Paul Fuchshofer: Unterschied zwischen den Versionen

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(Belegbare Arbeiten)
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1660 fertigt Fuchshofer eine Decke für seine Wohnstube und einen weiteren Raum. Es sind dies die frühesten und einzig erhaltenen Arbeiten des Kistlers.  
 
1660 fertigt Fuchshofer eine Decke für seine Wohnstube und einen weiteren Raum. Es sind dies die frühesten und einzig erhaltenen Arbeiten des Kistlers.  
 
1663 wird Fuchshofer bei der Endabrechnung für den Hochaltar von St. Jakob zusammen mit dem Kistler Hans Aberl(in) erwähnt, ohne dass die Arbeiten spezifiziert wären<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Zoege von Manteuffel, Bildhauerfamilie Zürn|Zoege von Manteuffel, Bildhauerfamilie Zürn]]. Die Angabe von W. Ernst (vgl. Anm. 5), der Altar von St. Jakob wäre 1663 aufgestellt worden, ist falsch ,richtig ist 1655 – 58, die Endabrechnung erfolgte 1663, in der Fuchhofer erwähnt wird, ohne dass seine spezifische Leistung aufgelistet wäre.</ref>. 1668 erhält er für die Ausbesserung des Hl. Grabes im Spital 46 kr<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, I2c-HLG-145|StadtA Wasserburg a. Inn, I2c-HLG-145]].</ref>. 1669 arbeitet er am Seelenaltar in St. Jakob: „Paullusen Fuxhovern Khistler welcher solchen Altar Schwartz gepaist, gemacht 120 fl“<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141|StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141]].</ref>. Ferner: „Ermelten Fuxhover Khistler umb das Er vor dem Altar herumb ain Gäder gemacht, ihme hiefür yber abpruch 1 fl 8 kr zalt … 14 fl 52 kr.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141|StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141]].</ref>“  
 
1663 wird Fuchshofer bei der Endabrechnung für den Hochaltar von St. Jakob zusammen mit dem Kistler Hans Aberl(in) erwähnt, ohne dass die Arbeiten spezifiziert wären<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#Zoege von Manteuffel, Bildhauerfamilie Zürn|Zoege von Manteuffel, Bildhauerfamilie Zürn]]. Die Angabe von W. Ernst (vgl. Anm. 5), der Altar von St. Jakob wäre 1663 aufgestellt worden, ist falsch ,richtig ist 1655 – 58, die Endabrechnung erfolgte 1663, in der Fuchhofer erwähnt wird, ohne dass seine spezifische Leistung aufgelistet wäre.</ref>. 1668 erhält er für die Ausbesserung des Hl. Grabes im Spital 46 kr<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, I2c-HLG-145|StadtA Wasserburg a. Inn, I2c-HLG-145]].</ref>. 1669 arbeitet er am Seelenaltar in St. Jakob: „Paullusen Fuxhovern Khistler welcher solchen Altar Schwartz gepaist, gemacht 120 fl“<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141|StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141]].</ref>. Ferner: „Ermelten Fuxhover Khistler umb das Er vor dem Altar herumb ain Gäder gemacht, ihme hiefür yber abpruch 1 fl 8 kr zalt … 14 fl 52 kr.<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141|StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141]].</ref>“  
1670 Diesen Sommer ließ sich Kurfürst Ferdinand Maria 721 Gulden kosten für ein Leibschiff auf dem Chiemsee, um damit das Bayerische Meer zu befahren. Auch Wasserburger haben daran mitgearbeitet, so der Kistler Fuchshofer mit 4 Gesellen. Sie fertigten an Ort und Stelle das Kabinett fürs Leibschiff, auch die Fensterstöcke darein, dann Tische, Bänke und das Seitengeländer „von schön geschweiften Seillen und Delphinen, auch andern Zirathen“. Als eigenen Taglohn von 45 und solchen von 26 kr für die Gesellen erhielt er insgesamt 63 Gulden. Der Schlosser Härdtle von Wasserburg und der dortige Glaser Hans Held erhielten dann für ihre Arbeiten 26 bzw. 23 ½ Gld. Dann rückte von dieser Innstadt der Maler Franz Pecker an und hat „ das ganze churürstl. Leibschiff inen und auswendig mit Veldungen, daran Rodesken (=Grotesken) plau und weis, ingleich auch 20 Delphin, 82 Stäffel zur Galle (Galerie) 2 Timon (Steuerruder), 18 Ruder, 2 Tisch mit ihren zugehörigen Gestiellen (Gestühl) und Penken, das ganze Cabinet samt der Tachung in- und auswendig gar fein und sauber, wie es der Augenschein geben, bemahlen.“ Er verlangte schließlich 210 fl, bekam aber nur davon 190<ref>Kirmayer Chronik 1670 a – Alois Mitterwieser, Prunkschiffe 101/102</ref>. 1671 zur Errichtung des Eugenia-Altares „Paullus Fuxhover Khistler für die gemachte Sarch 6 fl 25 kr“.  
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1670 Diesen Sommer ließ sich Kurfürst Ferdinand Maria 721 Gulden kosten für ein Leibschiff auf dem Chiemsee, um damit das Bayerische Meer zu befahren. Auch Wasserburger haben daran mitgearbeitet, so der Kistler Fuchshofer mit 4 Gesellen. Sie fertigten an Ort und Stelle das Kabinett fürs Leibschiff, auch die Fensterstöcke darein, dann Tische, Bänke und das Seitengeländer „von schön geschweiften Seillen und Delphinen, auch andern Zirathen“. Als eigenen Taglohn von 45 und solchen von 26 kr für die Gesellen erhielt er insgesamt 63 Gulden. Der Schlosser Härdtle von Wasserburg und der dortige Glaser Hans Held erhielten dann für ihre Arbeiten 26 bzw. 23 ½ Gld. Dann rückte von dieser Innstadt der Maler Franz Pecker an und hat „ das ganze churürstl. Leibschiff inen und auswendig mit Veldungen, daran Rodesken (=Grotesken) plau und weis, ingleich auch 20 Delphin, 82 Stäffel zur Galle (Galerie) 2 Timon (Steuerruder), 18 Ruder, 2 Tisch mit ihren zugehörigen Gestiellen (Gestühl) und Penken, das ganze Cabinet samt der Tachung in- und auswendig gar fein und sauber, wie es der Augenschein geben, bemahlen.“ Er verlangte schließlich 210 fl, bekam aber nur davon 190<ref>Kirmayer Chronik 1670 a – Alois Mitterwieser, Prunkschiffe 101/102</ref>. 1671 zur Errichtung des Eugenia-Altares „Paullus Fuxhover Khistler für die gemachte Sarch 6 fl 25 kr“<ref>[[Quellen-_und_Literaturverzeichnis#StadtA Wasserburg a. Inn, I2c143|StadtA Wasserburg a. Inn, I2c143]].</ref>.
 
1676 stattet Fuchshofer die Reiseplätte für Kurfürst Ferdinand Maria aus. Auf die 96 Schuh (= fast 29 m) lange Plätte werden drei abschraubbare Zimmer aufgesetzt:  
 
1676 stattet Fuchshofer die Reiseplätte für Kurfürst Ferdinand Maria aus. Auf die 96 Schuh (= fast 29 m) lange Plätte werden drei abschraubbare Zimmer aufgesetzt:  
 
das für den Kurfürsten 16 Schuh (= 4,8 m) lang und 2 jeweils 12 Schuh (=3,6 m) lang, die durch 8 Doppeltüren erschlossen werden. Dazu „sambt einem iber sich gehenngt vertieften Poden absonderlichen Tachung und Gallery mit 28 Fenstern“, außerdem Sitzbänke und 3 Tafeln (=Tische). Die Galerie wird durch 180 „gedrähte Stäffel“ erschlossen.  
 
das für den Kurfürsten 16 Schuh (= 4,8 m) lang und 2 jeweils 12 Schuh (=3,6 m) lang, die durch 8 Doppeltüren erschlossen werden. Dazu „sambt einem iber sich gehenngt vertieften Poden absonderlichen Tachung und Gallery mit 28 Fenstern“, außerdem Sitzbänke und 3 Tafeln (=Tische). Die Galerie wird durch 180 „gedrähte Stäffel“ erschlossen.  

Version vom 20. September 2021, 20:57 Uhr

Autor: Ferdinand Steffan'
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Der Kistler und Kunstschreiner Paul(us) Fuchshofer

Der in Salzburg gebürtige Paul Fuchshofer (auch Fuxhofer) wurde laut dem am 22.5.1647 ausgestellten Geburtsbrief am 11. Dezember 1647 als Bürger in Wasserburg aufgenommen[1]. Das darin genannte Geburtsjahr 1620 stimmt jedoch nicht mit den Personendaten auf dem erhaltenen Porträt überein, die vermerken: Anno 1678 / Paülüß Fuxhofer / seineß Alters 57 / Jahr[2]. Demnach wäre er erst 1621 geboren. Der Kistler und Kunsttischler wohnte und arbeitete in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts in Hs. Nr. 199 = heute Färbergasse 7 (früher Vergessene Zeile). Ob er die örtliche Gerechtigkeit als Kistler/Tischler durch Einheirat erworben oder das Geschäft hier neu aufgebaut hat, lässt sich nicht ermitteln. Auf seinem Grabstein ist nur eine Ehefrau aufgeführt, deren Name Elisabeth Hörmann mit den Initialen E H an der Decke der ehemaligen Wohnstube übereinstimmt. Die beigefügte Jahreszahl 1 6 6 0 könnte sich auf das Jahr der Eheschließung beziehen oder aber nur den Zeitpunkt angeben, wann Fuchshofer die Decke gefertigt hat [3]. Gegebenenfalls hätte er mit ca. 40 Jahren zum zweiten Mal geheiratet. Im Zentrum der Decke befinden sich ein umlaufender Spruch und die Initialen P. FH. sowie E. H., dazwischen die Jahreszahlen 16 – 60: WER GUT MAAS HELT IN SPEIS UND TRANCK WIRD WOL ALT UND SELTEN KRANCK DER IST WEIS UND WOLGELEHRT DER ALLE DING ZUM BESSTEN KERT. In den Ecken ist Handwerkszeug des Tischlers eingefügt. Die Intarsien bestehen aus unterschiedlichen Hölzern, die Felder werden von Perlstäben mit länglichen Zwischenstücken eingerahmt [4].

Porträt des Paulus Fuchshofer, 1678.

Über das Schaffen des Kistlers und Kunstschreiners liegen nur wenige Nachrichten vor, die zudem teilweise falsche Angaben enthalten [5]. Nachdem in den Kunstdenkmal-Bänden des ehem. Ldkr. Rosenheim [6] (also ab Vogtareuth südlich) Fuchshofer nirgends vorkommt und für den Altlandkreis Wasserburg keine entsprechenden Arbeiten vorliegen, ist es schwierig, mögliche Arbeiten etwa an Altären nachzuweisen. Die Durchsicht der „Dokumentation(en) zur Bau-, Ausstattungs- und Restaurierungsgeschichte“ folgender Kirchen erbrachte keinerlei Hinweise auf eine Tätigkeit Fuchshofers: St. Alban, Pf. Peterskirchen, Amerang, Evenhausen, Griesstätt, St. Leonhard am Buchat, Stephanskirchen, Pf. Amerang, Kirchensur, Schnaitsee, Gars a. Inn und Zell, Pf. Rieden. Damit ist immerhin ein weiter geographischer Raum im Südosten und Nordosten von Wasserburg abgedeckt, ohne dass der Name Fuchshofer in den Akten erscheint. Bestenfalls wären Tätigkeiten Fuchshofer noch über die Zusammenarbeit mit den örtlichen Bildhauern und Malern erschließbar [7]. Im öffentlichen Leben der Stadt wirkt der Handwerksmeister als Äußerer und Innerer Rat, wo er turnusgemäß auch das Amt des Bürgermeisters innehat. In der Funktion als Ratsmitglied werden 1681[8] im Haus Fuchshofers 192 Fass Salz, 1682[9] 434 Scheiben Salz eingelagert eingelagert. 1681 wirkt Fuchshofer („gmain des Rhats“) als Feldgeschworener[10]. 1684 hat er das Amt des Baumeisters inne[11].

Ein Porträt aus dem Jahr 1678 zeigt Paulus Fuchshofer im Alter von 57 Jahren. Er trägt vornehme bürgerliche Gewandung mit Spitzenkragen. Als Standeszeichen seines Berufs hält er Zirkel und Elle in Händen, die am Ende einen Messingbeschlag mit den Initialen P.FH. hat. Lang wallendes Haupthaar, ein Spitzbart und ein Schnurbart prägen das markante Gesicht. Ob es ein Pendant mit dem Porträt seiner Gattin gab, ist unbekannt. Fuchshofer und seine Gattin führen ein sog. Sprechendes Wappen: Seines zeigt in rotem Feld mit schräg linkem Balken in weiß einen steigenden Fuchs nach rechts. Der Helm mit gespreizten Schwingen in rot mit weißem Balken ist mit einer Blüte belegt. Die Helmdecken sind weiß-rot. Um den Helm windet sich ein gedrehtes Band in weiß-rot. Das Kleinod bildet ein frontal ausgerichteter sitzender Fuchs. Das Wappen seiner Gattin Elisabeth Hörmann zeigt einen stehenden Mann auf einem Dreiberg mit Hörrohr in der rechten Hand. Als Paul Fuchshofer am 16. November 1693 starb, erhielt er einen Grabstein, der sich von den fast serienmäßig geschaffenen Grabmälern eines Gregor Pichler jener Zeit deutlich unterscheidet. Das Ehepaar kniet gemeinsam auf einem Betschemel vor einem Kruzifix auf einem Altar in einem angedeuteten Sakralraum. Die Details der Kleidung und die Gesichtszüge sind so fein ausgearbeitet, dass man fast von einem Porträt sprechen kann. Die Inschrift lautet: Alda Ligen Begraben Der Ehrnves(t u)nd Weiße Herr Paüllüs Füxhofer des Eüsser(n Rhat)s Bürger Und Khisstler al(hie so) den 16. Novembe(r 1693 Dan die) Ehrntügentsame Fraü Elisabetha Hörman(nin) Dessen haüsfraü welche den […] in gott (S)eelliglich entschlaffen Deren Und allen Cristgläubigen Sellen ein Freliche Aüfersteheüng verleichen welle Amen[12].

Belegbare Arbeiten

Grabdenkmal, Nr. 169, Lapidarium, Fuchshofer, 1693, Gesamtansicht.
Grabdenkmal, Nr. 169, Lapidarium, Fuchshofer, 1693, Detail Inschrift.

1660 fertigt Fuchshofer eine Decke für seine Wohnstube und einen weiteren Raum. Es sind dies die frühesten und einzig erhaltenen Arbeiten des Kistlers. 1663 wird Fuchshofer bei der Endabrechnung für den Hochaltar von St. Jakob zusammen mit dem Kistler Hans Aberl(in) erwähnt, ohne dass die Arbeiten spezifiziert wären[13]. 1668 erhält er für die Ausbesserung des Hl. Grabes im Spital 46 kr[14]. 1669 arbeitet er am Seelenaltar in St. Jakob: „Paullusen Fuxhovern Khistler welcher solchen Altar Schwartz gepaist, gemacht 120 fl“[15]. Ferner: „Ermelten Fuxhover Khistler umb das Er vor dem Altar herumb ain Gäder gemacht, ihme hiefür yber abpruch 1 fl 8 kr zalt … 14 fl 52 kr.[16]“ 1670 Diesen Sommer ließ sich Kurfürst Ferdinand Maria 721 Gulden kosten für ein Leibschiff auf dem Chiemsee, um damit das Bayerische Meer zu befahren. Auch Wasserburger haben daran mitgearbeitet, so der Kistler Fuchshofer mit 4 Gesellen. Sie fertigten an Ort und Stelle das Kabinett fürs Leibschiff, auch die Fensterstöcke darein, dann Tische, Bänke und das Seitengeländer „von schön geschweiften Seillen und Delphinen, auch andern Zirathen“. Als eigenen Taglohn von 45 und solchen von 26 kr für die Gesellen erhielt er insgesamt 63 Gulden. Der Schlosser Härdtle von Wasserburg und der dortige Glaser Hans Held erhielten dann für ihre Arbeiten 26 bzw. 23 ½ Gld. Dann rückte von dieser Innstadt der Maler Franz Pecker an und hat „ das ganze churürstl. Leibschiff inen und auswendig mit Veldungen, daran Rodesken (=Grotesken) plau und weis, ingleich auch 20 Delphin, 82 Stäffel zur Galle (Galerie) 2 Timon (Steuerruder), 18 Ruder, 2 Tisch mit ihren zugehörigen Gestiellen (Gestühl) und Penken, das ganze Cabinet samt der Tachung in- und auswendig gar fein und sauber, wie es der Augenschein geben, bemahlen.“ Er verlangte schließlich 210 fl, bekam aber nur davon 190[17]. 1671 zur Errichtung des Eugenia-Altares „Paullus Fuxhover Khistler für die gemachte Sarch 6 fl 25 kr“[18]. 1676 stattet Fuchshofer die Reiseplätte für Kurfürst Ferdinand Maria aus. Auf die 96 Schuh (= fast 29 m) lange Plätte werden drei abschraubbare Zimmer aufgesetzt: das für den Kurfürsten 16 Schuh (= 4,8 m) lang und 2 jeweils 12 Schuh (=3,6 m) lang, die durch 8 Doppeltüren erschlossen werden. Dazu „sambt einem iber sich gehenngt vertieften Poden absonderlichen Tachung und Gallery mit 28 Fenstern“, außerdem Sitzbänke und 3 Tafeln (=Tische). Die Galerie wird durch 180 „gedrähte Stäffel“ erschlossen.

1678 macht Fuchshofer 2 neue Fensterrahmen mit 2 Schiebern oder Guzern (kleine Fenster), auch Gätter mit 2 Guzern und 2 Fensterbalken, ein Gesims für die spanische Wand oben und unten 3 Pfähl zum Schieben, 3 Rammen, Türrahmen, bei der Schießtafel 2 geleimte Tafeln an die Wand für das Schießhaus. 1679: Für dieses Jahr gibt Christoph Schnepf an, dass der Altar in der Schlosskapelle von Hart/Edling von Fuchshofer gefertigt worden sei. Dies wäre zwar von den biographischen Daten Fuchshofers her möglich, doch fehlen sowohl stilistische Vergleichsmöglichkeiten als auch archivalische Belege. Der Altar soll bis zur Restaurierung Ende 19./Anfang 20. Jh. die Jahreszahl 1679 getragen haben. 1683 stattet Fuchshofer das Leibschiff für Kurfürst Max Emanuel zur Fahrt in die Türkenkriege aus. 1684 macht Fuchshofer 2 Türen zu den Fleischbänken in der Hofstatt, wird Äußerer Rat, Kistler und derzeit Baumeister genannt. 1684 erhält Fuchshofer für die Erhöhung des Tabernakels im Spital 2 fl 24 kr. () 1688 fertigt Fuchshofer einen Handlauf von der Schranne in den 1. Stock. 1692 ist Paulus Fuchshofer, Kistler zu Wasserburg, in Pietenberg tätig. Dies dürfte einer der letzten Aufträge gewesen, allerdings werden Umfang und Art nicht genannt.







StadtA Wasserburg a. Inn, Geburtsbrief 1048. Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 937. Ernst, Ausstatter kurfürstlicher Schiffe. Ernst, Ausstatter kurfürstlicher Schiffe.



Empfohlene Zitierweise:

Ferdinand Steffan, Paul Fuchshofer, publiziert am 20.09.2021 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Paul_Fuchshofer (06.05.2024)
Creative Commons Lizenzvertrag. Lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.


  1. Der Geburtsbrief StadtA Wasserburg a. Inn, Geburtsbrief 1048 gibt als Geburtsjahr 1620 an. Der Tischler Paul Fuchshofer ist Sohn des Müllers Paul Fuxhofer (damals Inwohner am Stain) und dessen 2. Ehefrau Ottilia, geb. Khreizer. Als Zeugen sind ein Bäcker, ein Müller, ein Getreidemesser und ein Wirt angeführt.
  2. Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 937, Öl/Lw., dat. 1678, unsign.
  3. Diese Decke wurde 1891 in das Amtszimmer des Bürgermeisters im Wasserburger Rathaus übertragen und durch schmucklose Felder der neuen Raumgröße angepasst.
  4. Im Haus Färbergasse 7 existiert noch eine zweite Decke mit ähnlicher Einteilung und Materialien in einem Erdgeschossraum. Sie ist jedoch einfacher gestaltet.
  5. So bezeichnet ihn Willi Ernst, Ausstatter kurfürstlicher Schiffe – An Paulus Fuxhofer erinnern im Heimathaus ein Gemälde und ein Epitaph xxx, xxxx irrtümlich als Bildhauer und schreibt ihm Arbeiten zu, für die es keine Belege gibt.
  6. Bomhard, Kunstdenkmäler I, Bomhard, Kunstdenkmäler II, Bomhard, Kunstdenkmäler III, Stalla, Register.
  7. In der Regel bilden Bildhauer, Kistler und Maler bei der Herstellung von Altären ein festes, eingespieltes Team, das über Jahre/Jahrzehnte konstant bleibt.
  8. Brunhuber, Baubuch Khornmesser, 11.
  9. Brunhuber, Baubuch Khornmesser, 14.
  10. Brunhuber, Baubuch Khornmesser, 13.
  11. Brunhuber, Baubuch Khornmesser, 16.
  12. Das Todesdatum Fuchshofers in kleineren Buchstaben nachgetragen, d.h. der Stein wurde zu Lebzeiten in Auftrag gegeben. Für das Todesdatum der Frau ist ein Freiraum vorgesehen, der jedoch nicht ausgefüllt wurde. Der ursprüngliche Standort des Epitaphs ist unbekannt, ebenso der Zeitpunkt der Überführung in den Innenhof (Lapidarium) des Städt. Museums. Maße: H. 77,5 cm, Br. 61 cm, Stärke 11 cm. Material: Rotmarmor. Das ovale Schriftfeld weist zahlreiche mechanische Beschädigungen auf. Die Zuschreibung des Grabmals an den Bildhauer Gregor Pichler durch Willi Ernst (vgl. Anm. Nr. 5) scheidet aus zeitlichen und wohl auch stilistischen Gründen aus. Pichler ist bereits vor 1685 verstorben. Es ist kaum anzunehmen, dass Fuchshofer seinen Grabstein schon ein Jahrzehnt vor seinem Tod in Auftrag gegeben hat. Erst recht ist ein Rückgriff auf David Zürn abzulehnen, wenngleich die feine Ausarbeitung der Personen diese Annahme begründen könnte. Somit bleibt die Meisterfrage ungelöst. Warum die Daten für Elisabeth Hörmann nicht nachgetragen wurden, ist unbekannt. Möglicherweise hatte das Ehepaar keine leiblichen Erben.
  13. Zoege von Manteuffel, Bildhauerfamilie Zürn. Die Angabe von W. Ernst (vgl. Anm. 5), der Altar von St. Jakob wäre 1663 aufgestellt worden, ist falsch ,richtig ist 1655 – 58, die Endabrechnung erfolgte 1663, in der Fuchhofer erwähnt wird, ohne dass seine spezifische Leistung aufgelistet wäre.
  14. StadtA Wasserburg a. Inn, I2c-HLG-145.
  15. StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141.
  16. StadtA Wasserburg a. Inn, I2c141.
  17. Kirmayer Chronik 1670 a – Alois Mitterwieser, Prunkschiffe 101/102
  18. StadtA Wasserburg a. Inn, I2c143.