Josef Estermann

Aus Historisches Lexikon Wasserburg
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Autor: Robert Obermayr

Biografie Josef Estermann
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Passfoto Josef Estermann.

Einführung
Josef Estermann war der erste von der US-Militärverwaltung ernannte Bürgermeister der Stadt Wasserburg am Inn nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft. Anschließend war er fast ein Jahr lang Landrat des Landkreises Wasserburg. In den 1920er Jahren leitete er die Ortsgruppe der Kommunistischen Partei und führte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs die Wasserburger Freiheitsaktion an. In der Heimat am Inn Nr. 39/40 (2021)[1] untersuchte der Autor ausführlich Josef Estermanns Rolle in den letzten Kriegstagen. In diesem Beitrag im Historischen Lexikon soll der bewegte Lebenswandel Estermanns von der Kindheit bis ins Alter (zusammenfassend) dargestellt und sein Wirken für Stadt und Landkreis Wasserburg gewürdigt werden.

Lebensdaten

Josef Estermann * 28. Dezember 1898 in Wasserburg am Inn, † 8. November 1982 in Wasserburg am Inn.

Von der Kaiserzeit zur Räterepublik

Kindheit in Wasserburg
Josef Estermann stammt aus einfachen Verhältnissen und einem sozialdemokratisch geprägten Elternhaus.[2] Sein Vater war der Forstarbeiter Georg Estermann, verheiratet mit Sofie Estermann, geborene Peintinger. Während beide Eltern die meiste Zeit im Wald[3] arbeiteten, erlebten Josef und seine zwei Brüder eine freie Kindheit im sogenannten Hering-Haus in der Wasserburger Neustraße. Nach Ende der Volksschulzeit, Estermann spricht von täglichen Prügeln durch den Lehrer, schickte ihn der Vater zur Arbeit in die Landwirtschaft. Die harten Arbeitsbedingungen, den Tag a 14 Stund g’arbat, […] koan Urlaub ned und d‘Woch a Mark[4], dürften seine politische Einstellung mit geprägt haben.

Landsturmpflichtiger und Rotarmist

Estermann als junger Mann im ersten Weltkrieg (links) mit einem unbekannten Kameraden.

Noch nicht volljährig, begab sich Josef Estermann auf Wanderschaft und heuerte in Hamburg auf einem Schiff an, wohl auch, um sich dem Barras, dem Dienst an der Waffe im mittlerweile entbrannten Ersten Weltkrieg, zu entziehen. Im Dezember 1916 holte man ihn in Hamburg vom Schiff runter[5] und zog ihn als Landsturmpflichtigen in das Infanterieregiment 76 ein.[6] Nach einer Verwundung an der Westfront in Flandern und einem Lazarettaufenthalt in Witten im Ruhrgebiet, wo er seine spätere Frau, die Lazaretthelferin Johanna Kirsten, kennenlernte, versetzte man ihn zum 7. Bayerischen Feldartillerie-Regiment.[7] Dort diente er bis Kriegsende und soll das Eiserne Kreuz erhalten haben, nachdem er einem Offizier das Leben rettete. Im Frühjahr 1919 landete er nach den Kriegswirren im vom revolutionären Umsturz erfassten München und schloss sich zur Verteidigung der dort errichteten Räterepublik der Roten Armee an. Nachdem die Stadt von Reichswehr und Freikorpsverbänden eingenommen wurde, geriet auch Estermann in Gefangenschaft. Seinen Schilderungen zufolge wäre er fast ein Opfer der Erschießungen geworden, die Anfang Mai 1919 nach Niederschlagung der Räterepublik im Gefängnis Stadelheim stattfanden. In einem Interview beschreibt er, wie er dem Tod nur knapp entkam, da ihn der befehligende Offizier als seinen früheren Regimentsangehörigen und tüchtigen Soldaten wiedererkannte:

Des [Erschießungs-)Kommando is hervorn g‘standen, ungefähr 9 oder 10 Mann, die haben ihr Gewehr schon geladen gehabt. Und dann geht der Offizier nochmal unsre Front ab, schaut uns allesamt an und dann geht er zu mir und sagt er: 'Ja, Estermann', sagt er, 'was machst denn du da?' Des war mein Kompanieführer, […] der Oberleutnant Metzger. […] Dann sagt er, 'Geh einmal raus. Den Mann kenn ich ja gut', sagt er, 'des is ja a guter Soldat gwesen' […]. Und ich bin dann wieder reinkommen, die andren sind umgelegt worden.[8] 

Während die weiteren Mitgefangenen nach Darstellung Estermanns erschossen worden seien, bekam dieser auf Veranlassung des Oberleutnants einen Passierschein ausgestellt und konnte unversehrt den Fußweg nach Hause antreten.[9]

Die Weimarer Jahre: Einmal Arbeiterparadies und zurück

Familiengründung in harten Zeiten und Leitung der örtlichen KPD
Zurück in Wasserburg schlug sich Estermann als Gelegenheitsarbeiter durch. Er half seinem Vater bis zu dessen frühen Tod im Mai 1922 bei der Forstarbeit im städtischen Wald und verdingte sich als Torfstecher und als Hilfsarbeiter beim Flussamt für kargen Lohn, von dem er sich in Zeiten galoppierender Inflation kaum genug zum Leben kaufen konnte.[10] Es soll dabei auch zu kleinen Betrügereien, wie dem Verkauf von gestrecktem Pfeffer oder gestohlenen Christbäumen, gekommen sein.[11] Im Zeitraum von 1923 bis 1929 verzeichnet Estermanns Strafregister drei Haftstrafen wegen Diebstahl, Unterschlagung und Betrug.[12] Nach Phasen der Arbeitslosigkeit fand er in der damaligen Bierstadt Wasserburg schließlich eine Festanstellung bei der Brauerei Greinbräu. Am 17. November 1923 heiratete er in Wasserburg die aus Witten an der Ruhr stammende Krankenhelferin Johanna Kirsten.[13] Das junge Paar konnte an Weihnachten 1923 ein in Eigenleistung halb fertiggestelltes Häuschen am Riedenerweg beziehen, auf einem Grundstück, das die Stadt Wasserburg auf Erbbaurecht an Bedürftige vergeben hatte.[14] Bald waren jedoch die Raten für den Kredit angesichts der Zinslast und dem kargen Einkommen in jenen Jahren nicht länger aufzubringen, so dass die mittlerweile dreiköpfige Familie[15] das Haus 1926 verkaufen und in eine Mietwohnung in der Färbergasse 121 ziehen musste.[16] Estermann engagierte sich seit seiner Rückkehr nach Wasserburg parteipolitisch, ließ sich zunächst für die örtliche SPD anwerben sowie als Fahnenträger des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Ab Mitte der 1920er Jahre schloss er sich nach deren Gründung der Ortsgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an.[17] Bald stieg er zum Kopf der rasch anwachsenden Gruppierung auf, was bei seinem Arbeitgeber auf Missfallen stieß, der ihn aber offenbar als fleißigen Arbeiter behalten wollte:

Ich war damals pol. Leiter der Ortsgruppe Wasserburg[;] wir hatten damals bald 100 Mitglieder. Meine Frau leitete die Rote Hilfe. Ich hatte beim Greinbräu eine gute Stelle in der Brauerei. Mein Chef (Hr. Hatzl) wollte mich immer entlassen wegen meiner politischen Arbeit. Aber sonderbarerweise tat er es nicht.[18] 

Waffendiebstahl und Flucht in die Sowjetunion

Meldung im Wasserburger Anzeiger über die Flucht Estermanns nach Moskau.

Im November 1930 entwendete er mit weiteren Genossen Maschinengewehre aus einem heimlichen Waffendepot in einer Ziegelei im Weiler Holzmann bei Pfaffing, das vermutlich von Anhängern der NSDAP angelegt worden sei.[19] Estermann, der den Fund sogleich dem KPD-Reichstagsabgeordneten Albert Buchmann[20] meldete, sollte die Gewehre zur KPD nach München bringen, aber die örtliche Polizei fand die in einer Gartenlaube zwischengelagerte Beute. Er konnte sich der Verhaftung durch einen Sprung aus dem Fenster entziehen und floh über Griesstätt und Kolbermoor in die Arbeiterhochburg Feldmoching, wohin ihn Max Holy, Landesleiter der Roten Hilfe Bayern, auf dem Motorrad brachte. Die Rote Hilfe besorgte ihm falsche Ausweispapiere (Kurt Radke aus Königsberg) und organisierte im März 1931 die Zugfahrt über Berlin nach Moskau, wo der Genosse aus dem Westen am Bahnhof von Rotfront-Rufen der Komsomolzen empfangen wurde. Als Sowjetbürger arbeitete er zunächst als Baggerführer in Magnitogorsk im Südural, bis er Anfang Mai eine Parteischulung in Moskau absolvierte und fortan als Redner im Sowjetreich eingesetzt war:

[In Rostow am Don] sprach ich in ein paar Versammlungen in gebrochenem Russisch mit viel deutschen Wörtern gemischt. Man reichte mich von einer Versammlung in die andere und da ich immer das gleiche sprach[,] ging die Sache ganz leidlich. Von der Parteileitung bekam ich immer wieder den Auftrag[,] wohin in die nächste Stadt. Ich sprach unter anderem in Odessa, dann Irkutsk, Wladiwostok.[21] 

Die Erfahrungen, die er während des Aufenthalts im Arbeiterstaat sammelte, führten aber offenbar zur Ernüchterung des bis dahin überzeugten Kommunisten. Als Vorzeige-Gast aus dem Westen bewegte er sich in der besseren Gesellschaft der KP-Funktionäre, aber die sozialen Gegensätze blieben ihm nicht verborgen:

Wir konnten in extra Läden alles[,] aber auch alles kaufen, während die armen Teufel, die Arbeiter in Ihrem Paradies der Arbeiter stundenlang um Brot anstellen mussten. Da bekam meine kommunistische Überzeugung eine richtigen Knacks. Man frage mich[,] wie es mir in Rußland gefalle usw. Ich hab ihr dortiges System über alles gelobt. Ich war doch nicht blöd.[22] 
Postkarte aus der Sowjetunion 1931 an den Bruder Georg: Willst du nicht rüber?

Hochverrats-Prozess und Gefängnisaufenthalt
Hatte Estermann zunächst noch gedacht, seine Familie in die Sowjetunion nachzuholen, beschloss er nach sechsmonatigem Aufenthalt nach Deutschland zurückzukehren. Das deutsche Konsulat in Moskau händigte ihm ein Ausreisevisum aus und im September 1931 kam er in Wasserburg an, wo er sich nach drei Tagen der örtlichen Polizei stellte.[23] Das Reichsgericht Leipzig verurteilte ihn im Februar 1932 wegen Waffendiebstahl und Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Gefängnis.[24] Estermann und den Mittätern wurde vorgeworfen, sie hätten die Maschinengewehre in der Absicht entwendet, sie im Falle einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit der bestehenden Gesellschaftsordnung für die parteipolitischen Ziele der KPD zu verwenden,[25] während die Beschuldigten einwandten, sie hätten die Waffenbestände aus faschistischer Herkunft nur deshalb beseitigt, damit sie nicht gegen die Arbeiterschaft gerichtet werden konnten. Seinen Gefängnisaufenthalt, den er ab 25. April 1932 in der Haftanstalt Bernau am Chiemsee verbüßte, nutzte Josef Estermann vorausschauend zur Erlernung des Korbmacherhandwerks, und am 22. Dezember 1932 wurde er im Zuge der sogenannten Schleicher-Amnestie vorzeitig aus der Haft entlassen.[26]

In der NS-Zeit: Von der Lagerhaft zur Wasserburger Freiheitsaktion

Schutzhaft
Estermann wurde nach der Machtübername der Nationalsozialisten mehrfach aus politischen Gründen inhaftiert.[27] Eine erste Festnahme erfolgte am 3. Februar 1933, als er mit dem Genossen Martin Allgeier auf dem Wasserburger Taubenmarkt kommunistische Flugblätter verteilte.[28] Anfang März 1933 nahm man ihn erneut fest und er musste 50 Tage im Gefängnis Auf der Burg verbringen. Noch härter kam es am 12. August, als Polizei und SA sowohl ihn als auch seine Ehefrau Johanna abführten:

meine Frau und ich wurden um 5 Uhr früh aus dem Bett geholt. Die SA-Männer waren alles Schulkameraden von mir. Sie kamen 6 Mann stark stellten die Wohnung auf den Kopf und lieferten uns im hies[igen] Gefängnis ab. Meine Kinder nahm meine alte Mutter. Ich kam auf Dachau[,] meine Frau auf Stadelheim.[29] 
Schutzhaftbefehl des Bezirksamts Wasserburg vom 14.8.1933 u.a. gegen Joseph Estermann.

Während seines Aufenthalts im Konzentrationslager Dachau war er den unwürdigen Lagerbedingungen mit alltäglichen Schikanen ausgesetzt. Konnte sich Estermann zunächst mit dem Arbeitsdienst in der Lagerküche den schlimmsten Drangsalen entziehen, änderte sich dies drastisch, als aufkam, dass er Lebensmittel für seine unter Hunger leidenden Mithäftlinge entwenden wollte, wie der ebenfalls inhaftierte Herrmann Winnig später bezeugte:

Estermann war in der Küche. Er stahl oft Lebensmittel von der SS um den Gefangenen davon zu essen zu geben. Seine besonderen Gefährten, mit denen er teilte, waren Max Hol[l]y und Winnig. Als er einmal 10 Pfund Geräuchertes stahl, wurde er dabei von der SS ertappt und 4 Stunden unmenschlich geschlagen, so dass er zum Schluss einem Fleischklumpen gleich sah. Dann legte man ihm einen Strick um den Hals, forderte ihn auf, die Genossen zu benennen, denen er die Lebensmittel gegeben hatte. Estermann hat seine Genossen dabei nicht verraten.[30]

Da auf Lagerdiebstahl die Todesstrafe folgte, stand er nach eigener Schilderung zum zweiten Mal in seinem Leben kurz vor der Exekution, der er nur deshalb knapp entkam, da dem SS-Scharführer offenbar seine tapfere Haltung imponierte und Aufseher ein Wort für ihn einlegten.[31] Am 28. Mai 1934 wurde er nach mehr als neun Monaten aus dem Lager Dachau entlassen und der Schutzhaftbefehl probeweise aufgehoben.[32]

Aufbau des Korbmacherbetriebs und Gestapo-Kontakte

Josef Estermann in seiner Korbmacherwerkstätte, Ende der 1930er Jahre.

Wieder zurück in Wasserburg konnte er sich allmählich eine berufliche Existenz als Korbmacher aufbauen, wobei ihm das Bezirksamt Wasserburg zeitweise staatliche Fürsorge gewährte, da der Ertrag zunächst kaum zum Leben reichte.[33] Dass die Zeit nach seiner Entlassung nicht einfach war, schrieb sich Estermann als fast 80jähriger von der Seele:

Ich musste mich damals täglich melden und zwar beim Winkler Otto der war mal mein Schulkamerad, aber für ihn war ich ein Untermensch, ein Mensch 2. Klasse. Das war so deprimierend, daß ich mich manchmal nach Dachau sehnte, da waren wir Kameraden und [in] Wasserburg traute sich keiner mit mir reden, geschweige verkehren.[34]

Bereits drei Wochen nach der Rückkehr aus Dachau wurde er von Gestapo-Beamten aufgesucht, um ihn als Verbindungsmann zu gewinnen. Laut Estermann kamen die Beamten regelmäßig, wobei er später im US-Militärgerichtsverfahren versicherte, seine Genossen gewarnt und an die Gestapo nur irrelevante Informationen weitergegeben zu haben.[35] Dabei stand der vermeintliche Spitzel zumindest zeitweise selbst unter intensiver Beobachtung, wie aus einem peniblen Überwachungsbericht vom Mai 1937 hervorgeht. Die Auftraggeber zeigten sich bestens unterrichtet über Estermanns Kontakte zum ortsbekannten Kommunisten Peter Balk, Besuche von Vertretern mit jüdischem Aussehen und verdächtige Frauenspersonen.[36] Josef Estermann eröffnete zunächst ein Korbwarengeschäft in der Färbergasse 124[37] und erhielt im März 1939 die offizielle Erlaubnis zur Errichtung einer Verkaufsstelle im Anwesen Ledererstraße 240 zum Feilhalten von Kinderwagen, Spielwaren u. Lederwaren.[38] Die oberste Gestapo-Stelle in München bestätigte 1939, der Verdächtigte habe sich von der kommunistischen Irrlehre abgewandt und werde kaum mehr Anlass zu einer Beanstandung politischer Art geben.[39] Somit galt der einstige Schutzhäftling auch als wehrdienstwürdig und musste von 27. August 1939 bis 23. Januar 1940 bei der Panzerabwehr an der Westfront dienen.[40] Da er ab 1943 in den Werkstätten am Pulverturm Granatkörbe für die Wehrmacht produzierte, galt er fortan als uk-gestellt, also unabkömmlich, weshalb er weiteren Kriegseinsätzen entkommen konnte. Als Fabrikant von kriegswichtigen Waren beschäftigte er bis zu 31 sogenannte Zwangsarbeiter.[41]

Die Korbmacherwerkstatt am Pulverturm, Schopperstatt, ca. 1943.

Die Freiheitsaktion
Politisch aktiv wurde Estermann wohl erst wieder in den Jahren vor Kriegsende, als er eine Widerstandsgruppe aufbaute, die sich zunächst Freiheitsaktion Neues Deutschland nannte.[42] Er knüpfte ein Netzwerk aus Nachbarn und weiteren Bürgern, die er als vertrauenswürdig empfand und auf Vertraulichkeit einschwor. Am Morgen des 28. April 1945, als die Freiheitsaktion Bayern zur Jagd auf die Goldfasanen aufrief, führte der mittlerweile 46jährige eine Gruppe von Mitstreitern an, die in die Parteizentrale der NSDAP eindrang und die NS-Funktionäre unter Arrest setzte.[43] Vorher hatte man im Postamt am Bahnhofsplatz die Telefonleitungen gekappt, um zu verhindern, dass Hilfe zur Niederschlagung des Aufstands gerufen werden konnte. Anschließend nahm Estermann an einer Versammlung im Wehrmeldeamt Wasserburg teil und unterzeichnete gemeinsam mit Oberstleutnant Puhl, Landrat Dr. Willi Moos und Bürgermeister Franz Baumann eine Erklärung gegen die Verteidigung der Stadt, die mit Flugblättern und über Lautsprecher am Rathaus veröffentlicht wurde. Als der Gauleiter über Rundfunk den Putsch dementierte wurde Estermann als Rädelsführer verhaftet, konnte aber anschließend aus dem Wehrmeldeamt entkommen und sich dank einiger Helfer auf dem Krankenhausgelände versteckt halten. Am Abend des 2. Mai befreite er mehrere inhaftierte Mitstreiter aus dem Gefängnis auf der Burg und nahm am Morgen des Folgetags Kontakt mit der vor Wasserburg stehenden US-Armee auf, die er in die Altstadt begleitete. Gemeinsam mit weiteren Helfern trug er vermutlich entscheidend dazu bei, dass die Übergabe der Stadt kampflos erfolgen konnte.

Die Nachkriegszeit: Intermezzo als Bürgermeister und Landrat

Artikel Wasserburger Bürgermeister riskiert Galgen, aus der Truppenzeitschrift Ninth Division News vom September 1945.

Ernennung als Bürgermeister
Am 10. Mai 1945, wurde der mittlerweile 46jährige aufgrund seiner führenden Rolle bei der Wasserburger Freiheitsaktion von der US-Militärverwaltung zum vorläufigen Bürgermeister (temporary mayor) der Stadt Wasserburg ernannt.[44] Um ihn zur Amtsübernahme zu bewegen, soll extra eine Abordnung des F.A.B.-Anführers Rupprecht Gerngross aus München nach Wasserburg gekommen sein.[45] Bereits am Tag der Amtsübernahme forderte der neue Bürgermeister über Lautsprecher die gesamte Einwohnerschaft der Stadt Wasserburg auf[,] in dieser schweren Zeit mitzuarbeiten, daß wir und unsere Kinder einer glücklicheren Zukunft entgegensehen können.[46]

Es ging nun daran, in enger Absprache mit dem US-Militärgouverneur die drängendsten Fragen des politischen Neubeginns und zur Versorgung der Bevölkerung zu regeln. Da in dieser frühen Phase die Entnazifizierungsgesetze in den Besatzungszonen noch nicht umgesetzt waren, musste bei personellen Besetzungen häufig improvisiert und nach freiem Ermessen entschieden werden.[47] Auf Estermanns Vorschlag wurden mehrere seiner Mitstreiter im Widerstand zu städtischen Hilfspolizisten und Stadträten ernannt.[48] Aber auch weitere möglichst unbelastete Bürger unterschiedlicher parteipolitischer Ausrichtung konnten in den neuen Stadtrat einziehen. Offenbar legte Estermann als Bürgermeister der Kreisstadt seine Kompetenzen teilweise weit aus, wenn er, eigenen Aussagen zufolge, etwa den früheren Leiter des örtlichen SS-Sicherheitsdienstes Steiner in Eigenregie verhaftete[49] oder in den Gemeinden des Landkreises die Absetzung von belasteten Bürgermeistern durchsetzte.[50]

Wechsel ins Landratsamt
Anscheinend hatte sich der ursprünglich im Verwaltungshandeln völlig unerfahrene Korbmacher im Bürgermeisteramt bewährt, da ihn der US-Gouverneur Abraham L. Klinger am 10. Oktober 1945 zum Landrat des Kreises Wasserburg beförderte.[51] Freilich dürfte auch die begrenzte Personalauswahl eine Rolle gespielt haben. Jedenfalls wollten die Besatzer erklärtermaßen ihre Entschiedenheit auf dem Gebiet der Entnazifizierung demonstrieren, indem sie beide Spitzenämter in Stadt und Landkreis mit Mitgliedern des Wasserburger Widerstandskreises besetzten und den SPD-Mann Kaspar Wiedemann auf den Bürgermeisterstuhl der Kreisstadt nachrücken ließen.[52] Nun musste sich Estermann auf Kreisebene mit Entlassungen, Beschlagnahmungen, Sperrungen usw. und Beseitigung von Engpässen auf allen Gebieten[53] befassen und hatte zudem die Entnazifizierung in 62 Kreisgemeinden zu überwachen. Erschwerend kam hinzu, dass er das Amt zu einer Zeit übernahm, als sämtliche Referatsleiter und zahlreiche Angestellte des Landratsamtes auf Anordnung der Militärregierung wegen Parteizugehörigkeit entlassen worden waren.[54] Auch der erst am 10. Mai 1945 ernannte kommissarische Landrat Johann Unterbirker musste aufgrund seiner NSDAP-Mitgliedschaft weichen, wurde aber auf ausdrückliche Bitte Estermanns in untergeordneter Funktion und als dessen rechte Hand im Landratsamt belassen. Estermann betonte, bei personellen Entscheidungen stets mit Augenmaß und Rücksicht auf die Funktionsfähigkeit von Verwaltung und Wirtschaft vorgegangen zu sein:

Nur in den Fällen, wo die Militärregierung sich die Entscheidung selbst vorbehalten hat, habe ich nicht eingegriffen. Leiter von Fachgeschäften wurden in untergeordneter Stellung in einem anderen Geschäft derselben Branche eingestz[t]. Ich bin nämlich der Ansicht, dass es besser ist, wenn Fachkräfte nicht als Strassenkehrer, sondern ihren Fähigkeiten entsprechend, anderweitig Verwendung finden. Ich kann auch nicht die Entnazifizierung eines Landkreises in 8 Tagen vornehmen.[55]

Zerwürfnis mit der KPD
Bereits im Dezember 1945 kam es zum Zerwürfnis zwischen Estermann und der örtlichen KPD. Während eines parteiinternen Treffens am 14. Dezember 1945, bei dem auch der Landesvorsitzende der Bayern-KPD Fritz Sperling[56] anwesend war, musste sich Estermann in einer verhörartigen Befragung unter anderem ein zu geringes Engagement in Sachen Entnazifizierung und mangelnden Einsatz für die kommunistische Partei vorwerfen lassen. Als man ihm am Ende der Sitzung zur Treue ermahnte und eine Untersuchung ankündigte, erklärte er resigniert seinen Austritt aus der Partei.[57] Kurz darauf reichte der KPD-Mann und vormalige Leiter des Wirtschaftsamts im Landratsamt Wasserburg, Bernhard Steinberger[58] eine 23 Punkte umfassende Beschwerde gegen den Landrat bei der staatlichen Aufsichtsbehörde ein.[59] Estermann hatte ihn zuvor wegen Verstoß gegen seine Weisungen entlassen müssen. Die Vorwürfe erwiesen sich im Wesentlichen als haltlos, doch die Auseinandersetzungen wurden bald auch öffentlich ausgetragen. Wochenlang lieferten sich Estermann und der KPD-Sekretär Peter Balk ein Wortgefecht über mehrere Artikel im Oberbayerischen Volksblatt.[60] Estermann hatte sich inzwischen der Wasserburger SPD angenähert.[61]

Suspendierung und US-Militärgerichtsverfahren
Am 1. März 1946 wurde Estermann vom Geheimdienst der US-Armee in München verhört und anschließend vom Militärgouverneur Klinger seines Amtes enthoben.[62] Eine Inhaftierung konnte er durch die Zahlung einer Kaution in Höhe von 10.000 Reichsmark abwenden, musste aber in den drei Wochen bis zur Gerichtsverhandlung in Hausarrest bleiben.[63] Die Militärregierung brachte in Erfahrung, dass er von 1934 bis zur Kapitulation Deutschlands als V.-Mann (Vertrauensmann) im Dienste der Geheimen Staatspolizei stand[64], wie das Oberbayerische Volksblatt berichtete.

Das Oberbayerische Volksblatt im März 1946 über die Entlassung und Wiedereinsetzung Estermanns als Landrat.

Estermann hatte dazu im Fragebogen der US-Militärbehörde keine und damit falsche Angaben gemacht und war nun dem Verdacht ausgesetzt, er hätte wissentlich und zum Schaden seiner KPD-Genossen Spitzeltätigkeit geleistet. Bei der Verhandlung des US-Militärgerichts am 13. März 1946 im vollbesetzten Wasserburger Rathaussaal, vor dem sich Estermann selbst verteidigte, forderte er seinen Freispruch:

Meine Herren! Mein ganzes Leben ist ein einziger Kampf. Reich an Erfolgen und Rückschlägen. Aber kein Rückschlag hat mich so schwer getroffen und erniedrigt, als die Behauptung, dass ich für die Gestapo V Mann war. Mit Stolz kann ich sagen, dass spontan die alten Kampfgenossen und Freunde zu mir kamen, und mich über die schwersten Stunden hinweghalfen. Und ich weiß, möge dieses Urteil ausfallen wie es will, diese Männer wissen, dass ich nicht schuldig bin. [...] Ich behaupte nochmals, niemals Vertrauensmann gewesen zu sein und bekenne mich nicht als schuldig. Ich fordere deshalb meine Freisprechung![65]

Er betonte, nie gewusst zu haben, dass er als V-Mann geführt werde. Er habe Aussagen für die Gestapo nur nach Zwang gemacht und durch geschickte Manöver nie[,] aber auch nie[,] einem Genossen geschadet.[66] Die von ihm benannten Zeugen sagten im Prozess zu seinen Gunsten aus und auch der frühere Leiter der Nachrichten-Abteilung KPD der Gestapo-Dienststelle München, Franz Regnat, offenbarte, dass Estermann als Gestapo-Agent nicht von Wert gewesen sei. Fünf Tage später, am 18. März 1946, wurde das schriftliche Urteil verkündet und Josef Estermann für unschuldig erklärt. Er konnte mit sofortiger Wirkung seinen Posten als Landrat wieder antreten. Das Gericht führte aus, dass er zwar unzweifelhaft als V-Mann geführt wurde und er sich über seine Stellung als Spitzel der Gestapo hätte bewusst sein müssen.[67] Man wertete allerdings die langjährige KPD-Zugehörigkeit und aktive Opposition des Angeklagten gegen das Hitlerregime als entlastend. Weder könne von einer freiwilligen Mitwirkung gesprochen werden, noch dass er verwertbare Auskunft geliefert habe oder durch ihn Dritte zu Schaden gekommen seien. Die mündliche Vereinbarung zwischen ihm und der Gestapo sei unter Zwang erfolgt und daher null und nichtig.[68]

Die US-Militärverwaltung äußerte sich in ihrem Jahresbericht zufrieden über den Prozessausgang und sah darin nicht nur eine Ehrenrettung Estermanns und vieler seiner Anhänger, sondern auch einen Beitrag zum Prestige der Militärregierung und der US-amerikanischen Justiz.[69] Auch die KZ-Beratungsstelle Rosenheim begrüßte in einem Presseartikel den Freispruch und die volle Rehabilitierung Estermanns.[70] Von verschiedenen Seiten wurde noch Jahrzehnte später die Ansicht geäußert, Estermann sei als Agent tätig gewesen und habe Interna an die Gestapo weitergegeben[71], zuweilen ergänzt um den Vorwurf, er sei zugleich [...] Agent der Russen u. Amerikaner[72] gewesen.

Landrat auf Abruf
Da sich die Wahl eines Nachfolgers schwierig gestaltete, blieb Estermann kommissarisch bis 30. September 1946 im Amt. Die Militärverwaltung berichtete, die lange Interimszeit sei von Seiten des Landratsamts als wenig segensreich empfunden worden, da Estermann als Amtsinhaber auf Abruf keine weitreichenden Entscheidungen mehr traf, um seinen Nachfolger nicht zu binden.[73] Die Mehrheitsverhältnisse hatten sich nach der ersten freien Kreistagswahl eindeutig zugunsten der CSU verschoben. Der Kreistag wählte am 30. Mai 1946 mit konservativer Stimmenmehrheit den Landwirtschaftsrat und späteren CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Karl Lenz[74] zum Landrat. Wegen Einwänden verzögerte die Militärverwaltung aber seine Ernennung, worauf Lenz seine Kandidatur letztlich zurückzog.[75] Auf der Kreistagssitzung am 28.6.46 fand sich schließlich eine Mehrheit von 43 Stimmen für den Regierungsassessor Hans Niedermeier aus München.[76] Bestätigt wurde er aber erst am 30. September 1946. Die Sprecher von SPD und CSU im Kreistag, Cembelli und Max Zwicknagl[77], dankten vor dem Kreistag dem scheidenden Landrat für die geleistete Arbeit in schwerster Zeit und würdigten seinen Einsatz in den letzten Kriegstagen.[78] Estermann selbst hatte bereits in seiner Rede bei der Kreistagssitzung am 30. Mai mit deutlichen Worten eine Bilanz seiner Amtszeit gezogen und dabei die Vorteile seiner parteilichen Ungebundenheit betont:

Notzeiten bringen immer Härten mit sich, und ich musste im Interesse des Volkes, bei einigen Ablieferungssündern empfindliche Strafen aussprechen. Man muss auch den Mut aufbringen, unpopulär zu werden. Ich selbst, meine Herren, bin parteilos und habe mich so in verschiedenen Dingen leichter getan, als wenn ich an eine Partei gebunden wäre. Meine Herren, der Karren ist vor einem Jahr so tief im Dreck gesteckt, dass er auch in 2 Jahren noch nicht wieder heraussen sein wird.[79] 

Obwohl es nicht einfach gewesen sei, zwei Herren zu dienen, der US-Militärregierung und den deutschen Behörden, sei der Kreis Wasserburg schließlich einer der besten Kreise auf dem Gebiet der Entnazifizierung gewesen. Man habe zur Überbrückung der Lücke im Gesetzesvollzug ein durchdachtes Verfahren entwickelt, so dass sich sogar der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München beim Landratsamt Wasserburg nach dem augenblicklichen Vollzug des Gesetzes Nr. 8 erkundigte und Richtlinien einholte.[80]

Der städtische Chronist Josef Kirmayer vermerkte am 30. September 1946 zum personellen Wechsel im Landratsamt: Korbwarenfabrikant Josef Estermann endlich[!] als Landrat (zuletzt kommissarisch) abgetreten.[81]

Rückzug ins Privat- und Geschäftsleben
Nach dem endgültigen Ausscheiden aus dem Amt widmete sich Josef Estermann wieder ganz dem Privatleben und seiner gewerblichen Tätigkeit. Er führte das Lebensmittelgeschäft am Wasserburger Holzhofweg bis ins hohe Alter, während seine Frau Johanna den Korb- und Spielwarenladen in der Herrengasse leitete.[82]

Werbeanzeige Kaufhaus J. Estermann, 1949.

Im Jahr 1956 errichtete er aus Abbruchmaterial ein Wohnhaus am Pulverturm am Wasserburger Holzhofweg, offensichtlich gegen den Willen der hiesigen Baubehörde.[83] Die beschriftete Marmortafel, die er über dem Hauseingang anbringen ließ, war geeignet, den Eindruck zu festigen, dass da einer allzu gerne der Obrigkeit ein Schnippchen schlug:

Erbaut v. Josef u. Hanna Estermann 1956 - 1957. Nach Ansicht eines Herrn der Bayr. Staatsregierung und einer hiesigen Behörde fällt dieses Haus spätestens im Jahre 1976 ein. Gib, o Gott, in diesem Land den Menschen mehr Salz in den Verstand.[84]
Sepp Estermann als Mitglied des Elfer-Rats der Faschingsgesellschaft Lederergmoa (vierter von links).

Auch wenn er sich aus der Politik zurückgezogen hatte, engagierte sich Josef Estermann aktiv im Wasserburger Vereinsleben. Er gilt mit seinem Sohn Karl als Mitbegründer der Wasserburger Stadtgarde 1965 und blieb der Fußballabteilung des TSV 1880 als prominenter Platzwart in Erinnerung.[85] An den Faschingszügen der Stadt beteiligten sich die Estermänner häufig mit aufwändig gestalteten Wägen und einfallsreichen Motiven, bei denen es durchaus politisch werden konnte.[86]

Der Heimatautor Hans Klinger führte in den 1970er Jahren zahlreiche Gespräche mit Josef Estermann und recherchierte intensiv die Lebensgeschichte des bekannten Wasserburgers. Das Buch Gestorben wird erst später … Ein deutscher Lebenslauf veröffentlichte Klinger im Jahr 1984, zwei Jahre nach Estermanns Tod.[87] Die im Zuge seiner Recherchen und zu Estermann gesammelten Dokumente überließ Hans Klinger dem Stadtarchiv Wasserburg im Jahr 2003 zur Bewahrung und öffentlichen Nutzung.

Am 27. Dezember 1978 konnte Josef Estermann in seinen Aufzeichnungen, die er der Nachwelt hinterließ, beruhigt notieren: Und morgen werd ich 80 Jahre[;] mein Leben war alles[,] bloß nicht langweilig und ich werde wahrscheinlich einmal im Bett sterben.[88] Er verstarb wenige Monate vor seinem 83. Geburtstag an den Folgen einer Erkrankung im Wasserburger Krankenhaus.

Resümee
Josef Estermanns aus verschiedenen Quellen gut belegbarer Lebenslauf spiegelt das 20. Jahrhundert mit seinen Hoffnungen, Wirrungen und Katastrophen wider. Mit seiner politischen Haltung und seinem bewegten Lebenswandel schien der einst kommunistische Bürgerschreck nicht so recht in die ländlich geprägte Kleinstadt zu passen, war aber dennoch fest in ihr verwurzelt. Dass der Sohn eines einfachen Forstarbeiters gegen Kriegsende vorausschauend den Widerstand organisierte und sein Leben für die Rettung der Stadt riskierte, beeindruckte wohl viele seiner Mitbürger. Er scheute auch die Verantwortung nicht, als ihm die US-Militärverwaltung hohe kommunale Ämter antrug. Wenngleich seine Amtszeiten nur sehr kurz waren, so steht er doch für all jene Männer und Frauen, die in Stadt und Landkreis Wasserburg den schwierigen Neubeginn nach der Kapitulation im Mai 1945 tatkräftig mitgestalteten. Als Bürgermeister und Landrat war er mit den Herausforderungen der Entnazifizierung konfrontiert und musste gleichzeitig die Funktionsfähigkeit des Verwaltungsapparats und die Versorgung der Bevölkerung im Blick behalten. Ein schwieriger Spagat, bei dem er anscheinend Standhaftigkeit und Realitätssinn zeigte, der ihn aber immer mehr von seiner einstigen politischen Heimat, der Kommunistischen Partei, entfremdete. Als tragisch gilt, dass er, der von den Nationalsozialisten verfolgte Widerständler und Antifaschist, in den Verdacht geriet, er habe der Gestapo willfährig Dienste geleistet und seine Mitstreiter verraten.

Empfohlene Zitierweise:
Robert Obermayr, Josef Estermann, publiziert am 17.09.2024 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Josef_Estermann (11.10.2024)
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  1. Obermayr, Jetzt kommt da Estermann.
  2. Tonband-Interview von Hans Klinger mit Josef Estermann vom 17.6.1975, StadtA Wasserburg a. Inn, VIT-082.
  3. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 1, 1, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  4. Tonband-Interview von Hans Klinger mit Josef Estermann vom 17.6.1975, StadtA Wasserburg a. Inn, VIT-082.
  5. Tonband-Interview von Hans Klinger mit Josef Estermann vom 17.6.1975, StadtA Wasserburg a. Inn, VIT-082.
  6. Wehrpass Josef Estermann, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  7. im Folgenden: Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 1, 6ff, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141, siehe auch Klinger, Der UNHEILIGE Josef, 45ff.
  8. Tonband-Interview von Hans Klinger mit Josef Estermann vom 17.6.1975, StadtA Wasserburg a. Inn, VIT-082.
  9. Ausweis der Stadtkommandantur München vom 1.5.1919, StadtA Wasserburg a. Inn, VI4041.
  10. Klinger, Der UNHEILIGE Josef, 77 und 103.
  11. Klinger, Gestorben wird erst später, 54.
  12. Auszug aus dem Strafregister der Staatsanwaltschaft Traunstein vom 20.6.1939, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  13. Klinger, Der UNHEILIGE Josef, 142.
  14. StadtA Wasserburg a. Inn, II2303.
  15. 1924 und 1927 wurden die beiden Söhne Karl und Rudolf geboren.
  16. Klinger, Der UNHEILIGE Josef, 150ff.
  17. Klinger, Der UNHEILIGE Josef, 155.
  18. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 1, 10, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  19. im Folgenden: Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 1, 10ff, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141 und Tonband-Interview von Hans Klinger mit Josef Estermann vom 17.6.1975, StadtA Wasserburg a. Inn, VIT-082.
  20. mehr zur Person in: Wikipedia, Albert Buchmann (Politiker).
  21. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 2, 13, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  22. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 2, 14, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  23. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 2, 28, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  24. Staatsanwaltschaft Traunstein, Abschrift aus dem Strafregister vom 20.6.1939, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  25. Die Wasserburger Maschinengewehre, Trostberger Tagblatt, Artikel datiert auf 19.8.1931, hier zum Prozess gegen die weiteren Beteiligten, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  26. Staatsanwaltschaft Traunstein, Abschrift aus dem Strafregister vom 20.6.1939, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  27. im Folgenden: Obermayr, Jetzt kommt da Estermann, 323ff.
  28. Meldung im Wasserburger Anzeiger vom 6. Februar 1933, ohne Titel, 15, Hermann Auer, Der Landkreis Wasserburg im Dritten Reich.
  29. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 2, 24, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  30. Protokoll des Prozesses vom 14.3.1946, 2, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  31. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 3, 11f, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  32. Beschluss der Bayerischen Politischen Polizei vom 26.4.1934, StAM, LRA 111216.
  33. Schreiben des Ortsfürsorgeausschuss vom 22.3.1935 mit Beschluss vom 20.3.1934, StadtA Wasserburg a. Inn, II3664.
  34. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 3, 18f, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  35. siehe die Urteilsverkündigung vom 18.3.1946, Personalakte Josef Estermann, BayHStA, MINN 96106.
  36. Bericht über das Verhalten des ehemaligen Kom[m]unisten Josef Estermann vom 5.5.1937, StadtA Wasserburg a. Inn, II3664.
  37. Bericht über das Verhalten des ehemaligen Kom[m]unisten Josef Estermann vom 5.5.1937, StadtA Wasserburg a. Inn, VI3664.
  38. Landratsamt Wasserburg, Erlaubnis zur Errichtung einer Verkaufsstelle vom 10.3.1939, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  39. Schreiben der Gestapo München vom 05.8.1939, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  40. Wehrpass Josef Estermann, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  41. Haase/Rauschenberger, Zwangsarbeit, 340.
  42. Obermayr, Jetzt kommt da Estermann, 62ff.
  43. Obermayr, Jetzt kommt da Estermann, 74ff.
  44. Befehl der US-Militärregierung vom 10.5.1945, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  45. Tonband-Interview von Hans Klinger mit Josef Estermann vom 17.6.1975, StadtA Wasserburg a. Inn, VIT-082.
  46. Kirmayer, Chronik, Eintrag vom 10.5.1945.
  47. Hoser, Entnazifizierung.
  48. Obermayr, Jetzt kommt da Estermann, 293 und 305.
  49. früherer Redeentwurf Meine Herren Richter, 2, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  50. Untersuchung in der Angelegenheit Estermann, KPD Wasserburg, 4, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  51. Ernennung als vorläufiger Landrat, US-Militärverwaltung, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  52. Obermayr, Jetzt kommt da Estermann, 291ff.
  53. Ein Verwaltungsbeamter: Die Wohnungsaktion wird verwässert, Oberbayerisches Volksblatt, undatiert, vermutlich vom 9.7.1946, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  54. Redeentwurf zur Kreistagssitzung, vermutlich am 30.5.1946, 1, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  55. Offener Brief an die Bezirksleitung der KPD vom 14.1.1946, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  56. mehr zur Person in: Wikipedia, Fritz Sperling (Politiker).
  57. Untersuchung in der Angelegenheit Estermann, KPD Wasserburg, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  58. mehr zur Person in: Wikipedia, Bernhard Steinberger.
  59. Personalakte Josef Estermann, Schreiben des Regierungspräsidenten vom 15.1.1946, BayHStA, MINN 96106.
  60. Mitteilung der KPD unter Rund um Wasserburg im OVB, vermutlich vom 11.1.1946, Die Legende Estermann, vermutlich vom 29.1.1946 und Stellungnahme des Landrats, vermutlich vom 5.2.1946, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141 sowie Offener Brief des Landrats vom 14.1.1946, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  61. Balcar, Politik auf dem Land, 149 sowie Schreiben Osthelder vom 15.10.1945 in der Personalakte Josef Estermann, BayHStA, MINN 96106.
  62. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 3, 32, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141 und Schreiben Military Gouvernement vom 1.3.1946, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  63. Tonband-Interview von Hans Klinger mit Josef Estermann vom 17.6.1975, StadtA Wasserburg a. Inn, VIT-082.
  64. Artikel OVB, Vertrauensmann der Gestapo, vermutlich vom 7.3.1946, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  65. Redemanuskript Meine Herren, 3, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  66. Protokoll des Prozesses vom 14.3.1946, 1, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  67. Personalakte Josef Estermann, Abschrift der Urteilsverkündigung vom 18.3.1946, 1, BayHStA, MINN 96106.
  68. Personalakte Josef Estermann, Abschrift der Urteilsverkündigung vom 18.3.1946, 3, BayHStA, MINN 96106.
  69. Annual Historical Report, det. E283, LK Wasserburg, 1945.6 - 1946/6, 15, BayHStA, OMGB 13/141-2/011.
  70. Artikel Gestapo und V-Mann, vermutlich aus dem Oberbayerischen Volksblatt vom 22.3.1946, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  71. Obermayr, Jetzt kommt da Estermann, 332.
  72. So der frühere Wasserburger Landrat Dr. Willi Moos in seinen handschriftlichen Aufzeichnungen, Moos, Vor 25 Jahren, 5.
  73. LK Wasserburg (Det. E-283), Monthly political activity report 30.6.1946, 4, BayHStA, OMGUS CO 465/01.
  74. mehr zur Person in: Wikipedia, Karl Lenz.
  75. Annual Historical Report, det. E283, LK Wasserburg, 1945.6 - 1946/6, 16, BayHStA, OMGB 13/141-2/011 und Artikel Eine Erwiderung der CSU, OVB, ohne Datierung, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  76. LK Wasserburg (Det. E-283), Monthly political activity report 30.6.1946, 3, BayHStA, OMGUS CO 465/01.
  77. mehr zur Person in: Wikipedia, Max Zwicknagl.
  78. Artikel Die Neuwahl des Wasserburger Landrats, OVB, ohne Datierung, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.
  79. Entwurf Eröffnungsrede der Kreistagssitzung, vermutlich am 30.5.1946, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  80. Aktennotiz zum Schreiben vom Staatsminister für Sonderaufgaben vom 4.1.1946, 3, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5606.
  81. Kirmayer, Chronik, Eintrag vom 29.9.1946.
  82. Gespräch mit Johanna Pixner, der Enkelin Estermanns, am 18.1.2022.
  83. zitiert nach Klinger, Gestorben wird erst später, 257.
  84. zitiert nach Klinger, Gestorben wird erst später, 257.
  85. Motzkus, 75 Jahre Fußball, 85.
  86. Motzkus, 25 Jahre Stadtgarde, 41.
  87. Klinger, Gestorben wird erst später.
  88. Aufzeichnungen Josef Estermann, Heft 3, 32, StadtA Wasserburg a. Inn, VI1141.