später (=überschrieben)] Josef (1856), gemeinsames Eigentum mit Bruckmühlweg 5/7 (320)[82]
319 Schredl, Josef (1897), weiterhin gemeinsames Eigentum mit Bruckmühlweg 5/7 (320)[83]
Schreibermühle(seit 1931) [84]
weiterhin zusammengehörig mit Bruckmühlweg 5/7 Schreiber, Franz/Schreibermühle (1950)[85]

Lage

Klassifikation des Gebäudes

Ehem. Steinmühle und Walch (Walkmühle)
Ehem. Getreidemühle/Kunstmühle

Im Kommunalen Denkmalkonzept als ortsbildprägendes Gebäude herausgestellt: Ehemaliges Mühlengebäude, mehrgeschossig über quadratischem Grundriss.[86]

Art der Gewässernutzung

Antrieb der drei (1615) bzw. zwei (1813/1854) Mühlräder durch Wasserkraft
später Verstromung der Wasserkraft zum Betrieb der Triebwerke der Kunstmühle
heute noch Verstromung der Wasserkraft und Nutzung des erzeugten Stromes zum Heizen des Wohnhauses

Nutzungshistorie/Beschreibung

Die Steinmühle vor der Innbrücke lässt sich urkundlich bis 1519/1521/1527 zurück verfolgen.[87] 1559 verkaufte Herzog Albrecht V. (* 29. Februar 1528, † 24. Oktober 1579) diese Steinmühle dem Wasserburger Handwerk der Tuchmacher,[88] so dass sie entsprechend der daraus zu folgernden Funktionserweiterung zur Walkmühle und mit der damit einhergehenden Bezeichnung im Grundriss 1615 als Stain Mühl und Walch auch örtlich eindeutig zugeordnet werden kann. [89]
In mehreren Rechnungen des 16. Jahrhunderts werden Stainmull, Walch unnd ferbhaus als zusammengehörige Einheit bezeichnet und von den zur Rechnungsführung vom Rat der Stadt bestellten Walchmaistern verwaltet.[90] Mit dem überlassenen Lehnsgut erzielte die Stadtkammer regelmäßige Einnahmen. Aus den Kammerrechnungen 1710 geht beispielsweise hervor, dass der Gemainer Statt Stainmichl vnnd Färber Haus Geörg Hueber iezig Stainmihler vnnd Leibgedings Ihnhaber Jährlichen Stifft zahlt sowie Bernhard Plass Burger vnnd Tuechmacher auch walcher, von der Walch je Quartals ebenfalls Abgaben zu leisten hatte.[91]

Spätestens seit 1780 wurde in der Steinmühle Korn gemahlen.[92]

Seit dem 19. Jahrhundert (nachweisbar ab 1813) war die ehemalige Stein- und Walkmühle im Eigentum der Müllerfamilie Schredl, die hier weiterhin ausschließlich Getreide verarbeitete.

Der nun regelmäßig als Schredlmühle bezeichneten Mühle zugehörig war der Mühlkanal bis bzw. einschließlich des Wehres beim heutigen Steinmühlweg 3.

Im Jahr 1822 wollte Joseph Schrödl, Bruckmüller für seine Mahlmühle einen Getreidereinigungs- oder Koppgang errichten, um alle drei Mahlgänge seiner Mühle ununterbrochen für alle zu verarbeitenden Getreide zu nutzen. Dies, so gab Schredl beim Magistrat zu Protokoll, weil ein Mahlgang bisher, vor allem während der Sudzeit der Brauereien, ausschließlich zum Malzschroten/Malzbrechen verwendet werde und daher - nicht voll ausgelastet - zwischenzeitlich ungenutzt still stehe. Das Vorhaben lehnte die Stadt ab mit der Begründung, dass der Wasserstand des Mühlbaches ohnehin nur den gleichzeitigen Betrieb von zwei Mahlgängen erlaube.[93] Diese Feststellung war freilich auch für den Betrieb der unterhalb liegenden - und zu diesem Zeitpunkt noch eigenständigen - Kleinmühle relevant, die von einem ausreichenden Wasserstand abhängig war.

1841 erfolgte eine Erneuerung, Vergrößerung sowie Erhöhung des Mühlgebäudes, wovon ein Bauplan erhalten blieb. Neben der Mühle betrieb die Familie auch eine Landwirtschaft mit Schweine- (seit 1849) und Rindviehbestand (spätestens seit 1899)[94] sowie eine Mehlhandlung in der Färbergasse.[95]

1852 konnte Schredl seinen Besitz um die unmittelbar unterhalb folgende Kleinmühle erweitern,[96] deren historischer Name Prugg Mühl als Bruckmühle fortan auf die größere Schredl- oder spätere Schreibermühle übertragen wurde. Der Müllermeister gehörte zu dieser Zeit regelmäßig der Vorstandschaft der Müllerzunft an.[97]

Weiterhin wurde der Familienname Schredl im Sprachgebrauch auch auf die ursprünglich zur Brugmaister-Mühle gehörigen Fluren (Prugg Anger/Prugg-Mühl-Anger, ab 1796 Grundstück 320) übertragen. Der dann Schredl-Anger genannte Grund, aus dem Schredl schon einige Jahre vorher ein Teilstück zur Verbesserung seiner Zufahrt ausgelöst hatte, beherbergte in der kurzen Phase der Dampfschifffahrt auf dem Inn (1854-1860) eine Kohlenhütte, die 1862 abgebrochen wurde.[98]

In der Eigentümerschaft Schredl wurde die Mühle technisch modernisiert und nochmals vergrößert, weshalb man sie in Folge dessen - ebenso wie im Fall der Wildgrubermühle - auch als Kunstmühle bezeichnete. Bemerkenswerterweise fehlen die Baunterlagen zu diesen Maßnahmen, die daher bisher nicht genau datiert werden können, jedoch mit Blick auf Fotografien dieser Zeit als um 1900 abgeschlossen angesetzt werden müssten.[99]

Der Strombedarf für die dann (jedoch erst später explizit erwähnten) elektrisch betriebenen Triebwerke wurde (zu einem großen Teil) durch Verstromung der Wasserkraft selbst erzeugt, weshalb für städtisch verursachte Ausfallzeiten (Wartungen am Bachlauf/Umleitung des Wassers über den Wuhrbach) kostenlos Ersatzstrom durch die Stadt geliefert wurde.[100] Der Mühlbach wurde im Bereich der Schredlmühle und bis hinauf zum Wehr zu dieser Zeit auch als Schredlmühlbach bezeichnet.

1931 verkaufte der letzte Inhaber der Kunstmühle Josef Schredl den Besitz samt der Kleinmühle an Franz Schreiber,[101] woraufhin die Wasserburger bald den Namen Schreibermühle als Bezeichnung der vormaligen Schredlmühle gebrauchten.

Das Wasserrecht hatte die dann bereits ehemalige Mühle nach einer Befragung der Eigentümer in den 1990er Jahren weiterhin (und wohl bis heute) ab dem der Mühle zugehörigen Stauwehr unterhalb der Wildgrubermühle bzw. dem dortigen Abzweig des Mühlkanals inne,[102] was auch in den Quellen unterschiedliche Bestätigungen findet, u.a. mit der Bezeichnung als Wehr Schredl in einem Lageplan (1921).[103]

Im Jahr 1934 erfolgte oberhalb der Mühle eine neue Betonfassung des Mühlbachs, unterhalb der Mühle, nach dem Durchfluss durch diese, eine Kanalisierung in Betonrohren. 1936/1937 wurde ein Getreidesilo[104] und eine Turbine neu gebaut. Diese Turbine (Schluckvermögen: 280 Liter/Sekunde, vier Schaufeln, 287 Umdrehungen/Minute, 13,5 Kilowatt Stromerzeugung pro Stunde, Wasserfallhöhe: sechs Meter) treibt nach der Umnutzung des Gebäudes zu Wohnzwecken (ab 1978) eine Wirbelstrommaschine an, in der Öl durch ständiges Verquirlen erhitzt und zur Heizung der Wohnungen genutzt wird.[105]

1938 versuchte der Müller Schreiber beim Stadtbauamt zu erreichen, die im Zuge der Steinmühlstraße (heute: Steinmühlweg) durch die Stadtgemeinde hergestellte Verrohrung verbessern zu lassen, da diese nach Meinung des Bruckmüllers den Wasserdurchfluss bei seinem Triebwerk verringere, hingegen diese zu engen Rohre bei der oberhalb liegenden Wäscherei Scheiel zu Rückstauungen führen, so dass man dort das Wasser im Hause hat. Ein Rückbau solle nun dem Wasser wieder freien Lauf zu seinem Triebwerke geben.[106] Die Stadt hielt entgegen, dass Ursache des Rückstaus keineswegs die städtische Verrohrung, sondern der nicht geräumte Bach unterhalb des Durchlasses sei,[107] dessen Unterhaltspflicht in der Verantwortung des Bruckmüllers war.

Im Jahr 1954 enden die zugänglichen aktenmäßigen Archivnachweise zur Franz Schreiber Bruckmühle im Stadtarchiv: Für die elektrisch angetriebene Mühle stellte der Betrieb der Stadt damals eine Rechnung für zusätzlichen Strombedarf während einiger Instandsetzungsarbeiten am Bachufer, welche die Gemeinde veranlasst hatte.[108]

Erst 1978 wurde die Mühle zu Wohnzwecken umgebaut. Sie war damit das wohl am längsten betriebene Gewerbe am Mühlbach, welches seit Jahrhunderten die Wasserkraft des Gewässers ausnutzte.

Galerie: hist. Ansichten, Pläne, Dokumente

Bruckmühlweg 5 (heute mit 7) (Mühlbach), Stadt Wasserburg a. Inn (Alte Hausnummer 320)

Plan zu einer Mahlmühle des Johann Schredl, 1852.
Holzkanal von der Schredlmühle zur unterhalb liegenden, als Sägemühle umgenutzten Mühle, um 1900.
Luftbildausschnitt der zur Bruckmühle gehörigen ehemaligen Kleinmühle, Situation Ende der 1950er Jahre.
Frühere Bezeichnungen

Brugmaister-Mühle(1473)[109]
Prugg Mühl (1615)[110]
Kleinmühl (1796)[111]
320 Huber, Müller (1813)[112]
Die dem Franz Hagen gehörige Kleinmühle (1852)[113]
Übernahme der Kleinmühle durch Johann Schredl und Neuplanung einer Mahlmühle (1852)[114]
319/320 Schredl, Johann/später (= überschrieben) Josef (1856), gemeinsames Eigentum mit Bruckmühlweg 1 (319)[115]
320 Schredl, Josef (1897), weiterhin gemeinsames Eigentum mit Bruckmühlweg 1 (319)[116]
Sägemühle[117]
weiterhin zusammengehörig mit Bruckmühlweg 1 Schreiber, Franz/Schreibermühle (1950)[118]

Lage

Klassifikation des Gebäudes

Ehem. Getreidemühle
Ehem. Sägemühle

Art der Gewässernutzung

Antrieb der zwei Mühlräder (1615) bzw. eines Mühlrads (1813/1852) durch Wasserkraft, 1858 Umbau zur Sägemühle

Nutzungshistorie/Beschreibung
Umbau des 1852 errichteten Mühlbaus, 1978.

Der Bezeichnung Prugg Mühl im Grundriss 1615 nachgehend,[119] könnte das hier zu verortende historische Gebäude bereits mit einer Mühlenerwähnung des Jahres 1473 in Verbindung gebracht werden: Damals stiftete Albrecht Lambfridsheimer vier Schilling Pfennige Ewiggilt von seinem Haus jenseits der Brücke bei der Brugmaister-Mühle zur Pfarrkirche St. Jakob.[120] Nächst der Mühle war der Prugg Anger angesiedelt. Das Grundstück gehörte auch in den folgenden Jahrhunderten zur Mühle (im 19. Jahrhundert: Grundstück(e) zur Hausnummer 320).

Seit spätestens 1796 - damals im städtischen Eigentum - wurde die Mühle als Kleinmühle bezeichnet. 1832 drohte ein Brand beim Kleinmühler vor der Brücke das Gebäude zu zerstören, wurde aber wohl noch rechtzeitig gelöscht, so dass keine größeren Zerstörungen zu verzeichnen waren.[121] Im Jahr 1852 wurde die Baufälligkeit der Kleinmühle von Franz Hagen durch den Magistrat festgestellt. Zu dieser Zeit sei das gesamte Gebäude ganz von Holz und verfault gewesen und konnte nicht weiterbetrieben werden.[122] Da die verarmten Müller einen Neubau finanziell nicht stemmen konnten, wurde der Besitz schließlich zwangsversteigert. Der benachbarte Müller Schredl übernahm das Eigentum an der Kleinmühle samt Anger und widmete sich der Aufgabe des notwendigen Neubaus. Ein für den Neubau einer Mahlmühle gefertigter Bauplan stammt noch aus dem Übernahmejahr.[123]

1858 erfolgte mit dem Bau einer Schneid- oder Sägmühle eine Umnutzung bzw. ein Erweiterungsbau und somit nochmals eine Vergrößerung des Gesamtbetriebs. Im Jahr 1927 wird dieser Bau bereits als ehemaliges Säggebäude bezeichnet, dass nun wiederum zu Wohnzwecken umgebaut werden sollte.[124] Zur oberschlächtig betriebenen Sägemühle wurde der Bach ehedem über einen Holzkanal über den Hof geführt.[125]

Zeitgleich mit dem Umbau der ehemaligen Schreibermühle zu Wohnzwecken ab 1978 erfolgte die Renovierung des 1852 errichteten Mühlbaus, wodurch die äußere Hülle des historischen Gebäudes (durch einen modernen Anbau erweitert) bis heute erhalten ist.

Galerie: hist. Ansichten, Pläne, Dokumente

Am Wuhrbach

Elektrizitätswerk/Wasserkraftwerk, Am Wuhrbach 6, (Krafthaus) sowie Stauwehranlage (Wuhr) mit Staubereich/Stauweiher des Wuhrbachs, ohne Adresse, Stadt Wasserburg a. Inn

Blick auf den Staudamm für die Wasserkraftanlage Wildgruber, um 1925/1928.
Ausschnitt aus Lageplan Wasserkraftanlage Wildgruber, 1921.
Plan zum Einbau einer Francisturbine, 1920, geprüft 1925.
Lageplan: Hochwasserentlastungsanlage mit Überlaufbauwerk, 1933.
Holzwasserrohrverlegung vom Wuhrstauwerk zum Krafthaus am Wuhrbach 6. Die Arbeiten wurden unter Zwangseinsatz französischer Kriegsgefangener im Jahr 1940 durchgeführt. Die Holz-Rohre wurden 1956 durch Eternitrohre ersetzt.
Frühere Bezeichnungen

Für das Kraftwerk Am Wuhrbach 6:
Wasserkraftanlage Wildgruber (1920-1928)[126]
Elektrizitätswerk/Wasserkraftwerk an der Wuhr (ab 1928)[127]
Heute: Wasserkraftwerk an der Wuhr (Bezeichnung der Stadtwerke Wasserburg, 2022)[128]
Für den Staubereich:
Staudamm/Stauwehr/Wehranlage/ Staudämme/ Stauweiher (1927)[129]
Wuhrweiher (Sprachgebrauch)
Wuhrbad/Wuhr-Schwimmbad/Schwimmbad an der Wuhr (ca. 1930-1956)

Lage

Stauwehranlage:

Krafthaus/Elektrizitätswerk/Wasserkraftwerk an der Wuhr:

Klassifikation der Gebäude

Stauwehranlage/Staudamm
Wasserkraftwerk/Krafthaus zur Stromerzeugung mit Francisturbine
Ehem. Schwimmbad

Art der Gewässernutzung

Stromerzeugung durch Wasserkraft/Umwandlung der Energie des Wassers in elektrische Energie

Nutzungshistorie/Beschreibung[130]

Die Wasserkraftanlage Wildgruber wurde ab 1920 geplant und in den Jahren 1921 bis 1924/25 vor allem für den Strombedarf des bachabwärts liegenden Mühlbetriebs Martin Wildgruber in privater Bauträgerschaft errichtet. Das begonnene bzw. gerade in Vorbereitung befindliche - eine Vorgängerwehranlage ersetzende - Projekt wurde durch Hochwasserschäden 1920 unterbrochen, 1921 wieder aufgegriffen sowie 1924/25 vollendet und in Betrieb genommen.[131] Im Jahr 1928 übernahm die Stadt die Stauwehranlagen und das Elektrizitätswerk zusammen mit dem Mühlbesitz des überschuldeten Betreibers.

Das neue Kraftwerk sollte einerseits das wohl zeitgleich zur Planung und Ausführungsvorbereitung im Jahr 1920 durch Hochwasser geschädigte Triebwerk zur Stromerzeugung bei der Wildgrubermühle ersetzen. Diese Vorgänger-Stromerzeugungsanlage der Kunstmühle hatte bisher nur dem Eigenbedarf der Mühle gedient. Andererseits wäre das neue Kraftwerk auch für eine Stromabgabe an Dritte geeignet gewesen: Im Vorfeld der Errichtung wohl noch zugesagt, verwehrte aber die Stadt dem privaten Betreiber bis 1928 die Stromabnahme, was dessen Bankrott und die Übernahme der Anlagen durch die Stadt beschleunigte. Der Ablehnungsentscheidung lag ein Gutachten vom 9. September 1925 zu Grunde. Dies riet der Stadt davon ab,

elektrische Arbeit aus dem Wildgruber'sehen Kraftwerk in das Netz des städtischen Elektrizitätswerks zu übernehmen. Es stützte sich auf mehrere Gründe: Da waren die Erfahrungen mit dem Strombezug aus dem 'Kraftwerk Hagen'. Da gab es technische Probleme, weil die Stromeinspeisung nicht unmittelbar bei der Zentrale, sondern am Südende des Netzes erfolgen musste. Da war ein vertragsrechtliches Problem, weil die 'Obüz'[132] darauf bestand, daß die Stadt ihren gesamten Strombedarf aus dem Netz der 'Obüz' zu decken hatte. Da war die Abhängigkeit der elektrischen Leistung von der Unregelmäßigkeit der Wasserführung der Wuhr. Da war ein Angebot zu einem Strompreis, welcher höher war als der Strompreis bei Bezug von der 'Obüz'. Am 17. März 1925 hat es der Stadtrat abgelehnt, einen Stromlieferungsvertrag zu vereinbaren.[133]

Die Entwurfsplanung für das Wildgruber'sche Wuhrkraftwerk, den der Ingenieur Rothmaier 1920/21 gefertigt hatte, sah vor, dass dieses je nach der Zahl der jährlichen Betriebsstunden eine elektrische Jahresarbeit zwischen 109.000 und 150.000 Kilowattstunden erreichen sollte.[134] Die tatsächlich erbrachte Leistung lag im Jahr vor der Sanierung des Staudamms 2022 mit 111.500 Kilowattstunden Stromerzeugung (womit ca. 20-30 Haushalte versorgt werden können) im Rahmen dieser rund 100 Jahre alten Planungsberechnung.[135]

Damit sei aber der Erwerb des Kleinkraftwerks an der Wuhr schon im Erwerbsjahr 1928 ein ziemlich bescheidenes Ergebnis der jahrelangen städtischen Bemühungen gewesen, die eigene Stromversorgung auf die Ausnutzung von Wasserkraft zu stützen.[136] Dennoch: Das Wuhrkraftwerk wurde und wird bis heute von den Stadtwerken Wasserburg weiterbetrieben. Die Stadt hat die historische Technik über die Jahre hinweg gepflegt und betriebsfähig erhalten. Die oberhalb des Krafthauses/Elektrizitätswerkes (Am Wuhrbach 6) gelegene Stauwehr- und Staudammanlage wird derzeit (2022) grundsaniert und erneuert.

Mit der Übernahme des Werkes 1928 wurden der neuen Betreiberin umfangreiche Pflichten für die mit dem Stauwehr verbundenen Gefahren am Wuhrbach übertragen. U.a. heißt es in einem bezirksamtlichen Beschluss zum Betrieb der Wasserkraftanlage vom 8. März 1927:

[...] 3. Die gesamten wasserbautechnischen Teile der Anlage sind in gutem Zustande zu erhalten, insbesondere der Erhaltung der Staudämme die grösste Sorgfalt angedeihen zu lassen. [...] 5. Die Unterhaltung des Stauweihers des Mühlober- und Unterwasserkanals und des Flutbaches vom Wehr bis zur Wiedereinmündung des Mühlbaches[137] obliegt dem Unternehmer. [...] 7. Der Unternehmer haftet für alle Schäden, die gegebenfalls Dritten aus dem Bestand und Betrieb der Anlage entstehen.[138]

Die Gefahr eines Hochwassers wurde in den Bauunterlagen, die zum Kraftwerk vorliegen, seit dem Ereignis des Jahres 1920 immer wieder diskutiert. Ab 1933 projektierte und baute die Stadt Wasserburg eine Hochwasserentlastungsanlage mittels eines neuen Überlaufbauwerkes an der Stauwehranlage.[139]

Mit dem Bau des Stauwerkes waren gemäß den Planunterlagen auch Änderungen des Wuhrbach- und Mühlbachverlaufs bis zur Wehranlage Schredl (beim Steinmühlweg 3) verbunden: Unterhalb des Auslaufs der neuen Wehranlage war eine Bachverlegung (in den Planzeichnungen der 1920er Jahre als Fehlbach bezeichnet) des Wuhrbachs notwendig. Der Oberwasserkanal wurde für den Verlauf vom Stauwerk weg in Rohrleitungen kanalisiert sowie wenige Meter oberhalb der ehemaligen Schleifmühle vom Wasserschloss oder Wasserstuhl durch eine Gefällerohrleitung zum noch heute bestehenden Krafthaus (Wuhrweg 6) herabgeführt und danach wieder dem Wuhrbach zugeleitet. Der alte Oberkanal ab diesem neu errichteten Übergabepunkt etwas oberhalb der ehem. Schleifmühle, der diese ehemals bediente und als offenes Gerinne von dort entlang des heutigen Wuhrwegs bis zur Wildgrubermühle führte, wurde aufgelassen.[140]

Schwimmbad: Der Wunsch, das alte Schwimmbad oberhalb des Stauwehrs bei der Wildgrubermühle zum hier neu entstehenden Staubereich der Wuhr zu verlegen, wurde schon in der Planungs- bzw. Bauzeit diskutiert: Die von Ingenieur Max Rothmaier erbaute Wuhrkraftanlage bringt eine wesentliche Besserung des jetzt ziemlich wüsten Landschaftsbildes durch Errichtung einer Stauanlage mit einem neuen Stauweiher, der Aussicht auf ein künftiges Bad gibt.[141] Die Einrichtung des Wuhrbades erfolgte dann ab 1930, teils gleichzeitig wurde das seit 1912 in Betrieb befindliche städtische Schwimmbad im Eck zwischen Steinmühlweg und Rosenheimer Straße betrieben.[142] Der Ausbau des Wuhrbades zur Badeanstalt erfolgte in den Jahren 1940/41 und wurde am 22. Juni 1941 eröffnet. Das Schwimmbad wurde maßgeblich durch französische Kriegsgefangene errichtet.[143] Das obere Wuhrbad wurde 1956 geschlossen, das untere städtische Schwimmbad an der Rosenheimer Straße schloss 1973.

Galerie: hist. Ansichten, Pläne, Dokumente

Vorgängerbau zur Rosenheimer Straße 2 (Wuhrbach), Stadt Wasserburg a. Inn (Alte Hausnummer 321c)

Die ehem. Lederfabrik Mirring nach der Übernahme des Gebäudes durch die Stadt Wasserburg und vor dem Einzug des Betriebs Knagge und Peitz, nach 1933/vor 1939.
Luftbildausschnitt, Knagge und Peitz Werkstätten für Herrenbekleidung entlang der Rosenheimer Straße, Ende der 1950er Jahre.
Wuhrbachkanalisierung an der Rosenheimer Straße bei der Mündung in den Inn, 1980.
Frühere Bezeichnungen

Im Vermessungsplan (1813) noch Wiese im Besitz der Kleinmühle[144]
Im Vermessungsplan (1854) vorhandenes Gebäude 321c Hinterneder, Wolfgang Lederer, später Lakenbauer Martin[145]
Gerberei Lackenbauer geht in das Eigentum des Gerbermeisters Mirring über (1918)[146]
Lederfabrik Mirring (1920)[147]
Knagge und Peitz Kleiderfabrik (seit 1939)[148]

Lage

Klassifikation des Gebäudes

Ehem. Lederer/Gerberei
Ehem. Lederfabrik
Ehem. Kleidungsfabrik

Art der Gewässernutzung

Nutzung des Wuhrwassers für die Arbeitsschritte der Gerbung
Entsorgung von Abwasser der Gerberei bzw. der Lederfabrik im Wuhrbach

Nutzungshistorie/Beschreibung

Noch 1813 befand sich hier eine Wiese, die im Besitz der damaligen Kleinmühle war.[149]1854 war ein Gebäude 321c vorhanden, welches vom Hinterneder, Wolfgang Lederer[150] genutzt war und 1882 in das Eigentum des Lederermeisters Martin Lackenbauer überging.[151] Für diese Nutzungszeiten kann davon ausgegangen werden, dass der Wuhrbach diesem Handwerk, welches einen hohen Wasserbedarf in der Herstellung der Leder bzw. Gerbung der Felle hat, sowohl für die Wasserentnahme als auch für die Abwasserentsorgung diente. Später, im Jahr 1918, ging die Gerberei Lackenbauer an den Gerbermeister Mirring über,[152] der den Betrieb industrialisierte und bis 1923 zu einer Lederfabrik ausbaute.[153] Was die Wasserversorgung betraf, war die Fabrik in der Zeit längst an das Leitungsnetz angeschlossen; Abwässer hingegen wurden weiterhin über den Wuhrbach in den Inn gleitet. Eine Verbesserung dieses Umstands war der Bau einer kleinen Kläranlage ab 1922, über die jedoch außer der Erwähnung und der hiermit verbundenen Errichtung einer Abortanlage weiterhin nichts bekannt ist.[154] Nach der erfolgreichen Modernisierung des Betriebs und nachdem Mirring Anfang der 1920er Jahre häufig als Wohltäter und Spender für die Stadt in Erscheinung trat, traf auch ihn die Wirtschaftskrise hart: Im Juni 1924 musste über das Vermögen des Fabrikanten Hermann Mirring, Alleininhaber der Firmen H. Mirring, Lederwarenfabrik in München, und Maier und Mirring, Sägewerk und Holzgroßhandlung in Forsting der Konkurs eröffnet werden.[155]

In der Folge ging das Gebäude an die Stadt Wasserburg über, welches ab 1933 zunächst durch NSDAP, NSV, Hitlerjugend und NS-Frauenschaft genutzt wurde. Nach intensiven Bemühungen der Stadt konnte diese ab 1939 einen neuen Mieter für das für eine gewerbliche Nutzung geeignete Mietobjekt finden. Der politische Wunsch der Gewerbeansiedlung gelang ab 1939 mit dem Einzug der Stuttgarter Knagge und Peitz Kleiderfabrik. Während der Kriegszeiten wurden hier hauptsächlich Uniformen gefertigt. Durchschnittlich 14% der Mitarbeiter in der Zeit 1939-1945 waren Zwangsarbeiterinnen.[156] Das für den Betrieb benötigte Wasser wurde der Kleiderfabrik bis zum Verbrauch von 500 Kubikmeter Wasser (500.000 Liter) kostenfrei durch die Stadt zur Verfügung gestellt. Die Lage am Bach scheint für Knagge und Peitz nicht mehr wichtig gewesen zu sein. Im Gegenteil, sie wurde zur Last: Die Uferschutzmauern des Wuhrbachs waren in den 1940er Jahren in einem schlechten Zustand, das Mauerwerk des Gebäudes soll bis zum 1. Stockwerk hinauf feucht, die Räume klamm gewesen sein. Im Jahr 1940 wurde daher erstmals eine Warmwasserheizung in das Gebäude eingebaut. In den Wuhrbach eingeleitet wurde zwar noch das Abwasser, als problematisch wurde jedoch ausschließlich die Einleitung des Abwassers der Abortanlagen gesehen: Da der Bach häufig nur ganz geringe Wassermengen führte, blieben die Fäkalien nebst Papierteilen liegen und verbreiteten einen unangenehmen Geruch.[157] Übrigens waren viele der am Wuhr- oder Fehlbach liegenden Gebäude - darunter auch die der ehemaligen Wildgrubermühle nachfolgende Brennerei Sigl - gemäß einer Aktennotiz im Gebäudeakt Knagge und Peitz noch bis in die 1960er Jahre hinein nicht an die Kanalisation angeschlossen und leiteten ihre Abwässer, unter anderem aus Abort- und Klärgruben, direkt in den Bach ein.[158]

Im Jahr 1980 wurde der am Gebäude und entlang der Rosenheimer Straße bis dato noch offen verlaufende Wuhrbach kanalisiert und verschlossen bzw. durch einen Geh- und Radweg überbaut. Der ehemalige Gewerbebau wurde vor dem Bau eines neuen Geschäftsgebäudes der Sparkasse in den Jahren 1994 bis 1996 abgerissen.

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Matthias Haupt, Wassernutzung Wuhr, publiziert am 14.09.2022 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Wassernutzung_Wuhr (28.04.2024)
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  1. Die Darstellung im BayernAtlas ist leider recht ungenau, da dieser nur den Wuhrbach explizit ausweist sowie u.a. auch der Gerinneverlauf des Mühlbachs am Kapuzinerweg falsch dargestellt ist.
  2. Lageplan Wasserkraftanlage Wildgruber, 1921. Einzeichnung im älteren Kataster, Mitte 19. Jh., StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  3. Lageplan Wasserkraftanlage Wildgruber, 1921, Einzeichnung im älteren Kataster, Mitte 19. Jh., StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  4. am Wuhr der Reitter-Benefiziumstiftung als ein älterer namentlicher Nachweis, StadtA Wasserburg a. Inn, I1a332.
  5. z.B. in: StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  6. StadtA Wasserburg a. Inn, V38.
  7. Stadt Wasserburg a. Inn (Hg.), Kommunales Denkmalkonzept, Baudenkmäler und Denkmalwerte, 156.
  8. Stadt Wasserburg a. Inn (Hg.), Kommunales Denkmalkonzept, Handlungsbedarf, Leitlinien und Handlungsempfehlungen, 16.
  9. Stadt Wasserburg a. Inn (Hg.), Kommunales Denkmalkonzept, Handlungsbedarf, Leitlinien und Handlungsempfehlungen, 16.
  10. Stadt Wasserburg a. Inn (Hg.), Kommunales Denkmalkonzept, Handlungsbedarf, Leitlinien und Handlungsempfehlungen, 16, 27, 29.
  11. Die Bachmehringer Mühlen sind nicht Gegenstand dieser Abhandlung, wenngleich auch zu diesen, u.a. durch ihre 'Zugehörigkeit' zum Spital, schriftliche Quellen vorliegen, die bis in das Spätmittelalter zurückreichen. Insbesondere zur Hammerschmiede sind im Stadtarchiv auch umfangreiche Bilddokumente überliefert, die Einblicke ins Innere dieser Schmiede erlauben, was leider zu den im Folgenden genauer vorgestellten vergleichbaren ehemaligen Handwerksbetrieben (mit Ausnahme der gezeigten Planüberlieferungen, welche auch Funktionseinblicke erlauben sowie dem ehemaligen Färberhandwerk am Kapuzinerweg 2) nicht festgestellt werden kann.
  12. Abschnitt hier grob zusammenfassend aus Metadaten/Erschließungsdatenauswertung StadtA Wasserburg a. Inn, Bestand I sowie StadtA Wasserburg a. Inn, I1b207.
  13. StadtA Wasserburg a. Inn, I1a332.
  14. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  15. StadtA Wasserburg a. Inn, I1c513, hier zitiert nach Kirmayer, Chronik, 1710, 2. Januar.
  16. StadtA Wasserburg a. Inn, I1c513, hier zitiert nach Kirmayer, Chronik, 1710, 2. Januar.
  17. StadtA Wasserburg a. Inn, V38. Planzeichner: Georg Stadle[r], Maurermeister.
  18. Drei Quellen bis 1824, u.a. StadtA Wasserburg a. Inn, I1b31 geben den Schleifmühlbesitzer als Georg Unterreiner an, eine weist den Namen Unterauer aus: StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  19. StadtA Wasserburg a. Inn, II473.
  20. StadtA Wasserburg a. Inn, II471.
  21. Lageplan Wasserkraftanlage Wildgruber, 1921, Einzeichnung im älteren Kataster, Mitte 19. Jh., StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  22. StadtA Wasserburg a. Inn, I1a2450 und StadtA Wasserburg a. Inn, I1a2451.
  23. StadtA Wasserburg a. Inn, V38.
  24. Lageplan Wasserkraftanlage Wildgruber, 1921, Einzeichnung im älteren Kataster, Mitte 19. Jh., StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  25. Metadaten/Erschließungsdatenauswertung StadtA Wasserburg a. Inn, Bestand II./ StadtA Wasserburg a. Inn, I1b31.
  26. StadtA Wasserburg a. Inn, II485
  27. StadtA Wasserburg a. Inn, II473.
  28. Hier, nur unweit östlich der Schleifmühle, waren Wasserschloss und das Gefälle zum Krafthaus Wildgruber (heute am Wuhrbach 6) vorgesehen, StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  29. Kirmayer, Chronik, 1947, 4. Oktober.
  30. StadtA Wasserburg a. Inn, I1b207.
  31. Metadaten/Erschließungsdatenauswertung StadtA Wasserburg a. Inn, Bestand II.
  32. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  33. Vermessungsplan 1813 mit StadtA Wasserburg a. Inn, II472.
  34. StadtA Wasserburg a. Inn, II473.
  35. StadtA Wasserburg a. Inn, VI-Akz.22.
  36. StadtA Wasserburg a. Inn, V1246./ StadtA Wasserburg a. Inn, II820.
  37. Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler Wasserburg a. Inn (Stand: 2.6.2022), 27.
  38. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  39. StadtA Wasserburg a. Inn, II820./ Nach Erhebungen eines Schulprojektes sei auch die Tabakfabrik noch mit einem Rad betrieben worden, vgl. Baumgartner, Die Wuhr, was jedoch anhand der Unterlagen des Stadtarchivs nicht nachvollzogen werden kann.
  40. StadtA Wasserburg a. Inn, VI-Akz.22.
  41. Vgl. den Plan aus dem Jahr 1894, StadtA Wasserburg a. Inn, V1246.
  42. Kirmayer, Chronik, 1848, 20. Juni.
  43. Kirmayer, Chronik, 1882 c.
  44. Kirmayer, Chronik, 1882, 6. September.
  45. Kirmayer, Chronik, 1921, 11. Oktober.
  46. Zur Planung vgl. den Plan zum Einbau einer Francisturbine, 1920, geprüft 1925, StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  47. Kirmayer, Chronik, 1924, 23. April.
  48. Kirmayer, Chronik, 1924, 30. Juni.
  49. Gesamter Abschnitt vornehmlich nach StadtA Wasserburg a. Inn, II820 sowie Metadaten/Erschließungsdatenauswertung StadtA Wasserburg a. Inn, Bestand II.
  50. Entwicklung der Brennerei Otto Sigl Wasserburg a. Inn, (Firmenporträt 1962), in: Hoeppner, Stadt und Landkreis Wasserburg am Inn, 198-199.
  51. TBS Gesellschaft für Wohn- und Gewerbebau mbH Schloßberg, Wohnnatur Steinmühlweg, 1994, in: StadtA Wasserburg a. Inn, Il2-M1-M4.
  52. Baumgartner, Die Wuhr.
  53. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  54. Vermessungsplan 1813 mit StadtA Wasserburg a. Inn, II472.
  55. Vermessungsplan 1854 mit StadtA Wasserburg a. Inn, II473.
  56. StadtA Wasserburg a. Inn, II582.
  57. Baumgartner, Die Wuhr.
  58. StadtA Wasserburg a. Inn, II582.
  59. StadtA Wasserburg a. Inn, II582.
  60. u.a.: StadtA Wasserburg a. Inn, II582; auch: Kirmayer, Chronik.
  61. Wann genau das war, ist in den Aufzeichnungen nicht festgehalten.
  62. Baumgartner, Die Wuhr.
  63. Projektbeschreibung derzeit unter: https://rdecker.de/objekte/wasserburg-am-inn-24-wohnungen-projektierung/, aufgerufen am 21.7.2022.
  64. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  65. Vermessungsplan 1813 mit StadtA Wasserburg a. Inn, II472.
  66. Vermessungsplan 1854 mit StadtA Wasserburg a. Inn, II473.
  67. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  68. Kirmayer, Chronik, 1864, 23. Juni.
  69. StadtA Wasserburg a. Inn, II945-02995.
  70. z.B. StadtA Wasserburg a. Inn, I1b386.
  71. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  72. Vermessungsplan 1813./ StadtA Wasserburg a. Inn, II472.
  73. Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler Wasserburg a. Inn (Stand: 02.06.2022), 14.
  74. Stadt Wasserburg a. Inn (Hg.), Kommunales Denkmalkonzept, Baudenkmäler und Denkmalwerte, 131.
  75. z.B. StadtA Wasserburg a. Inn, I1b386.
  76. Brunhuber, Kriegsvolk, 11f.
  77. StadtA Wasserburg a. Inn, I1b386.
  78. HAAB, Kt 100 Wasser 3 R Ms.
  79. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  80. Vermessungsplan 1813./ StadtA Wasserburg a. Inn, II472.
  81. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  82. StadtA Wasserburg a. Inn, II473.
  83. StadtA Wasserburg a. Inn, II471.
  84. Kirmayer, Chronik, 1931, 16. April.
  85. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  86. Stadt Wasserburg a. Inn (Hg.), Kommunales Denkmalkonzept, Baudenkmäler und Denkmalwerte, 128.
  87. Entscheidend für die Zuordnung hier: StadtA Wasserburg a. Inn, I1a1023.
  88. StadtA Wasserburg a. Inn, I1a1463.
  89. HAAB, Kt 100 Wasser 3 R Ms.
  90. z.B. StadtA Wasserburg a. Inn, I1b386.
  91. StadtA Wasserburg a. Inn, I1c513, hier zitiert nach Kirmayer, Chronik, 1710, 2. Januar.
  92. StadtA Wasserburg a. Inn, I2c-HLG-251.
  93. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  94. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102./ Kirmayer, Chronik, 1899, 4. Februar.
  95. StadtA Wasserburg a. Inn, Ib2-3232./ Kirmayer, Chronik, 1920, 8. Januar.
  96. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  97. u.a.: Kirmayer, Chronik, 1850, 7. August.
  98. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102./ Kirmayer, Chronik, 1862, 15. März.
  99. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  100. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  101. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102./ Kirmayer, Chronik, 1931, 16. April.
  102. Baumgartner, Die Wuhr.
  103. StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  104. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102
  105. Baumgartner, Die Wuhr.
  106. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  107. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  108. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  109. StadtA Wasserburg a. Inn, I2a348.
  110. HAAB, Kt 100 Wasser 3 R Ms.
  111. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  112. Vermessungsplan 1813./StadtA Wasserburg a. Inn, II472.
  113. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  114. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  115. StadtA Wasserburg a. Inn, II473.
  116. StadtA Wasserburg a. Inn, II471.
  117. Baumgartner, Die Wuhr./ StadtA Wasserburg a. Inn, Il2-M1-M4.
  118. StadtA Wasserburg a. Inn, BB 123.
  119. HAAB, Kt 100 Wasser 3 R Ms.
  120. StadtA Wasserburg a. Inn, I2a348.
  121. Kirmayer, Chronik, 1832, 10. September.
  122. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  123. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  124. StadtA Wasserburg a. Inn, II2102.
  125. Baumgartner, Die Wuhr./ Vgl. hierzu die Schrägluftbildfotografie, welche den Holzkanal von der Schredlmühle zur unterhalb liegenden, als Sägemühle umgenutzten Mühle um 1900 zeigt, StadtA Wasserburg a. Inn, Il2-M1-M4.
  126. StadtA Wasserburg a. Inn, II1671.
  127. StadtA Wasserburg a. Inn, II1671.
  128. Vgl. ABC der Stadtwerke Wasserburg, unter: https://stadtwerke-wasserburg.de/unternehmen/abc/, aufgerufen am 25.7.2022.
  129. StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  130. Im Rahmen dieses Artikels sehr komprimiert zusammengefasst. Eine ausführlichere technikgeschichtliche oder auch wasserbaurechtshistorische Betrachtung wäre wünschenswert. Entstehungsgeschichtlich bereits gut zusammengetragen bei Scheidacher, Geschichte der städtischen Versorgungsbetriebe Wasserburg, 199-204.
  131. StadtA Wasserburg a. Inn, II820.
  132. Oberbayerische Überlandzentrale AG.
  133. Scheidacher, Geschichte der städtischen Versorgungsbetriebe Wasserburg, 200-201.
  134. Scheidacher, Geschichte der städtischen Versorgungsbetriebe Wasserburg, 199.
  135. Vgl. ABC der Stadtwerke Wasserburg, unter: https://stadtwerke-wasserburg.de/unternehmen/abc/, aufgerufen am 25.7.2022.
  136. Scheidacher, Geschichte der städtischen Versorgungsbetriebe Wasserburg, 204.
  137. [=Wehr unterhalb der ehemaligen Wildgrubermühle]/[ab hier (in den Plänen der Planungszeit als Wehr Schredl bezeichnet) lag das Wasserrecht des Mühlbachs und lagen die Sicherungspflichten, die mit dieser Wehranlage verbunden waren, beim Schredlmüller/bei den Schredl-Nachfolgern].
  138. StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  139. StadtA Wasserburg a. Inn, II2078.
  140. StAM, Wasserwirtschaftsaemter 304.
  141. Kirmayer, Chronik, 1924, 23. April.
  142. Kirmayer, Chronik, 1930, 26. Oktober.
  143. Haupt, NS-Zwangsarbeit in der Stadt, 317-321.
  144. Vermessungsplan 1813./ StadtA Wasserburg a. Inn, II472.
  145. StadtA Wasserburg a. Inn, II473.
  146. Kirmayer, Chronik, 1918, 20. August.
  147. Kirmayer, Chronik.
  148. StadtA Wasserburg a. Inn, II2308.
  149. Vermessungsplan 1813./ StadtA Wasserburg a. Inn, II472.
  150. StadtA Wasserburg a. Inn, II473.
  151. Kirmayer, Chronik, 1882, 20. September.
  152. Kirmayer, Chronik, 1918, 20. August.
  153. Kirmayer, Chronik, 1920, 23. Mai.
  154. Kirmayer, Chronik, 1922, Nr. 188.
  155. Kirmayer, Chronik, 1924, 2. Juli.
  156. Haase/Rauschenberger, Zwangsarbeit, 84.
  157. Gesamter Abschnitt zusammenfassend aus: StadtA Wasserburg a. Inn, II2308.
  158. StadtA Wasserburg a. Inn, II2308.